Zyklon B
Zyklon B ist die Bezeichnung eines Desinfektionsmittels und Insektizids, dessen chemischer Wirkstoff die Blausäure ist. Das Industrieprodukt bestand aus einem granulat- bzw. pappscheibenartigen Substrat, welchem ein Geruchsstoff als Warnfaktor zugesetzt war. Es wurde von den Dessauer Werken für Zucker und Chemische Industrie A.G. in Dessau sowie den Kaliwerken A.G. in Kolin für die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (DEGESCH) als Nachfolgemittel von Zyklon A hergestellt. Zyklon B wurde in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Konzentrationslagern, an der Front, auf Schiffen und Eisenbahnwaggons sowie in der Lebensmittelindustrie als begehrtes lebensrettendes Desinfektions- und Entlausungsmittel eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung zur Vergasung von Läusen als Überträger des Rickettsien-Typhus
Der Erreger des Rickettsien-Typhus wird durch Läuse übertragen. Während des Zweiten Weltkrieges grassierte in Mitteleuropa eine Typhusepidemie. Aus diesem Grunde wurden laut verschiedenen Veröffentlichungen in zahlreichen deutschen Konzentrationslagern Entlausungskammern zur desinfizierenden Sachentwesung von Kleidung und Bettzeug der Häftlinge und Arbeiter errichtet. Im KL Auschwitz habe es derartige Entwesungskammern gegeben.
Da Zyklon B giftig ist und Blausäure mit Luft in Konzentrationen über 5,6 % explosionsfähige Gemische bildet, wurden die Entlausungskammern durch dicke Stahltore mit mehreren Schlössern versehen. Um Zyklon B wirksam einzusetzen, muß das Granulat nach Aussage von Kundigen auf eine Temperatur von mindestens 25,7 °C erhitzt werden, um die darin enthaltene Blausäure (Cyanwasserstoff) freizusetzen. 1944 wurde die Frankfurter Fabrik, in der Zyklon B hergestellt wurde, zerbombt. Das ebenso wirksame DDT konnte zum damaligen Zeitpunkt aufgrund des Krieges aus den USA nicht importiert werden, da die USA das DDT zum Kriegsgeheimnis erklärten.[1]
In „Geschichte und Gegenwart“ wirft der Geschichtsrevisionist Reuben Clarence Lang die Frage auf, ob die Alliierten diese Weigerung auch deshalb vornahmen, um in den deutschen Lagern Seuchen zu fördern, um diese später propagandistisch gegen das Reich und seine Führung verwerten zu können.[2]
Die behauptete Verwendung
Nach verschiedenen Darstellungen war Zyklon B ein Giftgas, das heimlich durch Duschbrausen in die Gaskammern eingeleitet wurde, um ahnungslose KL-Häftlinge umzubringen. Ausgesuchte Berufszeugen sagten aus, das Zyklon B sei in die Kammern „hinein geschmissen“ worden.[3]
Vorgebrachte Argumente
Wurde noch während der Nürnberger Prozesse und von Nachkriegsgeschichtsschreibern postuliert, Zyklon B wäre ausschließlich bzw. fast ausschließlich zur Tötung von Menschen eingesetzt worden,[4] behauptet der von der jüdischen Klarsfeld-Stiftung engagierte „Holocaust“-Experte Jean-Claude Pressac, daß über 95 % des an die Lager gelieferten Zyklon B als Entlausungsmittel eingesetzt wurde, um die damals europaweit grassierende Typhus-Epidemie einzudämmen.[5]
In dem von den Alliierten in mehreren Nachkriegsprozessen benutzten Beweisdokument NI-034, das eine Eidesstattliche Versicherung des früheren Lagerkommandanten Rudolf Höß vom 20. Mai 1946 darstellen soll, wird behauptet, „von Zyklon B wurden zwischen 5 und 7 Büchsen von je einem Kilo für die Vergasung von 1.500 Menschen benötigt; die Zahl der Büchsen schwankte je nach der Größe der Gaskammer, und nach den Witterungsverhältnissen, das heißt, bei kaltem und feuchtem Wetter wurden 2 oder 3 zustätzliche Büchsen benötigt“.[6]
Bedingt durch Kriegswirtschaft und massive anglo-amerikanischen Bombenangriffe war die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten weitgehend zusammengebrochen. Dies betraf nicht nur die Zivilbevölkerung, sondern auch die Insassen der Konzentrationslager.
Abweichende Aussagen
Revisionistische Autoren haben Zweifel, kritische Nachfragen und zum Teil grundlegende Einwände gegen die offizielle Erzählung über die Verwendung von Zyklon B in Konzentrationslagern vorgebracht. Sie betreffen u. a. den Charakter bzw. den Betrieb der Lager, Häftlingszahlen, Angaben zu Tötungen einschließlich Methoden und Technik sowie die Opferzahlen, Zeiträume, betroffene Gruppen und die Bewertung von Zeugenaussagen.
Revisionisten haben – außer dem (teilweisen) Bestreiten und außer abweichenden Darstellungen – eigene Berechnungen und Herleitungen vorgelegt, die sie als wissenschaftlich und zum Beweis geeignet ansehen, jedenfalls als erörterungswürdig und -bedürftig.
