Bock, Ludwig
Ludwig Bock ( 1942) aus Mannheim ist ein deutscher Rechtsanwalt und Revisionist.
Wirken
Bock wurde beim 1967 gegründeten Nationaldemokratischen Hochschulbund (NHB) aktiv und rückte bereits im Gründungsjahr in den NHB-Bundesvorstand auf. 1972 kandidierte er im Wahlkreis Freiburg für die NPD bei der Bundestagswahl. Danach konzentrierte Bock seine Tätigkeiten auf das im Juli 1973 im pfälzischen Morbach gegründete Nationaleuropäische Jugendwerk (NEJ), das er über Jahre hinweg leitete. Zeitweilig amtierte er als Vorsitzender des Schiedsgerichts der Gesellschaft für freie Publizistik (GfP).
Juristisch stand Bock unter anderem der Musikgruppe Tonstörung, den Revisionisten Ernst Tag und Frederik Toben sowie dem damligen NPD-Bundesvorsitzenden Günter Deckert zur Seite. Bekannt wurde Bock 1977 im Düsseldorfer Majdanek-Prozeß als Beistand der ehemaligen KL-Aufseherin Hildegard Lächert. Lächert war des 1.196fachen Mordes angeklagt. Am 154. Verhandlungstag hatte Bock beantragt, die Zeugin Henryka Ostrowska im Gerichtssaal festnehmen zu lassen – wegen Beihilfe zum Mord. Die ehemalige KL-Gefangene hatte ausgesagt, sie sei in Majdanek gezwungen worden, Behälter mit Zyklon B in die Gaskammern zu bringen.
Am 6. April 2000 bestätigte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe ein Urteil des Landgerichts Mannheim vom März 1999, das Bock für eine Äußerung als Verteidiger in einem Strafprozeß zu 9.000 Mark Geldstrafe wegen „Verharmlosung des Holocausts“ verurteilt hatte.[1] Damit, so das GfP-Sprachrohr „Das Freie Forum“, sei erstmals ein Verteidiger für Formulierungen bei einem Volksverhetzungsverfahren persönlich bestraft worden. Bei der Verteidigung des Angeklagten Günter Deckert hatte Bock am 3. April 1997 vor dem Landgericht Mannheim einen Hilfsbeweisantrag vorgelegt. Darin wollte er führende Repräsentanten des deutschen Staates als Zeugen dafür benennen, „daß es primär massive politische Interessen“ seien, „welche dem Durchbruch der historischen Wahrheit im Zusammenhang mit dem Holocaust entgegenstehen“.
2007 vertrat er Ernst Zündel vor dem Landgericht Mannheim.