Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld

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Anerkennungsurkunden von 1941 und 1944

Die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld war eine Auszeichnung, welche Mitte 1941 kurz vor dem Rußlandfeldzug bzw. unmittelbar nach dessen Beginn von Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Heeres (ObdH) gestiftet wurde. Dies geschah wahrscheinlich parallel zu der Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für Flugzeugabschüsse.

Wie bei seinem Urkundenpedanten war zunächst die Ehrung als Kollektivauszeichnung für ganze Einheiten vorgesehen. Jedoch geriet diese schon in den ersten Wochen des Krieges gegen die Sowjetunion zur individuellen Anerkennung von Einzelpersonen des Heeres sowie der Waffen-SS.

Verleihungsvoraussetzungen

Einzig konkrete Verleihungsvoraussetzung, die zur Einreichung des Antrages und zur späteren Verleihung durch den Truppenvorgesetzten (unter Umständen posthum) führen konnte, war die Vollbringung einer hervorragenden Leistung der Kampfeinheit oder der Einzelperson auf dem Schlachtfeld. Vorzugsweise wurden in der Praxis derartige hervorragende Leistungen meist mit Orden und Ehrenzeichen bzw. Kampfabzeichen gewürdigt: das Eiserne Kreuz II. Klasse, das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern oder das Allgemeines Sturmabzeichen. Das Verleihungsbefugnis wurde ab Januar 1942 ausschließlich auf den „Führer und Oberbefehlshaber des Heeres Adolf Hitler“ übertragen.[1]

Urkunde

Die Vorgedruckten Urkunden (DIN A5 quer) wurden mit Schreibmaschine ausgefüllt und bis zum Ausscheiden von Brauchitschs von ihm eigenhändig unterschrieben. Nachdem Hitler zum Jahreswechsel 1941/42 den Oberbefehl über das Heer übernommen hatte, wurden komplett neue Anerkennungsurkunden gefertigt. Der komplette Text, also auch Name, Einheit des Beliehenen, Ort und Datum sowie die Unterschrift Hitlers wurden auf DIN-A4-Papier (hochkant) gedruckt. Das Hoheitszeichen wurde in Gold, die Daten des Beliehenen in Rotbraun gedruckt. Die Verleihung der Anerkennungsurkunde wurde u. a. im Soldbuch und im Wehrpaß des Beliehenen vermerkt. Selbiges Urkundenmuster kam auch zur Anwendung, wenn der Beliehene mit der Ehrenblattspange ausgezeichnet wurde.

Verleihungszahlen

Die Anerkennungsurkunde wurde von Mitte 1941 bis Kriegsende nur 1.322 mal verliehen. Darunter befanden sich 20 Kollektivauszeichnungen für Truppeneinheiten sowie 30 Einzelverleihungen an Angehörige der Waffen-SS. Der Rest von 1.272 Verleihungen erfolgte an Einzelpersonen der Wehrmacht.[2] Zu den genauen Verleihungszahlen herrscht jedoch in der militärgeschichtlichen Literatur Unklarheit, denn z. B. erhielt Major Gerhard Fischer seine Anerkennungsurkunde Ende 1944, diese wird auch als 4975. Verleihung protokolliert. Somit müßte es bis zum Ende des Krieges über 5.000 Verleihungen gegeben haben, außer die Zählweise wäre falsch.

Auswahl der Beliehenen:

  • Kollektivauszeichnungen (Auszug)
    • Panzer-Jäger-Abteilung 7 (18. Juli 1941)
    • 6. Kompanie des Infanterie-Regiments 462 (30. Dezember 1941 bei Orlowka nähe Stalingrad)
    • 1. Gebirgs-Division (21. August 1942; Am 21. August 1942 erreichte ein Hochgebirgszug aus Soldaten der 1. und 4. Gebirgsdivision den Elbrus.)
    • 4. Gebirgs-Division (21. August 1942)

Siehe auch

Literatur

  • Veit Scherzer: Die Inhaber der Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für Flugzeugabschüsse 1941–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Burgstadt Ranis 1994
  • Manfred Dörr: Die Inhaber der Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres 1941 - 1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2426-3

Fußnoten

  1. Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945 Heer - Waffen-SS - Polizei von Rolf Michaelis, Seite 33
  2. Andere Quellen behaupten 35 für Waffen-SS und 1.267 für Wehrmacht.