Baeumler, Alfred

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Professor für philosophische Ästhetik Dr. phil. Alfred Baeumler war in der Zeit des Nationalsozialismus ein führender Philosoph und Ideologe. Neben Ernst Niekisch, mit dem er eng befreundet war, hatte er in den ersten Jahrgängen der Zeitschrift „Widerstand. Zeitschrift für nationalrevolutionäre Politik“ Beiträge unter den Pseudonymen „Leopold Martin“ und „Wolf Ecker“ geschrieben. Er war Amtsleiter „Wissenschaft“ in der für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP zuständigen Kanzlei Rosenberg.

Albin Alfred Baeumler (auch: Bäumler; Lebensrune.png 19. November 1887 in Neustadt an der Tafelfichte, Sudetenland, Donaumonarchie; Todesrune.png 19. März 1968 in Eningen unter Achalm bei Reutlingen) war ein deutscher Philosoph, Historiker und Pädagoge, der eng mit den Nationalsozialisten kooperierte.

Leben

Führerlexikon, S. 39–40
Baeumler, Alfred.jpg

Geboren wurde er am 19. November 1887 in Neustadt an der Tafelfichte (österreichisches Böhmen) als Sohn eines Porzellanmalers. Nach dem Studium, zuerst Neuere Sprachen, dann Kunstgeschichte ab 1912 Philosophie in Berlin, Bonn und schließlich München wurde Baeumler 1914 dort mit einer Arbeit zu dem Thema „Das Problem der Allgemeingültigkeit in Kants Ästhetik“ zum Dr. phil promoviert.

Anschließend war er bis 1915 Realschullehrer in Berlin. Im August 1915 rückte er in die k. u. k. Armee anläßlich des Ersten Weltkrieges ein. Das erste Jahr war er „Einjähriger“ in Prag, dann bis November 1918 Angehöriger eines Feldregiments, nämlich des k.u.k. Infanterieregiments „Albrecht von Württemberg“ Nr. 73. Volkstümlich wurde es „Württemberger“ oder „Egerländer“ Infanterieregiment genannt. 1917 wurde er zum Leutnant des Landsturms befördert und erhielt nach der 11. Isonzoschlacht das Militär-Verdienstkreuz, III. Klasse.

Baeumler besaß zu diesem Zeitpunkt noch die österreichische Staatsbürgerschaft. Mit der Gründung der tschechisch-slowakischen Republik 1918 wird er (weil im Sudetenland geboren) automatisch deren Staatsbürgerschaft erhalten haben. Aber auch die 1918 nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie gegründete Deutschösterreichische Republik (zu der das Sudetenland gehörte) beanspruchte für sich ein Staatsbürgerschaftsrecht.

„Aus dem Felde zurückgekehrt, nahm ich im Frühjahr 1919 die Arbeit unter neuen Gesichtspunkten wieder auf. 1920 waren der Inhalt des vorliegenden Bandes, sowie ein Teil des zweiten entworfen. Persönliche Schicksale und neue Pläne schoben sich vor die Vollendung; erst im Frühjahr 1923 konnte die Schlußredaktion des ersten Bandes erfolgen. Den zweiten hoffe ich unter dem Titel: ‚Die systematische Lösung des Irrationalitätsproblems in der kritischen Philosophie‘ binnen kurzem vorlegen zu können.“

Ab 1924 lehrte er an der Technischen Hochschule Dresden, habilitierte dort und wurde 1928 Extraordinarius. Am 1. April 1929 nahm er den Ruf als ordentlicher Professor für Philosophie und Pädagogik an der TH Dresden an. Früh wurde er Mitglied des Kampfbundes für deutsche Kultur. 1932 (nach anderen Quellen schon im September 1930) trat er der NSDAP bei. 1933 erhielt er einen Lehrauftrag als Professor für politische Pädagogik in Berlin.

Zudem war er von 1934 an dazu bestimmt, die Leitung des Referates bzw. ab 1937 des Amtes Wissenschaft beim Führerbeauftragten Alfred Rosenberg – „Beauftragter des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP“ (Amt Rosenberg) – zu übernehmen (Dienststelle für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP). Bis 1938 wurden die Geschäfte des Amtes Wissenschaft (ab 1941 Hauptamt) von Baeumler praktisch allein geführt. Dann erst erhielt es die nötigen finanziellen Mittel, um einen funktionsfähigen Apparat mit den zwei Unterämtern aufzubauen. Jedoch wurde bereits nach einem Jahr, bei Kriegsbeginn, das Personal wieder stark reduziert, so daß Baeumler zeitweilig wieder allein tätig war. Nur wenige hauptamtliche Mitarbeiter kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück, so daß ab 1941 wohl nie mehr als sechs Mitarbeiter außer dem Büropersonal beschäftigt waren. Seit Ende 1942 waren dann offensichtlich nur noch drei hauptamtliche Wissenschaftskontrolleure tätig. Schon am 8. April 1941 wurde sein Stellvertreter Heinrich Härtle neuer Hauptstellenleiter (Dienstleiter bzw. Reichsamtsleiter) im Amt Wissenschaft.

Prof. Baeumler, der eng mit Martin Heidegger befreundet war, erkannte in Nietzsches Philosophie einen Wesenskern des Nationalsozialismus. So einflußreich seine Herausgeberschaft war – neben der Werkausgabe und einer monographischen Darstellung insbesondere die Edition des Nachlaßwerks Nietzsches „Der Wille zur Macht“ –, kann doch nicht übersehen werden, daß Nietzsches Werke auch in der Zeit des Nationalsozialismus nur einen klar begrenzten Leserkreis erreichten.

