As (Münze)

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Ein römischer As mit bärtigem Janus-Kopf (etwa 240-225 v.d.Z.)

Der As (Pl. Asse) ist die älteste römische Kupfermünze und wurde vermutlich seit dem 4. Jahrhundert v.d.Z. geprägt. Die Münze hatte ursprünglich das Gewicht eines römischen Pfundes (327,45 g), doch finden sich schon aus sehr früher Zeit Stücke, die nur 11, 10 und 9 Unzen, im Durchschnitt 273 g enthalten. Im Laufe der Zeit wurde die Münze immer kleiner, so daß sie in der späteren Kaiserzeit nur noch 1/36 ihres ursprünglichen Gewichts wog. Alle Kupfermünzen des alten Italiens waren entweder eine Mehrheit oder ein Bruchteil des As. Die Kupfermünzen unterschieden sich voneinander durch ein bestimmtes Gepräge. So hatten die eigentlichen römischen Kupfermünzen auf dem Avers verschiedene, jeweils einzeln abgebildete Götterkopf, z. B. den des Jupiter, beim ganzen As den des Janus u.s.w., und auf dem Revers den Schiffsschnabel nebst der Wertbezeichnung durch 1, 2, 3 (u.s.w.) Kügelchen für die Zahl der Unzen auf den Bruchteilen des As, römischen Ziffern für das As und die Mehrheiten desselben.

As-Wertigkeiten (Republik ab etwa 350 v.d.Z. bis zur Kaiserzeit um 210 n.d.Z.)

Gegossene As-Münze (Münzvorderseite) mit der Abbildung des Janus-Kopfes (zwischen 225 und 217 v.d.Z.)

1. Unterteilung des Kurantmünzen-As als „Aes grave“ (= Schwererzmünze) bis kurz vor der Silber-Denar-Einführung um 211 v.d.Z. als eigenständige Bronze-Währung zeitlich etwa parallel zur süditalienisch-sizilianischen Drachmen-Litra-Währung, einer Silber-Bronze-Kurantwährung:

  • 1 As = 12 Unciae, die Uncia („Zwölftel“, dt. etwa: „Unze“) ist Grundteilung der Nominale As
  • 1 As = 6 Sextantes, 1 Sextans („Sechstel“) = 1/6 As = 2 Unciae
  • 1 As = 4 Quadrantes, 1 Quadrans („Viertel“) = 1/4 As = 3 Unciae
  • 1 As = 3 Trientes, 1 Triens („Drittel“) = 1/3 As = 2 Sextantes = 4 Unciae
  • 1 As = 2 Semisses, 1 Semis („Halber“) = 1/2 As = 2 Trientes = 6 Unciae

Darüber hinaus gab es noch 2-, 3- , 5- und 10-fache As-(Schwererz-)Münzen in geringer Häufigkeit sowie halbe und seltene viertel Unzen.

2. Einteilung des gewichtsmäßig schon reduzierten Kurantmünzen-As ab der Silber-Denar-Einführung um 211 v.d.Z. bis etwa 130 v.d.Z. - gemeinsam in einer Silber-Bronze-Kurantwährung:

3. Einteilung des Kurantmünzen-As nach As-Abwertung (Preis- und Gewichtskorrektur) ab etwa 130 bis 27 v.d.Z.. - gemeinsam in einer Silber-Bronze-Kurantwährung:

  • 1 Denar (Silber) = 2 Quinar (Silber) = 4 Sesterzen (Silber) = 16 As (Bronze)

4. Einteilung des Scheidemünzen-As in die reformierte Münzstückelung des Kaisers Augustus ab etwa 27 v.d.Z. in einer anfänglichen Gold-Silber-Kurant-Währung; gültig bis 3. Jahrhundert n.d.Z.:

  • 1 Aureus (Gold) = 25 Denare (Silber)
  • 1 Quinarius aureus = 12 1/2 Denare (Silber)
  • 1 Denar = 2 Quinar (Silber)
  • 1 Quinar = 2 Sesterze (Messing, späte S. auch Bronze)
  • 1 Sesterz = 2 Dupondien (Messing, späte D. auch Bronze)
  • 1 Dupondius („Doppelter“) = 2 Asses (Bronze/Kupfer)
  • 1 As = 2 Semis(-As) (Bronze/Kupfer)
  • 1 Semis = 2 Quadran(te)s(-As) (Bronze/Kupfer)
  • 1 Quadrans = 2 Octans (nur unter Trajan)

Der silberne Quinar der Republik und auch der Kaiserzeit wurde relativ selten geprägt. Auch Semis und Quadrans waren nicht sehr häufig. An Stelle des seltenen Quadrans wurden vielfach As-Münzen für den kleinen Zahlungsverkehr extra geviertelt, städtische Marken in Münzform oder ausländische Kleinbronzen verwendet. Die frühen sehr seltenen römischen Goldstater, die römischen 20-, 40- und 60-As-Notgoldmünzen und frühen Aurei von vor 27 v.d.Z. lassen sich wertmäßig schlecht zum As einordnen und waren auf Grund ihrer Seltenheit wohl auch kaum im täglichen Umlauf. Sie waren eher eine Parallelwährung zur alltäglichen Kurantwährung. Ihr Goldwert wurde höher eingeschätzt als sie offiziell beim Umwechseln in Silberdenare eingebracht hätten, so daß sie der Hortung unterlagen bzw. nur zur Bezahlung höchstwertiger Waren verwendet wurden.

Weitere Ableitungen

Daneben kommen auch vor:

  • 1 Tressis („Dreifacher“) = 3 Asse
  • 1 Quincussis („Fünffaches“) = 5 Asse
  • 1 Decussis („Zehnfacher“) = 10 Asse = 5 Dupondii

Weitere Wertteilungen:

  • Quincunx („Fünf Unzen“, Bronze) = 5/12 As = 5 Unciae
  • Bes = 2/3 As = 2 Trientes = 8 Unciae
  • Dodrans = 3/4 As = 3 Quadrantes = 9 Unciae
  • Dextans = 5/6 As = 5 Semisses = 10 Unciae

Die Münzen der Drei- und Fünfteilung sind recht selten und dienen als Ausgleichsmünzen zu Fremdwährungen, etwa Decussis, Dextans, Quincussis, Quincunx, zu der Währung ostitalischer Stämme, deren Münzsystem dezimal geteilt ist.

Uncia (*), Sextans (**), Quadrans(***), Triens(****) und Quincunx(*****) hatten Wertpunkte eingeprägt, die im Bild den heutigen Seiten eines Spielwürfels entsprechen.

Literatur

  • Hultsch: Griechische und römische Metrologie. Leipzig 1882

Verweise