Affäre Sebnitz

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Die Bild-Zeitung „berichtet“ reißerisch über einen angeblichen Kindesmord durch „Neonazis“.

Die Affäre Sebnitz bezeichnet den Tod eines halbdeutschen Jungen in Sebnitz.

Auslöser der Affäre

Im November 2000 geriet Sebnitz durch den „Fall Joseph“ weltweit in die Schlagzeilen. Die Bild-Zeitung schrieb, daß der sechsjährige Junge Joseph Kantelberg-Abdullah drei Jahre zuvor, am 13. Juni 1997, in einem Sebnitzer Freibad von deutschen Jugendlichen, vor den Augen anderer Badegäste, ertränkt worden sei.

Herkunft der Familie

Josephs Eltern hatten sich während ihres gemeinsamen Studiums im hessischen Marburg kennengelernt. Die Mutter ist Deutsche, der Vater Iraker. Die Eltern hatten kurze Zeit im Irak gelebt, wo auch Joseph als zweites Kind der Familie geboren wurde.

Die Apothekerfamilie war 1995 aufgrund eines Apotheken-Verkaufsinserates aus dem Hochtaunus in Westdeutschland nach Sebnitz in die neuen Bundesländern gezogen. Beide Elternteile sind promovierte Pharmazeuten. Sebnitz ist eine Kleinstadt. Dort gab es bereits zwei alteingesessene Apotheken.

Die Abdullas eröffneten als dritte die Center-Apotheke. Drei Apotheken waren vielleicht zu viel für eine Kleinstadt von 10.000 Einwohnern. Die Spannungen unter den Konkurrenten eskalierten. Es gab eine Vielzahl gegenseitiger Anzeigen. Zu den Spannungen könnte auch beigetragen haben, daß die Apothekerin Renate Kantelberg-Abdulla für die SPD im Stadtrat saß, einer ihrer Konkurrenten aber für die CDU. Die Apothekeninhaber bezichtigten sich gegenseitig des Betruges. Das steigerte sich zu Bedrohungen und Sachbeschädigungen. Ermittlungen wurden aufgenommen, die allerdings zu keinen Ergebnissen führten. Es gab keinen Tatnachweis bezüglich konkreter Personen, es konnte also kein Täter ermittelt werden.

Es machten Gerüchte die Runde, in der Center-Apotheke bekomme man schon mal ein falsches Medikament, da der Eigentümer nicht richtig Deutsch könne. Das selbstbewußte Auftreten der Apothekerin Kantelberg empfanden zudem manche als arrogant und überemanzipiert. Schon bevor der Sohn starb, lag die Familie mit vielen Bürgern der Stadt im Streit.

Tod des Kindes

Der Sohn Joseph Abdulla starb am 13. Juni 1997 gegen 15 Uhr im städtischen Dr.-Petzold-Bad. Gemeinsam mit seiner Schwester Diana und zwei Freunden hatte er das Freibad laut der an einem Automaten gestempelten Eintrittskarte um 14.23 Uhr betreten. Eine gute halbe Stunde später war er tot. Die Leiche lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Grund des an dieser Stelle 1,35 Meter tiefen Schwimmbeckens. Diana hatte 15 Minuten ihren Bruder nicht beaufsichtigt, bevor er leblos entdeckt wurde.

Wiederbelebungsversuche der Schwester, eines Badegastes und eines Rettungsschwimmers blieben erfolglos, auch der nach 20 Minuten eintreffende Notarzt des Arbeiter-Samariter-Bundes konnte nicht mehr helfen. Er vermerkte in der Todesbescheinigung für Joseph Abdulla, daß dieser beim Spielen im Wasser ertrunken sei.

Die Todesursache des Jungen war ein Herzinfarkt beim Schwimmen mit anschließendem Ertrinken, ausgelöst durch einen angeborenen, von der Mutter bei den Ermittlungen jedoch verschwiegenen Herzfehler.[1]

Anzeige und Ermittlungen

Am 27. Oktober 1997, also erst vier Monate nach dem Tod Josephs, erstattete die Familie Anzeige „wegen eines Tötungsdeliktes“. Der Vorgang, bezeichnet als Unnatürlicher Todesfall zum Nachteil des Kindes Joseph Abdulla, mit dem Aktenzeichen 140 U Js 204318/97 wurde bearbeitet. Nach den Ermittlungen der Polizei und der Prüfung der Staatsanwaltschaft wurde der Fall am 3. Februar 1998 von den Behörden geschlossen.

Mit dem Ergebnis unzufrieden, sammelte die Familie nun selbst Beweise für einen angeblichen Mord an ihrem Kind. Mutter, Vater und die damals 15jährige Tochter Diana sammelten Aussagen, Berichte, fanden angebliche Zeugen, sie fertigten Tonbandabschriften und Tatortskizzen an. Die Privatakte der Abdullahs umfaßte über 1.000 Seiten. Eine Sebnitzer Bewohnerin half bei der Apothekerfamilie bei dieser sogenannten Ermittlungstätigkeit. Diese Frau lieferte Informationen über die Verhältnisse in der Stadt und half dabei, eine Verschwörung zu konstruieren, die sogar bis in die DDR-Zeit zurückreichte.

Im Jahre 1998 erhielt die Familie Abdulla von der Stadt Sebnitz 65.000 DM. Die Mutter hatte nach dem Tod ihres Sohnes die Stadt wegen Verletzung der Aufsichtspflicht verklagt, worauf man sich in einem Vergleich auf diese Summe geeinigt hatte.

