Amaler

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Die Amaler („die Starken und Ausdauernden“[1] oder aber: „die Makellosen“, nach Grimm „die Geschäftigen“) waren ein gotisches Herrschergeschlecht, welches das Königtum bei den Ostgoten innehatte und unter Hermanrich im 4. Jahrhundert das ganze Gotenreich beherrschte. Ermanarich ist der erste historisch verbürgte Amaler. Die Rekonstruktion eines uralten Stammbaums durch Jordanes (Getica 79, wohl basierend auf Cassiodor) ist hingegen nicht glaubwürdig und sehr problematisch. Der berühmteste aller Amaler war Theoderich der Große, welcher 493 in Italien das legendäre Ostgotenreich erschuf, welches allerdings nach seinem Tode 526 nur noch wenige Jahrzehnte bestand, und dessen tragischer Untergang ein anschauliches Beispiel übertriebener germanischer Milde bietet, welche sich bis auf die heutigen Deutschen vererbt hat. Das Geschlecht erlosch 536 mit dem Tode von Theodahad. Im Nibelungenlied, dem Heldenbuch und anderen altdeutschen Dichtungen heißen sie Amelungen, d. h. Abkömmlinge des Amala.

Stammliste

Jordanes' unbelegte Angaben sind kursiv gesetzt

Von Gapt bis Achiulf

  1. Gapt
    1. Halmal
      1. Augis
        1. Amala
          1. Isarna
            1. Ostrogotha, König um 240, [1]
              1. Hunvil
                1. Athal
                  1. Achiulf – Nachkommen siehe unten
                  2. Odulf

Von Achiulf bis Witichis

  1. Achiulf – siehe oben
    1. Ansila
    2. Ediulf
    3. Wultulf
    4. ErmanarichNachkommen siehe unten
      1. Walarawans
        1. Winithar, X 376, König, [2]
          1. Wandalar, König
            1. Walamir, * um 425, X 470, König 440, [3]
            2. Widimir, König, † 473, [4]
              1. Widimir der Jüngere
            3. Thiudimir, König 470, † 475; ∞ NN; Konkubine: Erelieva * um 435/440, † nach 490, [5] und [6]
              1. Theodis, † 481
              2. Theoderich der Große (Mutter Erelieva), * um 454 in Pannonien, † 30. August 526 in Ravenna, 471 König der Ostgoten; ∞ 493 Audofleda, * um 470, † nach 526, Tochter von Childerich I., König der Franken, [7] und [8] (Merowinger)
                1. Amalasuntha, * 496, † ermordet 30. April 535 auf der Insel Martana im See von Bolsena, Latium, Königin 526; ∞ I 515 Eutharich, * um 480 † 522 (siehe unten), [9] und [10]
                2. (unehelich) Theudigotha, * um 475/80, † nach 500; ∞ Alarich II., † 507, König der Westgoten (Balthen), [11]
                  1. Amalrich, * 502, † 531, König der Westgoten, [12]
                3. (unehelich) Ostrogotha. * um 475/480, † nach 500; ∞ Sigismund, König der Burgunden, † 523 [13],
              3. Theodimund, * um 450, X 479, [14]
              4. Amalafrida (Mutter: Ereliva), * um 455/460, † ermordet 525; ∞ I NN; ∞ II 500 Thrasamund, König der Wandalen, um 460, † 6. Mai 523, [15]
                1. (I) Theodahad, * um 480, † ermordet Dezember 536, König November 534; ∞ I Gothelindis, [16]
                  1. (I) Theudegisklos (vielleicht identisch mit Theudigisel, König der Westgoten 548/549), [17]
                  2. Theodenantha
                2. (I) Amalaberga, * um 495, † nach 540; ∞ 510 Herminafried, Fürst der Thüringer, † ermordet 534, [18]
                  1. Amalafrid, * um 511, † nach 540, byzantinischer Feldherr, [19]
                  2. Tochter ∞ Audoin König der Langobarden, † 561

Zweig des Ermanarich

    1. Ermanarich, * um 266, † 376, König 350; ∞ Sunilda, † um 375, [20] und [21]siehe oben
      1. Hunimund, König
        1. Gesimund (unsicher)
        2. Thorismund, † kurz nach 400, König um 400, [22]
          1. Berimund
            1. Widerich
              1. Eutharich, * um 480, † 522; ∞ 515 Amalasuntha, Tochter von Theoderich dem Großen, † 30. April 535 (siehe oben), [23] und [24]
                1. Athalarich, * 516, † vergiftet 2. Oktober 534, König 526, [25]
                2. Matasuentha, * um 518/520, † nach 550; ∞ I 537 Witichis, König der Ostgoten 536-540, † 542; ∞ II 548 Germanus, Neffe von Justinian I., † Herbst 550, [26] und [27]
                  1. (II) Germanus Postumus, * 550/551, † 605

Netzverweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Herwig Wolfram: Germanen. Die 101 wichtigsten Fragen, S. 86ff. C.H.Beck, ISBN 978-3-406-57366-8