Alte Nationalgalerie

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Alte Nationalgalerie (Museumsinsel)

Die Alte Nationalgalerie im Berliner Ortsteil Mitte gehört zum Bauensemble der Museumsinsel und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im Auftrag König Friedrich Wilhelms IV. ab 1862 von Friedrich August Stüler geplant, wurde sie bis 1876 von dem Architekt des Kaisers, dem Geheimen Oberhofbaurat Prof. Johann Heinrich Strack (1805–1880) im Stil des Klassizismus und der Neorenaissance ausgeführt.

Geschichte

Reiterstandbild Friedrich Wilhelm IV. von Alexander Calandrelli.
Das Gründungsdatum des Deutschen Reiches, MDCCCLXXI (d .h. 1871) und die Worte „Der deutschen Kunst“ sind als Inschrift am Giebel der Alten Nationalgalerie in Berlin angebracht. Tatsächlich war dieser „Tempel“ für eine geeinte deutsche Nationalkunst vor der Reichsgründung entworfen – und beinahe errichtet – worden, obwohl er erst am Geburtstag Kaiser Wilhelms I. im März 1876 eingeweiht wurde. Erbaut nach Plänen von Friedrich August Stüler (1800-1865), der seinerseits nach einer Skizze des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. arbeitete, wurde die Nationalgalerie zwischen 1865 und 1876 errichtet. Stüler war ein Schüler eines weiteren großen Architekten der klassischen Berliner Stadtmitte, Karl Friedrich Schinkel. Die Entstehungsgeschichte der Sammlungen in der Galerie ging der Reichseinigung zeitlich ebenfalls erheblich voraus, denn sie waren das Resultat eines Vermächtnisses aus dem Jahr 1861 von 262 Gemälden des 19. Jahrhunderts, die der Bankier Konsul Joachim Wagener 1815 zu sammeln begonnen hatte. Nichtsdestoweniger war es die Absicht hinter der Errichtung der Nationalgalerie – sowohl vor als auch nach 1871 und von Liberalen und Künstlern gleichermaßen geteilt –, der staatlichen Pflicht zur Ausstellung nationaler Kunst nachzukommen, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen sowie Deutschlands größten lebenden Künstlern Aufträge und Anerkennung zu verschaffen. Dieses Mandat wurde dem ersten Direktor der Nationalgalerie, dem Kunsthistoriker Max Jordan, aufgegeben, auf den im Februar 1896 Hugo von Tschudi folgte. Preußens klare Entschlossenheit, die Führungsrolle bei der Glorifizierung der deutschen Kunst zu übernehmen, wurde 1886 signalisiert, als eine Reiterstatue Friedrich Wilhelms IV. auf der zum Museumseingang führenden doppelten Freitreppe aufgestellt wurde. Heute sind diese Statue und die Galerie selbst ein Teil der berühmten Berliner „Museumsinsel“.[1]

Direktoren der Nationalgalerie

Direktoren bis 1945

  • 1874–1895: Max Jordan
  • 1896–1908: Hugo von Tschudi
  • 1909–1933: Ludwig Justi
  • 1933: Alois Schardt
  • 1934–1937: Eberhard Hanfstaengl
  • 1937–1945: Paul Ortwin Rave

Fußnoten

  1. Quelle: Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern, Deutsches Historisches Institut, 2003-2019