Hans in allen Gassen
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Hans in allen Gassen |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1930 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Froelich-Film GmbH |
Stab | |
Regie: | Carl Froelich |
Drehbuch: | Rudolf Frank |
Vorlage: | Ludwig Wolff |
Produzent: | Carl Froelich |
Musik: | Erwin Bootz, Hansom Milde-Meißner |
Ton: | Carlo Paganini |
Kamera: | Franz Planer |
Bauten: | Franz Schroedter |
Schnitt: | Walter Supper |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hans Albers | Hans Steindecker, Reporter |
Camilla Horn | Elisabeth, seine Verlobte |
Betty Amann | Nelly |
Gustav Diessl | Soranzo |
Max Adalbert | Vater Steindecker |
Toni Tetzlaff | Mutter Steindecker |
Paul Heidemann | 1. Mann von der Zeitung |
Heinz Sarnow | 2. Mann von der Zeitung |
Hermann Böttcher | |
Erich Kober | |
Colette Jell | |
Max Wilmsen | |
Heinz Wagner | |
Otto Wallburg |
Hans in allen Gassen ist ein deutscher Spielfilm von 1930. Die Dreharbeiten fanden in Berlin (Lunapark und Druckerei im Mossehaus), Genf (Völkerbundpalast), Ahlbeck und Heringsdorf statt. Die Uraufführung war erst am 22. Dezember 1930.
Handlung
Auf seiner unermüdlichen Jagd durch die Zeit macht der rasende Reporter Hans Steindecker eines Tages halt vor einer halbgeöffneten Hotelzimmertür, aus der ein leises Weinen dringt. Dies wird sein Verhängnis. Die Tür führt in das Zimmer der ebenso rührenden wie aparten Frau Nelly.
Hans vergißt über der neuen Bekanntschaft seine Pflichten als Sonderberichterstatter der M. Z., er vergißt die Eltern daheim in Berlin, die mit Sehnsucht Nachricht von ihrem Jungen erwarten, vergißt seine geliebte Sekretärin, die blonde Elisabeth Schüddekopp, die bei der Zeitung vergeblich auf seinen Anruf harrt, er vergißt sogar die wichtige Entdeckung, er eben gemacht hat, und deren journalistische Auswirkung ihm eine glänzende Zukunft verspricht. Die schöne Unbekannte bittet, er möge sie mit seinem Auto über die Grenze bringen. Unbedenklich sagt er zu. Von Genf ist es ja nur ein Katzensprung zur Grenze, aber wegen der sensationellen Mordtat, die sich an diesem Vormittag vor dem Portal des Völkerbund-Palais zugetragen hat und deren Augenzeuge er selber war, ist die Grenze streng bewacht. Nelly gesteht in tödlicher Verlegenheit, daß sie keinen Paß besitzt.
Hans Steindecker wird das einmal gegebene Wort halten. Wild fährt er sie mit seinem Auto durch die Schweiz, versucht den Grenzübergang im Norden, im Süden, im Westen, nirgends will es gelingen. Durch seine tollen Kreuz- und Querfahrten macht er sich mehr und mehr verdächtig. Nur mit Mühe entgeht das Paar den Verfolgern. Da zeigt sich in höchster Not die Rettung. In den Lüften erscheint das M.Z.-Flugzeug, das den Transport der „Mittags-Zeitung“ nach dem Süden vollzieht. Sein Kollege Elfenstock, der die Aufgabe hat, den vermißten Reporter zu suchen und seine journalistische Mission zu übernehmen, befindet sich als Passagier im Flugzeug. Wie Steindecker wird der Elfenstock ein Opfer der verführerischen Bitten der schönen Nelly. Er überläßt ihr seinen Platz im Flugzeug.
Zu spät kommt er auf den Gedanken, die schöne könnte mit dem aufsehenerregenden Mord in Verbindung stehen, ja vielleicht selbst die Mörderin sein. Durch ein dringendes Telegramm teilt er der Sekretärin Schildkopp seinen Verdacht mit. Diese nimmt Nelly bei ihrer Landung auf dem Flugplatzt in Berlin in Empfang und bringt sie zu den Eltern ihres Verlobten, um sie dort bis zu dessen Rückkehr festzuhalten. Wie vorher die beiden Journalisten überlistet Nelly jetzt den Vater Steindecker. Als Hans bei seinen Eltern eintrifft; ist Nelly wieder geflüchtet. Die Suche nach der Entschwundenen, an der sich auch die Berliner Polizei beteiligt, bleibt ergebnislos. Todmüde kommt Hans nachts in seine Junggesellenwohnung und findet dort Nelly, die den Erstaunten zu versöhnen sucht. Von dem Zauber ihrs Wesens wieder überwältigt, verspricht Hans ihr zu helfen. Doch die Polizei ist ihr schon auf den Fersen. — Nelly muß fliehen. Um sein stark erschüttertes journalistisches Ansehen wiederherzustellen, stürzt sich Hans mit doppeltem Eifer in seine journalistische Arbeit.
Plötzlich taucht eine neue Spur des Mörders auf und bestätigt Steindeckers Verdacht auf einen gewissen Soranzo, der seinen Weg schon mehrmals unter eigentümlichen Umständen gekreuzt hat. In Soranoos Villa in Nizza findet Hans den Gesuchten. An seiner Seite Nelly, die Gattin Soranzos. Durch seine Zeitungsnachrichten hat Hans die Polizei auf die richtige Fährte gebracht. Die Villa ist umstellt. Entsetzt erfährt Hans, daß Nelly aus Eifersucht und gekränktem Ehrgeiz den Mord an dem Genfer Delegierten begangen hat. Um die Verfolger auf falsche Fährte zu lenken, besteigen die beiden Männer Soranzos Motorboot, Polizeiboote, die die Verfolgung aufnehmen, eröffnen das Feuer auf die Fliehenden. Da bekennt Nelly den sie umringenden Polizisten, daß sie die Mörderin ist. Zwischen den Männern im Boot entspinnt sich ein Kampf. In rasender Wut sucht Soranzo den Zerstörer seines Glücks mit sich in den Untergang zu reißen. – Alle Zeitungen des In- und Auslandes sind voll von den tollsten Gerüchten über das aufsehenerregende Ereignis. „Hans Steindeckes ermordet?“ „Hans Steindecker verunglückt?“ „Hans Steindecker der Mörder von Genf“. Keine Mutmaßung trifft zu. Wie das tolle Abenteuer des rasenden Reporters in Wirklichkeit ausging, zeigt unser Film.