Solcherart unbeauftragte Kommentare, Ergänzungen, Infragestellungen, Berichtigungen, Negierungen im Ergebnis privater Forschungen sind in vielen Ländern nicht zur öffentlichen Behandlung zugelassen, vielmehr lösen sie Strafverfahren und Verurteilungen aus. Strafverteidiger werden an ihrer Arbeit gehindert und beispielsweise bei gewissen Beweisanträgen kurzerhand auch selbst angeklagt und verurteilt.
Von daher spielt es in der Öffentlichkeit keine Rolle, was Revisionisten – auch betreffend den Einsatz von Zyklon B – für zutreffend oder für richtig halten: Staatlicher Zwang in Form von eigens zugeschnittenen „Blasphemiegesetzen“ (Manfred Kleine-Hartlage) macht eine freie und wissenschaftliche Erörterung unmöglich (→ Gesetze gegen Holocaustanzweiflung). Für Behörden und den Justizapparat ist nicht nur das Wesentliche, sondern es sind auch die Einzelheiten „offenkundig“.
14. Februar 1944
„Vernichtungslager“ Auschwitz16. Februar 1944
Konzentrationslager Oranienburg20. März 1944
„Vernichtungslager“ Auschwitz20. März 1944
Konzentrationslager Oranienburg
Einige Daten und Fakten zu Zyklon B
Aus einer russischen Analyse (1944)[7] konnten einige weitere Daten von Zyklon B ermittelt werden.
- Die Trägermasse war Kieselgur.
- Dosenaußendurchmesser = 154mm
- Dosenwandstärke, Stahl = 0,346 mm
- Aufgedruckter Doseninhalt betrifft den Blausäuregehalt.
- Zyklongranulat-Daten: Schüttdichte des Granulats mit Blausäure gefüllt = 615 kg/m³
- Gewichtsanteil der Blausäure im Granulat = 45 %
- Spezifische Wärmekapazität des Granulats mit Blausäure gefüllt = 1595,2 J/kgK
- Volumetrische spezifische Wärmekapazität des Granulats mit Blausäure gefüllt = 955,1 J/ltrK
- Eine 1 kg-Zyklon-B-Dose beinhaltet also 1 kg Blausäure und insgesamt 2,22 kg Zyklon-B-Granulat, welches ein Schüttvolumen von 3,61 ltr hat.
- Die Verdampfungswärme von Blausäure beträgt 996 J/g
- Die spezifische Wärme des trockenen Kieselgurgranulats beträgt 879 J/kgK
- Die temperaturabhängige Wärmeleitfähigkeit von Kieselgur beträgt etwa 0,08 + 0,00015 T/°C W/mK
- 1 kg flüssige Blausäure war in 1,22 kg trockenem Kieselgurgranulat aufgesaugt
- Ungefährer Dampfdruck von Blausäure, Bereich ab etwa tHCN > - 10°C :
- pHCN [Pa] = 100 * EXP( 19,016-( 4064,95 / ( tHCN+310,55 ) ) )
- spez. Wärme cp von Blausäuregas: 0°C: 1294, 400°C: 1687, 1000°C: 1985, 2000°C: 2156 J/kgK
Siehe auch
- Zyklon A
- Preußisch-Blau (Eisenblau)
- DDT
- Holocaust Handbooks
- Gaskammerexperiment
- Gaskammertemperatur
- Rudolf-Gutachten
- Leuchter-Gutachten
Verweise
Weltnetz
- Warum gerade Zyklon B? (aus: Das Rudolf-Gutachten)
- Reuben Clarence Lang: „Keine Antwort ist auch eine Antwort“, Warum erhielt das Rote Kreuz kein DDT?
- Zyklon B – eine Ergänzung, Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 1(1) (1997), S. 2–5
- VDI Wärmeatlas Wärmeleitfähigkeit von Kieselgur
- VDI Wärmeatlas, spezifische Wärme von Blausäuregas (HCN) und VDI Wärmeatlas 2. Auflage 1974 Blatt Dc 13 bis 2000°C
- Vieweg Handbuch Maschinenbau, spez. Wärme von Kieselgur
- Jürgen Graf: Der Holocaust auf dem Prüfstand
Literatur
- Germar Rudolf: Das Rudolf-Gutachten – Gutachten über die „Gaskammern“ von Auschwitz
- Gerhard Peters: Blausäure zur Schädlingsbekaempfung
- archive.org – Weltnetzarchiv mit Suchfunktion
- Holocaust-Handbücher
- Truppenärztliches Schulungsmaterial inkl. Zyklon B von 1943: Entkeimung, Entseuchung und Entwesung (Mit zip gepackte PDF-Datei)
- Seuchenbekämpfung (Heft von 1944 zum Fleckfieber in Osteuropa)
- Fritz Kirstein: Leitfaden der Desinfektion für Desinfektoren und Krankenpflegepersonen in Frage und Antwort, 1937 (Mit zip gepackte PDF-Datei)
- Heinrich Kliewe: Leitfaden der Entseuchung und Entwesung, 1937 (Mit zip gepackte PDF-Datei)