Besatzung Dora
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Besatzung Dora |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1943 |
Stab | |
Regie: | Karl Ritter |
Drehbuch: | Karl Ritter, Fred Hildenbrandt |
Produktion: | UFA |
Musik: | Herbert Windt |
Kamera: | Heinz Ritter, Theodor Nischitz |
Schnitt: | Gottfried Ritter |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Hannes Stelzer | Leutnant Joachim Krane |
Hubert Kiurina | Leutnant Franz von Borcke |
Josef Dahmen | Feldwebel Otto Roggenkamp |
Georg Thomalla | Unteroffizier Fritz Mott |
Ernst von Klipstein | Hauptmann Kurt Gillhausen |
Clemens Hasse | Oberleutnant Erich Krumbhaar |
Helmut Schabrich | Oberleutnant Semmler |
Wolfgang Preiß | Stabsarzt der Reserve Dr. Wagner |
Susi Graf | Dr. med. Marianne Güldner |
Charlott Daudert | Mathilde Kruschke genannt Cora Corona |
Carsta Löck | Betty Schütte |
Roma Bahn | Stationsärztin |
Otz Tollen | Oberstleutnant |
Besatzung Dora ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1943.
Handlung
Feldwebel Roggenkamp und den Bordschützen Unteroffizier Mott. Nach der geglückten Heimkehr widmen sich die Kameraden ganz der vorbereiteten Ferntrauung Roggenkamps, die jäh gestört wird: Die Braut hat ihre Einwilligung zurückgezogen. Otto Roggenkamp ist ratlos. Der Staffelkapitän richtet es so ein, daß die Besatzung der „Dora" nach Berlin fliegen kann, wo sie sich ihre „neue Mühle" selbst abholen soll. Da wird Gelegenheit sein, die
„Sache Roggenkamp" aufzuklären. In Berlin bittet Fritz Mott seine Verlobte, die Straßenbahnschaffnerin Betty, sich Roggenkamps anzunehmen, während er selber zu der etwas extravaganten Mathilde, der Braut Roggenkamps, fährt, um zu vermitteln. Roggenkamp und Betty aber fassen Neigung zueinander, und Fritz Motte ist bald in die temperamentvolle Mathilde verliebt. — Die beiden Leutnants von der „Dora" haben in Berlin ihre gemeinsame Bekannte Marianne, Assistenzärztin in einem Reservelazarett, aufgesucht. Jeder glaubt, bei ihr Hahn im Korbe zu sein. — Bald sind die Berliner Tage vorbei, und die „Dora" wird an die Ostfront beordert. Wieder bei der Staffel, empfehlen die beiden Leutnants dem inzwischen verwundeten Staffelkapitän als beste Pflegerin Marianne. Die „Dora" wird zu neuem Einsatz befohlen. Über der Feier des 2000. Feindfluges der Staffel liegt der Schatten menschlicher Verstimmungen: Zwischen Otto und Fritz herrscht Mißtrauen wegen Betty und Mathilde, das gleiche ist von Borcke und Krane Mariannes wegen zu sagen. Die „Dora" wird zu einer Sonderunternehmung nach Afrika kommandiert. Mitten in der Wüste muh die Maschine Notlandung vornehmen. Tagelang harrt die Besatzung bei Sandsturm und Wasserknappheit aus. Hier kommt es wieder zur menschlichen Annäherung der Kameraden: Die gemeinsame Aufgabe, das gemeinsame Schicksal hat sie wieder zusammengeführt. Sie werden durch ein italienisches Flugzeug schließlich gerettet. — Krane und Borcke treffen in Berlin Marianne wieder. — Ihre Rivalität ist gegenstandslos geworden: Marianne ist die Frau des Staffelkapitäns. Sie fügen sich voller Humor der neuen Wendung und fungieren als Trauzeugen bei Roggenkamps Eheschließung mit Betty. Mathilde paßt eben doch besser zu Fritz Mott als zu Otto Roggenkamp. Das private Zwischenspiel ist beendet — wieder geht es für die Männer von der „Dora" neuem Einsatz entgegen.
Wissenwertes
Keiner der erfolgreichen Filmregisseure aus dem Dritten Reich wäre besser geeignet gewesen, einen Fliegerfilm zu drehen als Karl Ritter. Der Flugpionier war überzeugter Militarist, überzeugter Anhänger Hitlers seit 1923, Mayor der Luftwaffe, erfolgreicher Prozent, Autor und Regisseur von Unterhaltungs- und Soldatenfilmen wie „Pour le Mérite“ und „Stukas“. Nach sechs Wochen Aufenthalt zu Milieustudien schrieb er 1942 ein Drehbuch, in dem es keine Ateliersszenen gab. Die Realisierung sollte an den Originalschauplätzen stattfinden. So fiel am 4. August 1942 die erste Klappe für „Besatzung Dora“ an der Westfront. Bereits zwei Tage später, am 6. August gab Dr. Goebbels der deutschen Presse die Anweisung: „Es wird gebeten, über den entstehenden UFA-Film „Besatzung Dora“, Spielleitung Prof. Karl Ritter, bis auf weiteres nicht in allzu großem Umfang zu berichten und in den Berichten nicht den Schauplatz des Films zu erwähnen.“
Nachdem die Szenen im Westen abgedreht waren, fuhr die Gruppe, nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Berlin, ab Mitte Oktober für die Aufnahmen an der Ostfront. Vier Wochen später wollte man nach Afrika, um die dort spielenden Teile aufzunehmen. Doch zu dieser Zeit hatte sich die militärische Lage schon so verändert, daß sämtliche in Afrika angesiedelten Szenen in Ostia gedreht werden mußten. Ab Ende Dezember 1942 wurde ein Teil des Films auf dem Außengelände der UFA in Babelsberg aufgenommen. Der Drehschluß fiel in den Januar 1943. Im November 1943 wurde BESATZUNG DORA von der Filmprüfstelle aufgrund der politischen Lage verboten.