Ackermann, Konrad Ernst

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Konrad Ernst Ackermann (Lebensrune.png 1. Februar 1712 in Redefin; Todesrune.png 13. November 1771 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Theaterdirektor und Mitbegründer der deutschen Schauspielkunst.

Werdegang

Ackermann wandte sich, nachdem er unter General Münnich für Rußland gegen die Türken gekämpft batte, der Bühne zu und trat im Januar 1740 in Lüneburg zur Schönemannschen Gesellschaft. Dort lernte er seine spätere Frau kennen. Mit ihr ging er 1746 nach Danzig, dann nach Petersburg und Moskau, wo er sie 1749 heiratete, darauf nach Königsberg. Hier verlor er durch den Bau eines eigenen Theaters (1755) sein Vermögen, indem er es bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges übereilt aufgab.

Ackermann führte nun mit seiner Gesellschaft ein Wanderleben, nahm 1764 in Hamburg die Stelle des Theaterdirektors Koch ein und eröffnete 31. Juli 1765 ein neues Theater. Der Aufenthalt Ackermanns in Hamburg bildet einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte des deutschen Theaters. Seine Gesellschaft umfaßte die vorzüglichsten Talente, neben seiner Familie und seinem Stiefsohn Schröder noch die Schauspieler Conrad Ekhof, Hensel, Schröter, Bök, Borchers, die Schauspielerinnen Hensel (Seyler) und Sophie Schulz, und wurde dadurch, wie durch den Umstand, daß Lessing an ihre Leistungen anknüpfte, tonangebend für ganz Deutschland. Doch stand Ackermann nur bis zum 6. März 1767 an der Spitze des Hamburger Theaters; dann ging es als Deutsches Nationaltheater an 12 Hamburger Bürger über. Ackermann verblieb mit den meisten Mitgliedern. Aber das Unternehmen scheiterte bald, und so ging er im März 1769 mit seiner Niedersächsischen Komödiantengesellschaft nach Hannover, wo er Ekhof und mehrere Hauptkräfte verlor, dann nach verschiedenen Orten, bis er am 13. November 1771 in Hamburg starb.

Bedeutung

Ackermann ist Begründer der eigentlich deutschen Schauspielkunst. Seine Darstellungen waren Muster von farbiger Frische und Natürlichkeit. Die Zeitgenossen bewunderten seine bürgerlichen, soldatischen und humoristischen, Moliereschen und Holbergschen Charaktere; ideale Rollen, Liebhaber, Helden der französischen Tragödie gelangen ihm jedoch nicht.

Familie

Ackermanns Frau, Sophie Charlotte Ackermann, geborene Bierreichel (Lebensrune.png 10. Mai 1714 in Berlin) war die Witwe des Berliner Organisten Schröder. Sie bewährte sich als bedeutende Schauspielerin und vorzügliche Directrice. Seit 1780 beschäftigte sie sich mit der Ausbildung junger Schauspielerinnen. Sie starb am 14. Oktober 1792. Aus ihrer ersten Ehe stammte der berühmte Schauspieler Friedrich Ludwig Schröder (1744–1816); aus der zweiten zwei Töchter, die gleichfalls als Schauspielerinnen auftraten, Dorothea (Lebensrune.png 1752 in Danzig) war meist als sentimentale Liebhaberin zu sehen, trat aber bereits 1778 von der Bühne zurück, Charlotte (Lebensrune.png am 23. August 1757), die als liebenswürdig beschrieben wurde und mimisches Talent besaß, starb sehr jung bereits am 10. Mai 1775; ihre unglückliche Liebe zu dem dänischen Major von Sylburg schilderte Otto Müller in dem Roman: „Charlotte A.“ (Frankfurt a.M. 1854).

Ehrungen

Nach Ackermann ist die Ackermannstraße in Hamburg-Hohenfelde benannt.

Literatur

  • August Förster: Ackermann, Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 37 f.