Auch in Friedrich Ludwig Jahns Lehre von der Leibeserziehung sah Alfred Baeumler einen wichtigen Baustein der NS-Ideologie. Den Rassenunterschieden bei Menschen maß er überragende Bedeutung zu. Baeumler gab die Zeitschrift „Weltanschauung und Schule“ heraus.

Seit dem 7. April 1941 war Baeumler Leiter des „Aufbauamtes Hohe Schule in Vorbereitung“, einer geplanten Parteiuniversität namens „Hohe Schule der NSDAP“.

Nietzsches politischer Germanismus

Nietzsches politischer Germanismus komme nach Baeumler in erster Linie über dessen Verständnis vom Staate zum Ausdruck: „Nietzsches Grundbegriff vom Staate ist germanisch und nicht deutsch, wenn wir unter dem Deutschen die letzte Gestalt dessen verstehen wollen, was auf germanischem Boden unter christlich-römischen Einfluß im Verlaufe unserer Geschichte gewachsen ist.“ Das typisch Germanische seiner „antirömischen“ Lehre drücke sich dabei in der prinzipiellen Ablehnung jedes Staates aus, da sich dieser mit seinem „germanischen Freiheitsbedürfnis“, seinem „germanischen Kriegerstolz und Kriegertrotz“ nicht vereinbaren lasse. Zarathustras „Verteidigung des Volkes gegen den Staat, des Krieges gegen den Beamten“ sei eine „echt germanische Empfindung“ – Nietzsche sei sich nicht bewußt, „daß er damit das Geheimnis der deutschen Geschichte“ ausspreche. Der Staat, „wie wir ihn kennen“, sei „eine Erfindung des Orients.“ Das Leben der germanischen Völker sei auf Sippe und Heeresverband gegründet: „Recht und Krieg“ seien „die beiden Seiten dieses Lebens“.

Tod

Nach Internierung (in Lagern in Hammelburg und Ludwigsburg) und Entnazifizierung kaltgestellt, verstarb er am 19. März 1968 in Enningen bei Reutlingen. Seine junge Witwe, Marianne Baeumler, bemühte sich um seinen Nachlaß. Über 40 Jahren hat sie rege Korrespondenz mit vielen bekannten Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens über Person und Werk ihres Mann geführt – diese Briefwechsel stellen eine wahre Fundgrube für die Aufarbeitung deutscher Erinnerungspolitik dar.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Studien zur deutschen Geistesgeschichte, Baeumler.jpg
  • Kants Kritik der Urteilskraft. Ihre Geschichte und Systematik, Band 1, 1933
  • Bachofen, der Mythologe der Romantik, 1926 (Neuauflage als Das mythische Weltalter, 1965 mit neuem Nachwort: Bachofen und die Religionsgeschichte)
  • Hegels Philosophie des Geistes und Rechtsphilosophie
  • Nietzsche, der Philosoph und Politiker, 1931
  • Ästhetik, Handbuch der Philosophie
  • Studien zur deutschen Geistesgeschichte, 1937
  • Handbuch der Philosophie, 1931 (mit Manfred Schröter)
  • Was bedeutet Herman Wirth für die Wissenschaft? (Hg.), 1932
  • Handbuch der deutschen Lehrerbildung (Hg.)
  • Der politische Student, in: Der Deutsche Student, Heft 1, S. 3–9
  • Männerbund und Wissenschaft, 1934
  • Das Reich als Tat. Rede bei der Reichsgründungsfeier der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin am 18. Januar 1934
  • Politik und Erziehung. Reden und Aufsätze, 1942
  • Rasse als Grundbegriff der Erziehungswissenschaft, in: Bildung und Gemeinschaft, 1942, S. 81–85
  • Die deutsche Schule und ihr Lehrer, in: Bildung und Gemeinschaft, 1942, S. 98–108
  • Die neue Lehrerbildung, in: Bildung und Gemeinschaft, 1942, S. 74–80
  • Bildung und Gemeinschaft, 1942
  • Weltdemokratie und Nationalsozialismus, 1943
  • Alfred Rosenberg und der Mythus des 20. Jahrhunderts, München 1943
  • Was uns stark macht, in: „Internationale Zeitschrift für Erziehung“, Nr. 12, 1943, S. 97–101
  • Einführung zu Arthur Schopenhauers Philosophische Menschenkunde. Das Werk als Anthropologie, Stuttgart 1957, S. XII–LXVI
  • Mein Weg als Schriftsteller, 1957, in: Marianne Baeumler, u. a. (Hrsg.): Thomas Mann und Alfred Baeumler. Eine Dokumentation, Würzburg 1989, S. 240–254
  • Nachwort zu Friedrich Nietzsches Der Wille zur Macht. Versuch einer Umwertung aller Werte. Ausgewählt und geordnet von Peter Gast unter Mitwirkung von Elisabeth Förster-Nietzsche, Stuttgart 1964.
  • Das Mythische Weltalter. Bachofens romantische Deutung des Altertums. Mit einem Nachwort: „Bachofen und die Religionsgeschichte“, München 1965
  • Das Irrationalismusproblem in der Ästhetik und Logik des 18. Jahrhunderts bis zur Kritik der Urteilskraft, 1967 (Neuauflage von „Kants Kritik und Urteilskraft“, 1. Auflage, Halle an der Saale, 1923)

Literatur