UNESCO-Welterbe
Das von der UNESCO erfasste Welterbe setzt sich aus dem Weltkulturerbe und dem Weltnaturerbe zusammen. Insgesamt umfasst die UNESCO-Liste des Welterbes 878 Denkmäler in 145 Ländern. Davon sind 679 als Kulturdenkmäler und 174 als Naturdenkmäler gelistet, weitere 25 Denkmäler werden sowohl als Kultur- als auch als Naturerbe geführt.
Der Liste des Welterbes liegt das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (Welterbekonvention) zugrunde. Es wurde am 16. November 1972 auf der 17. Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet und trat am 17. Dezember 1975 in Kraft. Leitidee der Welterbekonvention ist die „Erwägung, dass Teile des Kultur- oder Naturerbes von außergewöhnlicher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit erhalten werden müssen.“
Die UNESCO führt auch eine Liste des Weltdokumentenerbes (Memory of the World) und ein Weltnaturerbe, die weltweit bedeutende dokumentarische Zeugnisse in Archiven, Bibliotheken und Museen, darunter wertvolle Buchbestände, Handschriften, Partituren, Unikate, Bild-, Ton- und Filmdokumente umfaßt, sowie eine Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit.
Von 2009 bis 2013 investierte der Bund (UNESCO-Welterbeprogramm) etwa 150 Millionen Euro in die nationalen UNESCO-Welterbestätten.
Welterbestätten in Deutschland
Diese Liste zeigt die UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland in chronologischer Reihenfolge (K – Kulturerbe; N – Naturerbe):
- 1978 – K – Aachener Dom
- 1981 – K – Dom zu Speyer
- 1981 – K – Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz
- 1983 – K – Wallfahrtskirche in der Wies
- 1984 – K – Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl
- 1985 – K – Dom St. Mariae und Michaeliskirche in Hildesheim
- 1986 – K – Porta Nigra, Amphitheater von Trier, Kaiserthermen, Konstantinbasilika, Barbarathermen, Römerbrücke, Igeler Säule, Trierer Dom und Liebfrauenkirche in Trier
- 1987 – K – Hansestadt Lübeck mit Holstentor
- 1990 – K – Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin
- 1991 – K – Abtei und Altenmünster des Klosters Lorsch
- 1992 – K – Bergwerk Rammelsberg und die Altstadt von Goslar
- 1993 – K – Bamberg, größter unversehrt erhaltener Stadtkern in Deutschland
- 1993 – K – Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei)
- 1994 – K – Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg
- 1994 – K – Eisenhütte in Völklingen
- 1995 – N – Grube Messel (Fossilienfundstätte)
- 1996 – K – Kölner Dom
- 1996 – K – Die Bauhaus-Stätten in Dessau und Weimar, wie Bauhaus Dessau, Kunstgewerbeschule Weimar und andere
- 1996 – K – Martin-Luther-Stätten in Eisleben und Wittenberg
- 1998 – K – Das klassische Weimar
- 1999 – K – Museumsinsel in Berlin
- 1999 – K – Wartburg bei Eisenach
- 2000 – K – Dessau-Wörlitzer Gartenreich
- 2000 – K – Klosterinsel Reichenau im Bodensee
- 2001 – K – Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein in Essen
- 2002 – K – Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal zwischen Bingen am Rhein und Koblenz
- 2002 – K – Die historischen Altstädte von Stralsund und Wismar
- 2004 – K – Bremer Rathaus und Bremer Roland
- 2004 – K – Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau
- 2005 – K – Grenzanlagen des Römischen Reichs: Obergermanisch-rätischer Limes
- 2006 – K – Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof (z. B. Altes Rathaus, Dom, Steinerne Brücke)
- 2008 – K – Wohnsiedlungen der Berliner Moderne (Gartenstadt Falkenberg, Siedlung Schillerpark, Hufeisensiedlung, Wohnstadt Carl Legien, Weiße Stadt, Großsiedlung Siemensstadt)
- 2009 – N – Wattenmeer
- 2009 – K – Völkerschlachtdenkmal in Leipzig
- 2010 – K – Oberharzer Wasserregal
- 2011 – N – Alte Buchenwälder Deutschlands
- 2011 – K – Fagus-Werk in Alfeld
- 2011 – K – Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
- 2012 – K – Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth
- 2013 – K – Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel
Das Dresdner Elbtal, das 2004 in die Welterbeliste aufgenommen worden war und seit 2006 auf der Liste des gefährdeten Welterbes stand, wurde auf Beschluss des UNESCO-Welterbekomitees vom 25. Juni 2009 von der Welterbeliste gestrichen.
Verweise
- Deutsche Initiative fordert: Wikipedia muss Weltkulturerbe werden (Kurzneuigkeiten, 1. Juni 2011)