Reutlingen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Württemberg-Hohenzollern |
Landkreis: | Reutlingen |
Einwohner (2013): | 111.357 |
Bevölkerungsdichte: | 1.279 Ew. p. km² |
Fläche: | 87,06 km² |
Höhe: | 382 m ü. NN |
Postleitzahl: | 72760–72770 |
Telefon-Vorwahl: | 07121, 07072 und 07127 |
Kfz-Kennzeichen: | RT |
Koordinaten: | 48° 29′ N, 9° 13′ O |
Reutlingen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Reutlingen ist eine schwäbische Großstadt sowie Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Reutlingen in zentraler Lage des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg. Die Stadt liegt im äußersten Nordwesten des Kreisgebietes. Die nächsten Großstädte sind Stuttgart (31 Kilometer nördlich) und Ulm (57 Kilometer südöstlich).
Die ehemalige Freie Reichsstadt (bis 1802) und spätere württembergische Oberamts- beziehungsweise Kreisstadt überschritt 1989 die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde damit zur bislang jüngsten der insgesamt neun Großstädte Baden-Württembergs. Reutlingen ist mit einem kleinen Teil (17,5 %) seiner Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Geschichte
Reutlingen wurde 1240 unter den Staufern Reichsstadt und verteidigte sich erfolgreich gegen deren Gegner, namentlich gegen den Gegenkönig Heinrich Raspe (1245). Ebenso tapfer zeigte sich Reutlingen gegen Ulrich, den Sohn Graf Eberhards des Greiners, in der Schlacht bei Reutlingen am 14. Mai 1377. Kaiser Maximilian I. befreite 1498 die Stadt von dem drückenden Verhältnis zur Reichsvogtci Achalm und verlieh ihr als Reichsstadt große Vorrechte. Herzog Ulrich von Württemberg eroberte 1519 die Stadt, aber der Schwäbische Bund vertrieb den Herzog wieder. Reutlingen war die erste Stadt Schwabens, welche die Reformation einführte, und befand sich unter denjenigen Reichsständen, welche auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 die Konfession überreichten.
Der größte Teil der Stadt wurde 1726 durch eine Feuersbrunst zerstört. Durch den Reichsdeputationshauptschluß kam Reutlingen 1803 an das Königreich Württemberg.
Bekannte, in Reutlingen geborene Personen
- Wilhelm Gottlieb Friedrich Beitler (1745–1811), Mathematiker und Astronom
- Otto Gaiser (1919–1944), Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Johann Georg Gmelin (1652–1705), geboren in Sondelfingen, Mediziner
- Ferdinand Heim (1895–1977), Generalleutnant und Ritterkreuzträger
- Jasmin Kosubek (geb. 1987), halbdeutsche Fernsehmoderatorin (RT Deutsch)
- Carl Krimmel (1877–?), deutscher Fabrikant und Präsident der Handelskammer Reutlingen
- Hermann Kurz (1813–1873), Dichter und Schriftsteller
- Friedrich List (1789–1846), Wirtschaftstheoretiker, Eisenbahnpionier und Politiker
- Karl von Muff (1846–1935), württembergischer Generalleutnant
- Karl Pflomm (1886–1945), Politiker (NSDAP), SS-Führer und Polizeipräsident
- Viktor Rall (1896–1984), Korvettenkapitän und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Erich Schäfer (1915–1945), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Rudolf Yelin der Ältere (1864–1940), Maler
Literatur
- Geiselerschießungen in Reutlingen am 24.4.1945, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 278 f. – betrifft ein französisches Kriegsverbrechen an Deutschen