Fahne

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Gegenüberstellung von Standarte und Fahne

Eine Fahne ist ein National-Symbol aus Stoff, das an einem Fahnenmast oder einem Fahnenstock befestigt ist und stellvertretend eine Gemeinschaft kennzeichnet. Dies können auch z. B. Vereinsfahnen, Zunftfahnen, Kirchenfahnen oder Truppenfahnen sein. Mit der Entstehung der Fahne entwickelte sich auch die jahrhundertealte Volkskunst des Fahnenschwingens.

Erläuterung

Reichsbanner des römisch-deutschen Herrschers (des deutschen Königs, ggf. auch des Kaisers) bzw. Reichssturmfahne vom 12. Jahrhundert bis 1433 im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation

Eine Fahne im engeren Sinne ist ein für einen bestimmten Verwendungszweck hergestelltes Einzelstück und ist im Gegensatz zu einer Flagge nicht einfach austauschbar, wenn sie verschlissen oder beschädigt ist.

Geschichtliches

Als Stammes- oder Feldzeichen sind Fahnen im Morgenland seit dem frühen Altertum bekannt. Auch im römischen Heer erfuhren sie zahlreiche Verwendung. Dabei war das Fahnentuch an einer vor der Fahnenstange hängenden Querstange, dem Vexillum, angebracht. Diese Form der römischen Querstabstandarte (Labarum) mit einer Figur an der Fahnenstange blieb bis heute in den Prozessionsfahnen der katholischen Kirche und in den Kirchenfahnen der Ostkirchen erhalten.

Fahnen sind wichtige Herrschafts-, Kampf- und Siegeszeichen. Die Fahne war ein Symbol und ein wichtiges Identifikationsmerkmal, gerade für die Heere im Feld. Bereits Chinesen und Germanen benutzten Fahnen zu diesem Zweck. Für die bildliche Darstellung auf den Fahnen wurden damals meist Tiere oder Tiersymbole verwendet, mit denen bestimmte positive und kämpferische Eigenschaften – wie auch heute noch, abhängig von den verschiedenen Kulturkreisen – verbunden wurden (z. B. Löwe, Adler, Bär, Widder usw.). Ab dem 10. Jahrhundert wurden Fahnen mit Kreuz und religiösen Darstellungen zu liturgischen Zwecken verwandt.

Seit dem 11. und 12. Jahrhundert gab es in Italien und Deutschland sogar besondere Fahnenwagen, die sogenannten Karraschen (Carroccio). Die bildliche Darstellung auf dem Fahnentuch erschien erst mit dem Beginn des Wappenwesens im 13. Jahrhundert. Bis dahin war die Fahne meist rot, was bedeutete, daß der Besitzer der Fahne den Blutbann besaß, d. h., er hatte das Recht zu richten. Die ersten bildlichen Fahnendarstellungen waren dann aufrechtstehend. Die heutige Anbringung der Fahnenachse parallel zur Fahnenstange erschien erst mit der Ausbildung des heraldischen Stils.

Das spätere Mittelalter bezeichnet die Fahne als Banner oder auch Paniere. Vor dem Ersten Weltkrieg führten im deutschen Reichsheer fast alle Truppengattungen Fahnen (außer der Artillerie). Die Fahnen der Reiterei hießen Standarten.

Zitate

  • „Jede Flagge bedeutet im Zusammenhang mit ihrer Erscheinungsform ein investiertes Propaganda-Material. Ihr Wert liegt in ihrer Bekanntheit und in ihrer Assoziation mit einer Zeit großen Ansehens. Ihr Ersatz durch eine neue Marke bedeutet den Verlust des investierten Kapitals und den Verlust des traditionsgebundenen Ansehens. [...] Ein Staat kann nicht auf ein alleingültiges psychologisch wirksames Hoheitssymbol verzichten! Ohne eine allgemein verehrte Flagge sind alle weiteren Propaganda-Mittel und alle materiellen Hilfen zur Erreichung einer innerhalb der heutigen Welt lebensfähigen Volksgemeinschaft zur Hoffnungslosigkeit verdammt.“Hans Domizlaff

Bildergalerie

Siehe auch