Ende desselben Jahres ließ die Familie in Gießen ein unabhängiges gerichtsmedizinisches Gutachten durchführen. Dieses Gutachten, das im Sommer 1999 vorlag, ergab nicht die erhofften Ansatzpunkte, außerdem enthielt es unerwünschte Hinweise auf eine Herzmuskelerkrankung des Jungen, die bei dessen Ertrinkungstod eine große Rolle gespielt haben könnte. Die Mutter verheimlichte dieses wichtige Faktum fortan und verwendete aus dem Gießener Gutachten nur die ihr genehmen Teile. Zudem erfand sie eine Geschichte über Ausländerhaß und Bedrohung durch „Neonazis“.

Medienkampagne

Seit Beginn dieser Medienkampagne wurde der Fall zum Instrumentarium bundesweiter politischer Interessen. Die Evangelische Kirche Sachsen wurde durch massiven Druck der Medien dazu genötigt, einen Pfarrer zu suspendieren, nur weil er persönliche Zweifel an der Aufsichtspflicht der Eltern des ertrunkenen Joseph geäußert hatte. Der amtierende Bundeskanzler Schröder empfing die Mutter und Parteigenossin des toten Jungen – ganz wahlkampfopportunistisch – sogar in Berlin.

Am 21. November bereits waren zwei der drei angeblich Hauptverdächtigen, die in den 15 von Josephs Mutter gesammelten und schriftlich zusammengestellten „Zeugenaussagen“ benannt worden waren, verhaftet worden. Grundlage für die Verhaftung war ein Gutachten des Niedersächsischen Kriminologischen Instituts, das den Behörden in Dresden im Juli 2000 zugeleitet worden waren.

Aber diese Zeugenaussagen wie auch Gutachten fielen bereits am 27. November bezüglich des Wahrheitsgehaltes in sich zusammen, als die Staatsanwaltschaft in Dresden bekanntgab, daß erstens wichtige Zeugen die Tatverdächtigen bei der Gegenüberstellung gar nicht erkannt hätten; zweitens habe der eigentliche Hauptverdächtige, der laut Zeugenaussage sogar den Jungen vor seinem Tod mit Elektroschocks gefoltert haben soll, ein stichhaltiges Alibi; drittens hätten Hauptzeugen zugegeben, gar nichts von dem gesehen zu haben, was in ihrer „Zeugenaussage“ angegeben war; viertens sei bei keinem der Verdächtigten ein sogenannter neonazistischer Hintergrund vorhanden.

Des weiteren stellte sich heraus, daß das niedersächsische Gutachten in „Fernanalyse“, also ohne die erforderliche Prüfung der Zeugen auf deren Glaubwürdigkeit und ohne direkte Befragung, erstellt worden war. Der Tag, an dem dies alles in Dresden bekannt wurde, war derselbe, an dem sich Frau Kantelberg in Berlin mit dem Bundeskanzler in seiner Funktion als Parteivorsitzender traf.

Kommen hier nun über Frau Kantelberg-Abdulla hinaus schon einige politische Institutionen ins Spiel, die ein Eigeninteresse an dem Fall hatten, so ist als besonders perfider Aspekt zu notieren, was Sachsens damaliger Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) am 28. November auf einer Pressekonferenz in Dresden zurecht anprangerte: Offenbar hatte Spiegel-TV einige jugendliche sächsische „Neonazis“ für ein Handgeld angeheuert, vor der Apotheke und dem Haus der Familie Kantelberg-Abdulla in Sebnitz Hetzparolen zu grölen und zu randalieren. Für Spiegel-TV und andere war dies dann der „Beweis“ für die Bedrohung der Familie durch „Neonazis“ – eines „Beweises“, der eben sonst nicht hätte geliefert werden können, weil es solche Aktionen von sogenannten „Neonazis“ vorher nicht gegeben hatte. Drei Jahre später, also im Jahre 2000, versuchte die Familie des toten Jungen – die Mutter Dr. Renate Kantelberg-Abdulla, der Vater Dr. Saad Abdulla sowie die Schwester Diana Abdulla – das Ableben des Kindes als „Neonazi-Mord“ nochmals zu instrumentalisieren.

Medienskandal

Der Vorfall stellte – nach dem STERN-Skandal von 1983 mit den erfundenen „Hitler-Tagebüchern“ und der Hetzkampagne 2007 gegen einen antideutschen Vorfall in Mügeln – ein weiteres Mal die Glaubwürdigkeit des BRD-Journalismus entscheidend in Frage, da öffentlich-rechtliche und private Medien ohne weitere Recherche diese ungeprüften Informationen in ihren Artikeln und Berichten verarbeitet hatten. Die „BILD“ log von unterlassener Hilfeleistung der Sebnitzer Bürger und von einem großangelegten Verschweigen des Mordes.

Die weltweite Presse sowie unzählige Fernsehsender walzten das vorgebliche Verbrechen aus, der damalige Kanzler Gerhard Schröder (SPD) eilte zur angeblichen Opferfamilie, um sich anzudienen, und unschuldig denunzierte Menschen wurden verhaftet.

Sonstiges

Die deutsche Musikgruppe Stahlgewitter veröffentlichte auf dem 2002 erschienen Album „Politischer Soldat“ das Lied „Sommer in Sebnitz“, welches die gesamte Thematik aufgreift.

Verweise

Fußnoten

  1. Rundfunk Berlin-Brandenburg, Sendung „Kontraste“