Dietrich-Eckart-Bühne

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Eingangsrelief von Adolf Wamper

Die Waldbühne in Berlin, in der Zeit des Nationalsozialismus trug sie den Namen Dietrich-Eckart-Bühne, benannt nach Dietrich Eckart, gilt als eine der schönsten Freilichtbühnen Europas. Sie liegt westlich des Olympiageländes im Ortsteil Westend des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf und bietet Platz für 22.000 Zuschauer.

Zeit des Nationalsozialismus

Die Dietrich-Eckart-Bühne, darüber die Langemarckhalle und das Berliner Olympistadion mit dem Reichssportfeld

Die Berliner Waldbühne wurde im Zuge der Baumaßnahmen für die Olympischen Spiele von 1936 nordwestlich des sogenannten Reichssportfelds in einer Ausbuchtung der Murellenschlucht unter Leitung des Architekten Werner March errichtet. Sie bildet dort einen natürlichen Talkessel. Die Anlage als sogenannte Thing-Bühne orientiert sich an dem antiken griechischen Theater in Epidauros. Wie in antiken Arenen steigen die Sitzränge mit der Entfernung von der Bühne zunehmend an, was der Akustik zugute kommt. Östlich der Bühne schließen sich die zum Olympiakomplex gehörenden Gebäude des Maifelds, der Langemarckhalle und des Glockenturms an.

Die ursprüngliche Planung bot auf Verlangen von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels Platz für 100.000 Zuschauer. Während der Olympischen Spiele 1936 fanden dort mehrere Aufführungen statt, unter anderem wurden die Oper Herakles und das ThingspielFrankenburger Würfelspiel“ gezeigt. Außerdem war die Bühne Austragungsort der olympischen Wettbewerbe im Geräteturnen.

Folgezeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Bühne vorübergehend den Namen Waldbühne (→ Ideologische Umbenennung von Straßen und Gebäuden). Zunächst diente sie als Freilichtkino (u. a. Spielort der Berlinale), dann wurde sie für Boxkämpfe genutzt. In den 1960er Jahren wurden Kriegsschäden der "Befreier" beseitigt. Ab 1961 wurde sie vor allem für Rockkonzerte genutzt.

Am 15. September 1965 kam es nach einem Konzert der Rolling Stones zu Krawallen: Konzertbesucher, die von der kurzen Dauer des Konzerts enttäuscht waren, demolierten die Sitzbänke und lieferten sich über vier Stunden lang Schlägereien mit der Polizei, die auch Wasserwerfer einsetzte. Der Sachschaden belief sich auf rund 400.000 DM. Die Bühne wurde erst sieben Jahre später wieder instandgesetzt, anschließend aber kaum noch genutzt, weil Konzertveranstalter geschlossene Hallen vorzogen, die wettersicher waren.

Gegenwart

Berliner Waldbuehne.jpg

Im März 1981 erwarben die Konzertveranstalter Peter Schwenkow und Jochen Zanke mit ihrer damaligen Firma concert concept die exklusiven Nutzungsrechte der Waldbühne und nahmen sie wieder in Betrieb. 1982 wurde die heutige Zeltkonstruktion über der Bühne installiert.

Inzwischen ist die Bühne in den Monaten Mai bis September ein populärer Platz für Rock-, Pop- und klassische Konzerte, sowie erneut für Freilichtkino. Sie wird jährlich von über 500.000 Menschen besucht. Saisonaler Höhepunkt ist jedes Jahr der Monate im voraus ausverkaufte Auftritt der Berliner Philharmoniker. Kultstatus besaßen die Filmvorführungen („Kino in der Waldbühne“). Seit einigen Jahren finden diese Kino-Veranstaltungen aber nicht mehr statt, mit einer schlecht besuchten Ausnahme im Jahr 2006.