Stelzer, Hannes

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Hannes Stelzer (1910–1944)
HannesStelzer
Hannes Stelzer-Gedenkblatt.jpg

Hannes Stelzer (Lebensrune.png 20. Juni 1910 in Graz, Steiermark, Österreich-Ungarn; gefallen Todesrune.png 27. Dezember 1944 bei Komorn, Ungarn durch Flugzeugabsturz) war ein deutscher Schauspieler aus Österreich.

Leben

Jugend

Hannes Stelzer wurde am 20. Juni 1910 in Graz als ältester Sohn in eine nicht gerade begüterte Familie hineingeboren. Sein Vater hielt sich als Darsteller bei Wanderbühnen über Wasser, konnte Frau und die Kinder mehr schlecht als recht ernähren. Durch den ständigen Ortswechsel besuchte der junge Stelzer diverse Schulen, entschied sich dann mit 14 Jahren, ebenfalls Schauspieler zu werden.

Als Stelzer nach einer Vorprüfung an der Schauspielschule in Wien eine Freistelle winkte, nahm er die Gelegenheit wahr, schon alleine, weil er seine Eltern entlasten wollte. Bei einem Onkel, der Glasermeister in Wien war, fand er Unterkunft, wofür er als Entgelt Dienst als Laufbursche versah. Allmählich aber wuchs sein Interesse an der schauspielerischen Ausbildung, und schließlich setzte er sich mit wahrem Feuereifer dahinter. Aufführungen der Schule brachten kleine Anerkennungen. Im Fechten, das auch ein Fachgebiet der Ausbildung darstellte, kam er sogar zu schauspielerischen äußeren Ehren. Als Sechzehnjähriger errang er bei einem großen Wiener Wettfechten den vierten Platz.

Das erste Theaterengagement führte ihn 1928 nach Frankfurt/Main. Wegen seiner Jugendlichkeit (17 Jahre) war sein schauspielerischer Einsatz als Liebhaber noch sehr in Frage gestellt. So trat er einstweilen nur in Schülerdramen auf, die damals gerade üblich waren. Nach zwei Jahren Frankfurt folgte Bremen. Am dortigen Schauspielhaus spielte er u. a. den Romeo in „Romeo und Julia“ mit Tony van Eyck als Partnerin. In dem Gymnasiastendrama „Der Graue“ von Friedrich Forster-Burggraf sah ihn der Autor des Stückes, und in seiner Eigenschaft als Leiter des Staatstheaters in München holte er Hannes Stelzer zu einem mehrwöchigen Gastspiel nach München. Unter anderem spielte er hier mit Angela Salloker in „Ostern“ und mit Otto Wernicke in „Heinrich, der Hohenstaufe“ zusammen.

Eine weitere Station seiner Theaterlaufbahn wurde unter anderem in Darmstadt das Landestheater. Hier spielte er Stücke wie „Agnes Bernauer“, „Der Sieger“, „Der Nobelpreis“, „Krach im Hinterhaus“, „Robinson soll nicht sterben“, um nur einige der Stücke, in denen Hannes Stelzer an der Darmstädter Bühne auftrat, zu nennen.

Drittes Reich

Zum Film kam Stelzer Mitte der 30er Jahre. Als der Regisseur Hans Steinhoff für den Film „Der alte und der junge König“ 1935 einen Darsteller für den jungen Fritz brauchte, kam er auf der Suche auch nach Bremen. Stelzer selbst war damals vom Bremer Schauspielhaus bereits nach Darmstadt ans Hessische Landestheater gegangen. Aber man schlug ihn von Bremen aus vor, und Stelzer kam zu den Probeaufnahmen nach Berlin. Der aufgenommene Filmstreifen wurde den maßgebenden Persönlichkeiten vorgeführt und gefiel. Plötzlich entdeckte man aber, daß Stelzer braune Augen hatte, der Darsteller sollte jedoch blaue Augen haben. Werner Hinz spielte dann diese Rolle. Als dann einige Zeit später die Besetzungsfrage für den „Traumulus“-Film aktuell wurde, erhielt Stelzer von Emil Jannings einen freundlichen Brief, daß er nicht vergessen sei. Und es kam dann zu der Verpflichtung für die Rolle des jungen Kurt v. Zedlitz.

Sein erster Film war auch gleich sein Durchbruch. Durch den Film „Traumulus“ bekam Hannes Steltzer verschiedene Filmangebote, sogar aus Hollywood.

Nach Filmen wie „Signal in der Nacht“ (1937) und „Der Katzensteg“ (1937) gelang ihm in Hans Heinz Zerletts Artistendrama „Truxa“ (1937) als Drahtseilkünstler Husen neben Peter Elsholtz in der Titelrolle der Durchbruch zum vielgefragten Leinwanddarsteller bei der UFA. Veit Harlan betraute ihn erneut neben Emil Jannings mit der Figur des Egert Clausen in „Der Herrscher“ (1937), das auf Gerhart Hauptmanns Drama „Vor Sonnenuntergang“ basierte. In Leopold Hainischs Historienfilm „Eine Kleine Nachtmusik“ (1939) nach Eduard Mörikes Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ glänzte er als Partner Heli Finkenzellers in der Titelrolle als Wolfgang Amadeus Mozart. Nur wenige Male konnte Stelzer wie in Franz Seitz’ Schwank „Die Pfingstorgel“ (1939) auch sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen.

Während des Zweiten Weltkrieges war Stelzer als Soldat bei der Luftwaffe eingesetzt. Am 27. Dezember 1944 stürzte er mit nur 34 Jahren während der Kampfhandlungen an der Ostfront nahe dem ungarischen Komárom mit seinem Flugzeug ab. Der Wehrmachtbericht erwähnte, daß Stelzer bei Schneesturm in eine Hochspannungsleitung geflogen sei, was den Absturz verursacht habe.

Hannes Stelzer war mit der Bühnen- und Filmschauspielerin Maria Bard (1900–1944) verheiratet, die sich am 8. April 1944 das Leben nahm.

Filmographie

Literatur