Adalbert, Max

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Max Adalbert (1874–1933)
Max Adalberts Grab
Stahnsdorf, Südwest-Friedhof

Max Adalbert, eigentlich Maximilian Adalbert Krampf (Lebensrune.png 19. Februar 1874 in Danzig; Todesrune.png 7. September 1933 in München), war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler, der vor allem in komischen Rollen glänzte. Er wirkte in über 40 Filmen der Stummfilm- und Tonfilmzeit mit, trat aber auch im Kabarett auf.

Leben

Jugend

Er, der geborene Danziger, war der Repräsentant des Berlinertums schlechthin. In Berlin als Bühnendarsteller schon immer ungeheuer beliebt, wuchs in den letzten Jahren seines Lebens seine Popularität durch den Tonfilm immer mehr und weit über Berlins Grenzen hinaus. Adalbert als Komiker hatte Gemüt, dessen Äußerungen in einer Schnoddrigkeit zum Ausdruck kamen, die Adalbert zum Typ des Berlinertums werden ließ.

Max Adalbert wurde am 19. Dezember 1874 als Sohn einer altpreußischen Offiziersfamilie in Danzig geboren. Er hieß mit bürgerlichem Namen Max Krampf. Er erzählte einmal, daß sein Vater, Großvater, Urgroßvater alle Offiziere „auf den stolzen Namen Krampf“ gewesen seien und daß seine Angehörigen ihn, als er Schauspieler wurde, am liebsten an den Schandpfahl der Familiengeschichte geschlagen hätten. Wie er zu dem Bühnennamen Max Adalbert kam, hat er folgendermaßen berichtet[1] :

„Meine erste Rolle spielte ich in dem Verslustspiel ,Die goldene Eva‘. Damals war ich noch jugendlicher Held und Liebhaber. Ein Apoll war ich ja gerade nicht, und deschalb flog ich auch ein paarmal im hohen Bogen. Aber ich wollte nun einmal ein großer Künstler des ernsten Fachs werden. Adalbert Matkowsky war mein Ideal. Mit Hilfe seines Vornamens bin ich ja nun auch glücklich vorwärtsgekommen. Der Direktor des Berliner Residenztheaters, Lautenburg, sagte zu mir: ,Wie kann man nur Krampf heißen? Das ist ein unmöglicher Name. Ich taufe Sie hiermit Max Adalbert.‘“

Als Adalbert zum Theater ging, dachte er nicht daran, Komiker zu werden. Bis zum Jahre 1910 hatte er so ziemlich alle jugendlichen Helden der Klassik gespielt, Mortimer, Melchthal, den Tempelherrn usw. Seine erste größere komische Rolle spielte er in Berlin in dem Lustspiel „Erster Klasse“ von Thoma.

Diese Rolle wurde schicksals- und richtungbestimmend für ihn. Er schlug mit der Rolle des Berliners, im Eisenbahnabteil, unter all den urwüchsigen Bayern – den anderen Figuren des Stückes –, mächtig ein. So kam es, daß Adalbert immer wieder eine Berliner Figur spielte. Herrlich war er in der Darstellung kleiner, unterdrückter Menschen, die sich irgend einmal zur Geltung bringen wollen und denen dann – meist im ungeeignetsten Augenblick — „der Papierkragen platzte“.

Dort feierte er Triumphe in Stücken von Schnitzler oder Tolstoi am „Deutschen Künstlertheater“ und dem „Kleinen Theater“ und wurde als „verknautschter spießig-philiströser Kleinbürger der Großstädte“, wie es der Schriftsteller und Journalist Kurt Pinthus einmal auf den Punkt brachte, zur festen Größe auf der Bühne.

Mit bereits über 40 Jahren kam der Schauspieler zum Stummfilm. Er agierte erstmals 1915 in „Wie werde ich Amanda los?“ auf der Leinwand.

Weimarer Republik

Auch im Kabarett, vor allem im legendären „Kabarett der Komiker“, welches er 1924 zusammen mit Kurt Robitschek und Paul Morgan gegründet hatte, begeisterte Adalbert in den zwanziger Jahren mit seiner frechen Berliner Schnauze das Publikum.

Im Laufe der Jahre übernahm er Hauptrollen im Film, unter anderem 1921 besetzte ihn Fritz Lang in seinem Klassiker „Der müde Tod“, ebenso wie ein Jahr später in „Dr. Mabuse, der Spieler“. In den späteren Stummfilmen kam Adalbert über Chargenrollen meist selten hinaus, konnte dann jedoch im Tonfilm erneut große Erfolge feiern, da sein Spiel durch seinen Sprachwitz entscheidend bereichert wurde. Zu seinen ersten Tonfilmen zählt 1930 „Hans in allen Gassen“, wo er an der Seite von Hans Albers zu sehen war, 1931 spielte er die Titelrolle des Aldalbert Bulcke in der Komödie „Das Ekel“, im selben Jahr die Hauptrolle in „Hurra – ein Junge!“. Nach seiner Hauptrolle in „Die Schlacht von Bademünde“ (1931) folgte dann ein Glanzlicht seiner Karriere: In Richard Oswalds Verfilmung von Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“ beeindruckte Adalbert 1931 als Schuster Voigt, eine Rolle, die er zuvor bereits am Deutschen Theater gespielt hatte. Seine Interpretation des grotesken Schusters Wilhelm Voigt war volkstümlich-realistisch und machte damit etwas deutlich, „was sechzig Millionen guter Deutscher auch wußten, ohne etwas zu merken“, soll Carl Zuckmayer über die brillante Darstellung Max Adalberts gesagt haben.

Drittes Reich

Zu seinen letzten Kinoproduktionen zählen 1933 „Hände aus dem Dunkel“ sowie die Rühmann-Komödie „Lachende Erben“.

Am 7. September 1933 verstarb Max Adalbert mit nur 59 Jahren auf einer Gastspielreise in einem Münchener Hotel an den Folgen einer Lungenentzündung.

Filmographie

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 40, 1. Oktober 1933