Fahnenschwingen
Das Fahnenschwingen ist eine seit Jahrhunderten überlieferte traditionelle Volkskunst, bei welcher mit einem schweren Handgriff versehene Fahnen in verschiedene kunstvolle Schwingungen versetzt sowie hochgeworfen und wieder aufgefangen werden.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Die wehenden Fahnen in ihrer Symbolträchtigkeit und ihr Schwingen in Abstimmung zur Musik können ein eindrucksvolles Erlebnis vermitteln, so daß das Fahnenschwingen auch zu Festen praktiziert wird.
Blütezeit ab Dürer und Bauernkrieg
Eine Hochblüte erfuhr das Fahnenschwingen zu Beginn der Neuzeit, als Kultur und Technik einen Neuaufschwung erlebten, aber Pracht und Wappenkult der Ritterzeit noch nachwirkten. Später übten meist Handwerkszünfte, Schützengilden und Turnverenigungen die Schwingkunst aus.
In neuerer Zeit erfolgten Auftritte von Fahnenschwingern zur Segelolympiade in Kiel oder zum Nationalfeiertag in Berlin. Heutzutage begegnet man Fahnenschwingern hauptsächlich in den Umlanden des Rheins von der Schweiz bis nach Flandern, wo sie bei Festen oder Umzügen auftreten, aber auch in Schleswig-Holstein (Krempe).
Eine Wiederbelebung des Fahnenschwingens läßt sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachten. In Niedersachsen pflegten bisher nur Einzelpersonen dieses Brauchtum.
Die Heideschwinger
Die Heideschwinger bilden einen jungen Verein zur Förderung des Fahnenschwingens. Sie üben die überlieferten Bewegungen und entwickeln Neugestaltungen. Von den maßgeschneiderten Fahnentüchern über die selbstgemalten Wappen und selbstgedrehten Griffstücke bis zu einzelnen Fahnenbewegungen und Choreographie der Musikvorführung ist alles Eigenleistung der Fahnenschwinger und ihrer Bekannten.