Am Ende der Welt
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Filmdaten | |
Deutscher Titel: | Am Ende der Welt |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1941 |
Stab | |
Regie: | Gustav Ucicky |
Drehbuch: | Gerhard Menzel |
Produktion: | Wien-Film |
Musik: | Willy Schmidt-Gentner |
Kamera: | Günther Anders |
Schnitt: | Henny Brünsch |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Brigitte Horney | Roberta Bell, Erbin der Wälder |
Attila Hörbiger | Michael March, Verwalter des Sägewerks |
Boguslaw Samborski | Stefan Grabowski, Robertas Vermögensberater |
Trude Hesterberg | Corinna Valaine, Managerin im "Elysium" |
Am Ende der Welt ist ein Drama von 1944.
Gedreht wurde der Film im Böhmerwald bei Brünn.
Die Uraufführung fand am 24. April 1941 in Berlin statt.
Weitere Titel
- Die Erbin der Wälder (späterer Verleihtitel)
Handlung
Am Ende der Welt dehnen sich schier unübersehbar die Wälder. Sie beginnen mit jüngst aufgeforsteten Schonungen, steigen an zu ranken, jungen Forsten, zu dunklen, alten Wäldern. Die wenigen wortkargen Menschen, die diese Einöde beherbergt, leben für die Wälder. Ihre Hütten kauern sich zu Füssen der Baumriesen um das Sägewerk Michael Marchs, der nach dem frühen Tode des Herrn dieser Waldungen treu und gewissenhaft den Besitz verwaltet. Sein Vater und sein Großvater waren schon Holzfäller, und Michael March hat die Liebe zum Walde von ihnen geerbt und den feinen Sinn, seine raunende Sprache zu verstehen. - Am Abend seines 35. Geburtstages ist es, als ein neues, beunruhigendes Element das Gleichmass seines Pflichtgewohnten Daseins stört. Die junge Erbin der Wälder, Roberta Bell, steht plötzlich vor ihm und fordert 50.000 Mk. aus ihrem Vermögen. Michael March ist ratlos. Er versucht, ihr klarzumachen, daß es keine Möglichkeit gibt, aus dem überschuldeten Besitz diese ungeheure Summe zu ziehen. Doch die hochmütige Frau hat kein Einsehen, und dem Rat eines Freundes folgend, nimmt sie den starrköpfigen Mann mit sich in die Stadt. - Die ungewohnt elegante Umgebung eines Luxushotels, aber auch Robertas exaltiertes Wesen beginnen Michael March zu verwirren. Gerne würde er ihr zu dem Gelde verhelfen, mit dem sie ein Kabarett eröffnen will, um der Kunst, zu der sie sich berufen fühlt, die Bühne zu schaffen. Noch ein anderer Gedanke bewegt Michael March. Er gilt ihrem geschäftsgewandten Freund Stefan Grabowski, der ihr das Darlehen förmlich aufdrängt und seine Gegenforderung in gleitende Worte kleidet. Michael March meint zu verstehen, warum Roberta nicht in dessen Abhängigkeit geraten will. - Der Plan der Geldbeschaffung Stefan Grabowskis soll gleichzeitig Michael March, den in der Gunst Robertas gefährlichen Rivalen, beseitigen. Um die bereits hypothekarisch belasteten Wälder zu verpfänden, bedarf er eines Dritten, der gutgläubig seinen Namen zu diesem betrügerischen Unternehmen hergibt. Michael March wird daher mit feierlichen Zeremonien zum zeichnungsberechtigten Direktor ernannt. Die bedeutungsvolle Urkunde in Händen, hält er die Stunde für gekommen, von der abendlich voll verantwortlich das Wiederaufblühen des Besitzes Robertas schaffen kann. Dieser aufrichtige Wunsch lein lässt ihn das Dokument Rausch eines fröhlich-laute Abends unterzeichnen.- Doch schon am nächsten Morgen kommt die Ernüchterung über Michel March. Die 50.000 Mark, die Stefan Grabowski gegeben hatte, waren bereits in Robertas Nachtlokal investiert. Da bäumt sich der betrogene auf und macht seinem Zorn gewalttätig Luft. Dann schließen sich die Gefängnisgitter hinter ihm. - Angesichts des Unheils, das sie angerichtet, erwacht in Roberta das Bewusstsein ihrer Schuld. Energisch arbeitet sie an sich selbst und halt ihre Zusammengewürfelte Clique kurz, um schnell die Summe herauszuwirtschaften, die Michael March wieder die Freiheit schenkt. Eines Tages hat sie es geschafft. Erwartungsvoll sieht sie ihm entgegen, doch er würdigt sie keines Blickes. Nach Norden, seinen Wäldern zu, geht er. Roberta folgt ihm, um ein neues Leben mit ihm zu beginnen „am Ende der Welt"
Hintergrund
Am 1. März 1943 begann die Wien-Film mit den Dreharbeiten des Films „Am Ende der Welt“ im Sägewerk von Bergreichenstein. Bis zum 10. März wurden die Außenaufnahmen im Unterreichenstein, Hochreuth und auf dem Bahnhof von Hammern-Eisenstrass fortgesetzt. Währenddessen wurden die im Februar in den Ateliers Rosenhügel und Schönbrunn begonnenen Bauten fertig gestellt, so dass die in Aufnahmen fast acht Wochen lang zwischen dem 23. März und dem 21. Mai 1943 abgedreht werden konnten. Nach achttägiger Pause gingen die Arbeit mit Außenaufnahmen in Malmeritz und auf dem Spiel sich berg 29. Mai bis zum 8. Juni weiter. Am 23. Juli schließlich, vermutlich als Nachaufnahmen, wurde noch einmal im Landgericht Wien gedreht. Ende September war auch die Synchronarbeit beendet. Angekündigt war der Film für die Verleihsaison 1943/1944. Am 4. Juli 1950 wurde „Am Ende der Welt“ in einer Länge von 2312 m von der Freiwilligen Selbstkontrolle zugelassen und über den Ring-Film-Verleih in der Bundesrepublik gestartet. Im Jahre 1956 wurde er noch einmal unter dem Titel „Die Erbin der Wälder“ für die Firma Bayern-Film zulassen.