Brauchitsch, Bernd von

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Bernd von Brauchitsch.jpg

Bernd von Brauchitsch (Lebensrune.png 30. September 1911 in Berlin; Todesrune.png 19. Dezember 1974) war ein deutscher Flugzeugführer, Offizier der Reiterei in der Reichswehr und der Wehrmacht. Er war während des Zweiten Weltkrieges lange Zeit, zuletzt als Oberst, Adjutant von Hermann Göring.

Zweiter Weltkrieg

1939 besuchte von Brauchitsch die Höhere Luftwaffenschule in Gatow und nahm an der Luftkriegsakademie teil. Ebenfalls 1939 fand er Verwendung als Adjutant beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Im Oktober wurde er zum Hauptmann befördert. Von Mai bis August 1940 folgte die Verwendung als Gruppenkommandeur einer Sturzkampfgruppe im Frankreich- und Englandfeldzug.

Ende August 1940 wurde er wieder Adjutant beim OB der Luftwaffe. 1941 erfolgte die Übernahme in den Generalstab und Ende 1941 die Ernennung zum Chefadjudanten des Oberbefehlshabers der Luftwaffe. 1942 erfolgte die Beförderung zum Major, 1943 die zum Oberstleutnant und 1944 die zum Oberst.

Kapitulation Görings

Hermann Göring wurde im Beisein von Waldemar Fegelein und anderen im Raum Zell am See (Salzburger Land) am – je nach Quelle – 8. oder 9. Mai 1945 von VS-amerikanischen Truppen in Bayern festgenommen, nachdem er sich freiwillig Brigadier General Robert I. Stack (aus Kufstein kommend) von der 36th Infantry Division mit seinem Entourage von 75 Personen zwischen Brucht und Zell am See gestellt hatte. Dieses Treffen geschah auf Vermittlung und im Beisein von Oberst Bernd von Brauchitsch, der auch die Amerikaner durch die deutschen Sperren lotste, da zu diesem Zeitpunkt die Region noch in bewaffneter und wehrbereiter deutscher Hand war. Mit Göring reisten u. a. seine Ehefrau, seine Schwägerin, seine Tochter, sein Adjutant, sein Kammerdiener, seine Leibwächter der Luftwaffe, General Franz Ritter von Epp und weitere, die sich einem Zugriff der Russen entziehen wollten. General Stack berichtete später, daß Göring, der zuerst nur vorläufig in Gewahrsam war, Angst um sein Leben hatte, als er unterwegs zu den VS-amerikanischen Linien auf Waldemar Fegelein und seine SS-Kampftruppe (die Reste der 37. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division) traf und in dessen Obhut alle die Nacht verbringen mußten. Stack übergab Görings Wachen sogar wieder die Maschinenpistolen, da er die Gefahr für gegeben hielt.[1] Am nächsten Tag fuhr General Stack mit seinem Halbzug nur mit Göring, General von Epp, SS-Standartenführer Fegelein und dessen Adjutant zu General Dahlquist nach Kitzbühel, während ein Leutnant und ein Halbzug eines VS-Aufklärungstrupps die Reste der SS-Kampftruppe und Görings Begleitung bewachte, bis reguläre Truppen eintrafen. Unterwegs soll der Adjutant Fegeleins einen Fluchtversuch unternommen haben und wurde von den GIs hinterrücks erschossen. Nach einem Mittagessen im „Grand Hotel“ und einer erneuten Befragung wurde Göring zum Hauptquartier der 7. Armee (7. Army) nach Augsburg ausgeflogen, wo er dann offiziell kapitulierte.

Nachkriegszeit

In den sogenannten Kriegsverbrecherprozessen von Nürnberg wurde er, wie auch sein Vater Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch, am 12. März 1946 als Zeuge vernommen. 1948 wurde von Brauchitsch aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

In der Nachkriegszeit war von Brauchitsch Manager der Nord-Westdeutschen Bau- u. Montage GmbH und ab 1956 Mitglied des Aufsichtsrates der von den Krupp-Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach gegründeten Bohlen Industrie GmbH, später AG. 1961 wurde er geschäftsführender Direktor der von den beiden Krupp-Brüdern erworbenen Jurid Werke GmbH in Glinde bei Hamburg, einer Schwestergesellschaft der WASAG.[2]

Er war außerdem Vorsitzender der Landesvereinigung der Schleswig-Holsteinischen Arbeitgeberverbände, des Arbeitgeberverbandes für die Chemische Industrie und Kunststoffverarbeitung Schleswig-Holsteins sowie des Wirtschaftsverbandes Asbest. Darüber hinaus saß er im Vorstand der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

Auszeichnungen (Auszeichnungen)

Fußnoten

  1. Capture of Goering
  2. Wolfram Fischer: WASAG. Die Geschichte eines Unternehmens von 1891–1966. Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 232.