Biedenkopf, Kurt

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Kurt Hans Biedenkopf (Lebensrune.png 28. Januar 1930 in Ludwigshafen) ist ein deutscher Politiker der BRD-Blockpartei CDU. Von 1990 bis 2002 war er Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wurde Georg Milbradt (CDU).

Werdegang

Kurt Hans Biedenkopf, kath., wurde am 28. Januar 1930 in Ludwigshafen/Rhein als Sohn eines Ingenieurs geboren. 1938 übersiedelte die Familie nach Schkopau (Kreis Merseburg-Halle), wo Biedenkopfs Vater gegen Ende des Zweiten Weltkriegs als Wehrwirtschaftsführer für die IG Farben arbeitete.

Kurt Biedenkopf besuchte das Merseburger Realgymnasium und nach 1945 das Gymnasium in Groß-Umstadt/Hessen. Nach dem Abitur (1949) studierte er in den Vereinigten Staaten mit einem Stipendium am presbyterianischen Davidson College (North Carolina) Politische Wissenschaften. Ein anschließend in München begonnenes Jurastudium setzte er 1951 in Frankfurt/Main fort und studierte zeitgleich Volkswirtschaftslehre. 1955 legte er das Erste juristische Staatsexamen ab. 1958 promovierte er zum Dr. jur., und 1960 machte er das Assessorexamen. Zusätzlich erwarb er den Grad eines Master of Law (LL.M.) von der Georgetown University in Washington, D.C.. 1963 wurde er mit einer Arbeit über „Die Grenzen der Tarifautonomie“ bei Professor Heinrich Kronstein, dessen Assistent er seit 1955 war, habilitiert.

Wirken

Berufstätig wurde Kurt Biedenkopf in der akademischen Lehre. 1963 übernahm er eine Dozentur an den Universitäten Frankfurt und Tübingen. Von 1964 bis 1970 lehrte er als Ordinarius für Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht an der Ruhr-Universität Bochum und war 1967-1969 als damals jüngster Hochschulrektor der Bundesrepublik Dekan der Ruhr-Universität. In diesem Amt gestaltete er die Ende Juni 1969 beschlossene Verfassung der Universität in wesentlichen Zügen mit. 1968-1970 saß er auch der Landesrektorenkonferenz von Nordrhein-Westfalen vor. In dieser Zeit sammelte das CDU-Mitglied Biedenkopf (seit 1965) als Vorsitzender der von der Bundesregierung Kurt Georg Kiesinger (CDU) eingesetzten Mitbestimmungskommission erste politische Erfahrungen.

Im Januar 1971 wechselte Biedenkopf von der Hochschule in die Industrie und war bis 1973 Mitglied der zentralen Geschäftsführung des Düsseldorfer Waschmittelkonzerns Henkel GmbH. Nach der Ablösung des CDU-Parteivorsitzenden Rainer Barzel durch Helmut Kohl wurde er auf dessen Vorschlag hin am 12. Juni 1973 zum Generalsekretär der CDU gewählt. Während seiner vierjährigen Amtszeit machte er in diesem Amt als brillanter Ideengeber und scharfsinniger Analytiker auf sich aufmerksam. Verschiedene Wahlerfolge der Union wurden seinem Wirken zugeschrieben. Auch an der Arbeit der CDU-Grundsatzkommission war Biedenkopf neben Richard von Weizsäcker maßgeblich beteiligt, und das 1978 in Ludwigshafen beschlossene Programm ließ deutlich seine Handschrift erkennen. Mit dem Begriff der sogenannten „Neuen sozialen Frage“ wandte er sich den nichtorganisierten Gruppen der Gesellschaft zu und beklagte in ihrem Namen die Phantasielosigkeit einer bloßen Wachstumspolitik. Biedenkopfs Wahlempfehlung im April 1975 zu Gunsten des Kanzlerkandidaten Kohl brachte ihn in Distanz zur bayerischen Schwesterpartei CSU und zu Franz Josef Strauß. Über sein Wirken als eine Art „Denkfabrik der Union“ geriet er dann zunehmend in Rivalität zu Kohl.

BRD-Referenzen und Auszeichnungen

Josef-Humar-Preis des Zentralverbands der deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer (1988), Hans-Böckler-Preis des DGB (1993), Moses-Preis des Vereins für ostdeutsche Wirtschaftsentwicklung (1993), Medienpreis „Goldene Henne“ (1996). Biedenkopf ist Ehrendoktor des Davidson College (1974), der Georgetown-Universität Washington, der New School für Social Research Neu York und der Katholischen Universität Brüssel. Im November 1997 wurde er von der Geldzeitung als „Mann des Jahres 1997“ ausgezeichnet.

Mitgliedschaften / Ämter

Biedenkopf ist Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft, des Vorstands der Deutschen Nationalstiftung Weimar und Vorsitzender des Kuratoriums der „Stiftung Entwicklung und Frieden“. Er ist Mitglied des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen. Er übernahm im August 2003 den Aufsichtsratsvorsitz beim Gröditzer Stahlwerk, das seit September 2002 zur Georgsmarienhütte-Unternehmensgruppe (GMH) Osnabrück gehört. Biedenkopf ist Mitglied in Rockefellers Trilaterale Kommission und Mitglied im Lions Clubs International. Er Teilnehmer der Bilderbergerkonferenz 1992.[2]


Familie

Kurt Biedenkopf ist seit 1979 in zweiter Ehe mit seiner Jugendfreundin Ingrid Kuhbier, einer Tochter des früheren Pegulan-Chefs Fritz Ries, verheiratet. Aus seiner ersten, 1978 geschiedenen Ehe stammen vier Kinder. Biedenkopfs sozial engagierte Frau Ingrid nahm nicht nur im Rahmen ihres Bürgerbüros regen Anteil an der politischen Arbeit ihres Mannes. Die FAZ charakterisierte sie am 16. September 1999 als „eine Art wandelnder Petitionsausschuß“. Außerdem veröffentlichte sie ein sächsisches Kochbuch und ein Liederbuch. Biedenkopf sammelt und repariert alte Uhren, segelt gerne mit der eigenen Jacht am Chiemsee und widmet sich in der Freizeit einer voll digitalisierten Modelleisenbahnanlage.

Fußnoten