Bessarabien

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Bessarabien.jpg
Aufteilung des Gebietes nach 1991

Bessarabien (auch Basarabia) ist ein Gebiet am Schwarzen Meer, zwischen den Flüssen Pruth und Dnjestr. Der Name leitet sich vom walachischen Fürstengeschlecht Basarab ab, das dort im 13. und 14. Jahrhundert herrschte. Die Hauptstadt ist Kischinew (auch Kischinau, rumänisch Chișinău). Heute ist Bessarabien Teil der Republik Moldau, der Ukraine und des nicht anerkannten Staates Transnistrien.

Bevölkerung

Seit 1814 siedelten dort auch Deutsche, die sogenannten Bessarabiendeutschen. Der russische Zar Alexander I. rief die Deutschen ins Land, um es urbar zu machen und zu kultivieren. Die Siedler kamen hauptsächlich aus Süddeutschland (Württemberg), zum Teil aus Polen und Tarutino. Die Ansiedlung dauerte bis ca. 1842 an. In den 1930er Jahren lebten ca. 80.000 Deutsche in Bessarabien, wovon ein Teil nach der Besetzung durch die Sowjetunion unter dem Motto „Heim ins Reich“ ab Herbst 1940 zurückgeholt und im Warthegau angesiedelt wurde. Die verbliebenen Deutschen wurden ab 1944 von Sowjet-Bolschewisten entweder ermordet oder deportiert.

Geschichte

Bessarabien kam 1367 zur Moldau, 1503 an die Türkei, 1812 an Rußland. Ein Landstreifen am Pruth gehörte von 1856 bis 1878 zu Rumänien. Nach dem Sturz des Zarenreiches erklärte sich Bessarabien 1917 für selbständig und vollzog im Mai 1918 den Beitritt zu Rumänien, das sich im Pariser Vertrag vom 28. Oktober 1920 von den Großmächten den Besitz Bessarabiens bestätigen ließ. Sowjetrußland erkannte Bessarabien erst 1934 als rumänisches Gebiet an. Am 28. Juni 1940 besetzten sowjetische Streitkräfte Bessarabien.

Trivia

Prominenter Vertreter der Bessarabiendeutschen ist der frühere BRD-Präsident Horst Köhler, dessen Eltern bis zur Umsiedlung 1940 in der deutschen Kolonie Ryschkanowka in Nordbessarabien lebten.

Verweise

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Wolfrum (Hg.): Der Zug der Volksdeutschen aus Bessarabien und dem Nord-Buchenland, Volk und Reich Verlag, Berlin 1942
  • Abt. 1c einer Ost-Armee (Hg.): Bessarabien Ukraine – Krim. Der Siegeszug Deutscher und Rumänischer Truppen. Ein Bildbuch., Verlag Erich Zander, Berlin 1943