Hochhauser, Alfons

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Der 17jährige Alfons Hochhauser

Alfons Franz Emmerich Hochhauser (Lebensrune.png 15. Mai 1906 in Judenburg, Österreich; Todesrune.png 15. Januar 1981 in Veneto, Griechenland) war ein deutscher Abenteurer, Wehrmachtssoldat und Geheimagent.

Leben

Abwehr und Zweiter Weltkrieg

1938 wurde Hochhauser als Deutscher aus Griechenland ausgewiesen und 1939 in der Steiermark zur Wehrmacht eingezogen und mußte zur Ausbildung. Am 12. Januar 1940 wurde seine Tochter Charlotte geboren. Das junge Glück währte aber nur kurz – Mutter (die Berliner Malerin Charlotte, geb. Scholz) und Kind starben am 16. Januar 1940 am Kindbettfieber. Alfons Hochhauser verschmerzte den Tod seiner Familie sein ganzes Leben lang nicht.

Hochhauser wurde vom Wehrdienst freigestellt (ggf. schon in Geheimauftrag), fuhr nach Norddeutschland und heuerte 1940 als Heizer auf einem Frachter nach Leningrad an. Er sprang, wohl den Freitod suchend, vom Dampfer in die eiskalte Ostsee, wurde jedoch gerettet und überlebte.

Im folgenden Jahr wurde er in Berlin zu einer Dolmetscherkompanie einberufen. Der Tauchpionier Hans Hass plante zur selben Zeit eine Expedition in die Ägäis. Er hatte durch Helwigs Roman Raubfischer in Hellas von Hochhauser gehört, lernte ihn kennen und erreichte, daß er, der schon den Spitznamen „Xenophon“ in den 1930er Jahren erhalten hatte, zu dieser Expedition freigestellt wurde. In dieser Zeit entstand die vielbeachtete Dokumentation „Pirsch unter Wasser“.

Nach der Ägäis-Expedition mit Hans Hass 1942 war Hochhauser zunächst wieder bei seiner Einheit in Berlin und wurde dann ab April 1943 in Griechenland als Dolmetscher bei der Geheimen-Feldpolizei-Gruppe 640 und ab Dezember 1943 bei der Geheimen-Feldpolizei-Gruppe 510 eingesetzt, wobei Griechen bezeugen, daß er sich besonders um Gerechtigkeit gegenüber dem Volk bemühte.

Ab Januar 1944 war Hochhauser, der jetzt in Athen stationiert war, immer wieder mit Aufklärungsaufträgen per Schiff als Agent und Geistersegler der Abwehr in der Ägäis unterwegs. Dabei hatte er selbst ein kleines ziviles Frachtschiff samt griechischer Besatzung zu führen. Zur Tarnung und um das Unternehmen zu finanzieren, wurde mit Weizen, Bohnen, Öl und Tabak ein schwunghafter und einträglicher Handel getrieben.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg ging Hochhauser in die Kriegsgefangenschaft, u. a. war er in einem Straflager der Briten in Kärnten, eine Weile mit seinem Bruder Egbert Hochhauser, einem SS-Sturmbannführer der Reserve (zuletzt bei der 33. Waffen-Kavallerie-Division der SS; NSDAP-Nr.: 897.307, SS-Nr.: 46.216).

Ab 1950 war er dann wieder Mitarbeiter von Hans Hass und an dessen Expeditionen bis 1956 beteiligt. In Hass' Buch „Menschen und Haie“ lockern die vielen Anekdoten um „Xenophon“ den Expeditionsbericht auf, und in den drei klassischen Hass-Filmen Menschen unter Haien (1947), Abenteuer im Roten Meer (1951) und Unternehmen Xarifa (1954) ist Hochhauser alias Xenophon sowohl in dokumentarischen als auch in kleinen Spielszenen zu sehen. Er war bei den Expeditionen Gerätewart und der Mann für alles Handwerkliche. Darüber hinaus wußte Hass aber auch sein Organisationstalent und seine Fähigkeiten als kluger und vertrauenswürdiger Kaufmann zu schätzen.

Hochhauser gründete zwar nie wieder eine Familie, zeugte jedoch zwei Kinder. Bis zu seinem Lebensende betrieb der eigensinnige sowie freiheitsliebende Alfons Hochhauser eine eigene Gästeherberge und betätigte sich als Fremdenführer für überwiegend deutsche Forschungsreisende.

Raubfischer in Hellas

„Raubfischer in Hellas“ ist ein auflagenstarker Roman des Schriftstellers Werner Helwig (1905–1985). Er ist der erste Band der sogenannten „Hellas-Trilogie“. Dreimal zwischen 1935 und 1938 besuchte Helwig, der aus dem Nerother Wandervogel stammte, den in Griechenland lebenden Hochhauser, der ihm von seinem Leben im Pilion erzählte und ihm bei seiner Abreise schriftliche Aufzeichnungen darüber mitgab. Seine Geschichten bildeten die Grundlage, die Helwig durch eigene Hinzufügungen zu dem Roman „Raubfischer in Hellas“ umarbeitete. Der Roman erschien 1939, sollte aber Jahre später zum Anlaß von langwierigen Streitigkeiten über die Urheberschaft führen.

Als Alfons Hochhauser von dem Erscheinen des Buches erfuhr, wollte er an den Verlagszahlungen beteiligt werden. Auch war er mit gewissen Stellen des Buches nicht einverstanden. Der Streit, durch den Zweiten Weltkrieg zunächst unterbrochen, endete 1959 in Genf mit einem außergerichtlichen Vergleich, doch er eskalierte erneut, als das Buch von Horst Hächler u. a. mit Maria Schell verfilmt werden sollte. Eine Einvernehmlichkeit über die Filmrechte war zunächst nicht zu erreichen. Zwischen Filmgesellschaft, Helwig, Hochhauser bzw. ihren Rechtsanwälten begann eine erbittert geführte Auseinandersetzung über die Aufteilung der Einnahmen und den Inhalt der Filmgeschichte. Da Hochhauser seine Lebensgeschichte nicht im Film verarbeitet haben wollte, wurde das Drehbuch zu einer reinen Liebesgeschichte umgeschrieben. Alle Namen aus „Raubfischer in Hellas“ wurden geändert, auch die Ortsnamen. Laut einem Vertrag vom 6. Dezember 1960 verpflichtete sich Hochhauser, die alleinige Buchautorenschaft von Helwig anzuerkennen. Beide einigten sich finanziell. Hochhauser und Helwig fanden gegen Ende ihres Lebens wieder freundschaftlich zueinander, was ein intensiver Briefwechsel bezeugt.

Literatur

  • Erik Martin: Werner Helwig und Alfons Hochhauser. Freundschaft und jahrzehntelanger Streit um die Raubfischer in Hellas. In: Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur und Grafik. Viersen 2000, Nr.39/40, ISSN 0085-3593
  • Werner Helwig: In memoriam Alfons Hochhauser. Zielfigur des Romans „Raubfischer in Hellas“. In: Stichwort, Heidenheim 1981, Nr. 3

Verweise