Schnee, Adalbert
Otto Adalbert Schnee[1] ( 31. Dezember 1913 in Berlin; 4. November 1982 in Hamburg)[2] war ein deutscher Offizieranwärter der Reichsmarine und Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Korvettenkapitän und Eichenlaubträger. Er war einer der erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten im Zweiten Weltkrieg, der bei 12 Feindfahrten und 316 Seetagen 23 Schiffe versenke (95.889 BRT; darunter zwei Hilfskriegsschiffe) und drei weitere schwer beschädigte (28.820 BRT), insgesamt 124.709 BRT.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Schnee trat der Reichsmarine am 8. April 1934 (Crew 34) bei und absolvierte von Mai bis September 1937 seine U-Boot-Ausbildung. Anschließend war er Erster Wachoffizier (I.WO) auf U 23, bevor er von Juni bis Juli 1938 eine Zusatzausbildung zum Unterwasser-Torpedo-Offizier in der Torpedoschule in Mürwik erhielt.
Zweiter Weltkrieg
Nach seinem Kommandantenlehrgang wurde Schnee Kommandant von U 6, bevor er nach einem Schießlehrgang im Juli 1940 das Kommando von U 60 übernahm.
Schnee war Vertretungskommandant auf U 121, absolvierte die Baubelehrung von Dezember 1940 bis Januar 1941 und übernahm danach U 201. Nach einer Zeit als Kommandant zur Verfügung war er von August 1942 bis Juli 1944 Admiralsstabsoffizier für feindliche Geleitzüge: Geleitzug-Admiralstabsoffizier (A I op) beim Befehlshaber der U-Boote bis Februar 1944, dann bis 23. Juli 1944 Referent bei der Seekriegsleitung/Oberkommando der Marine.
Vom 24. Juli 1944 bis 28. September 1944 erhielt er die Baubelehrung für U 2511 bei der 8. Kriegsschiffbaulehrabteilung in Hamburg (Typ XXI) und war bis zum 8. Mai 1945 Kommandant des Unterseebootes.
Kriegsgefangenschaft
Am 9. Mai 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft und mußte während der Internierung bis zum 6. Dezember 1945 bei der deutschen Minenräum-Ersatzabteilung (4. Kompanie/I. Ersatzabteilung/Deutsche Minenräum-Block Sperrschule/7. Division) Zwangsdienst leisten. Noch im Oktober 1945 trat er vor Gericht auf, wo er zugunsten der Verteidigung Heinz-Wilhelm Ecks aussagte. Der 29jährige Kapitänleutnant Eck wurde dennoch am 30. November 1945, gemeinsam mit seinen Kameraden Leutnant zu See August Hoffmann und Oberstabsarzt Walter Weispfennig, von den Siegermächten erschossen.
Nachkriegszeit
In der West-BRD war Schnee Präsident des „Verbandes Deutscher U-Boot-Fahrer“. Beruflich war er in der Werbeindustrie tätig, im Alter zog er dann auf die Insel Elba, wo er Direktor einer renommierten Segelschule wurde.
Beförderungen
- 8. April 1934 Offiziersanwärter
- 26. September 1934 Seekadett
- 1. Juli 1935 Fähnrich zur See
- 1. Januar 1937 Oberfähnrich zur See
- 1. April 1937 Leutnant zur See
- 1. April 1939 Oberleutnant zur See
- 1. März 1942 Kapitänleutnant
- 1. Dezember 1944 Korvettenkapitän
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse am 8. April 1938 als Leutnant zur See
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 20. Dezember 1939 als Oberleutnant zur See
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 21. Oktober 1939 als Oberleutnant zur See
- 1. Klasse am 15. August 1940 als Oberleutnant zur See
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) mit Brillanten
- Kriegsabzeichen am 27. November 1939
- Brillanten im Jahre 1943
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 30. August 1941 als Oberleutnant zur See
- Eichenlaub am 15. Juli 1942 (105. Verleihung) als Käpitanleutnant
Siehe auch
- Deutsche U-Boote im Zweiten Weltkrieg
- Die erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkrieges
Bildergalerie
Wetzlarer Anzeiger vom 16.7.1942 zu Rolf Mützelburg und Adalbert Schnee
Adalbert Schnee 1981 bei der Beisetzung von Karl Dönitz
Literatur
- Rainer Busch / Hans J. Röll: Der U-Boot-Krieg (Band 1) – Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler-Verlag, 1996, ISBN 3813205096