Gesellschaft für freie Publizistik
Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist eine deutsche Kulturvereinigung, die anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1960[1] gegründet wurde. Ihr gehören vor allem Verleger, Buchhändler, Redakteure und Schriftsteller an. Der Sitz ist Wesertal. Die GfP sieht ihre Aufgabe darin, sich für die Freiheit und Wahrheit des Wortes einzusetzen, die im Besatzungskonstrukt BRD unterdrückt werde.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Zu den (Gründungs-)Mitgliedern der Anfangszeit gehörten u. a. Helmut Sündermann, Herbert Böhme, Peter Kleist, Dieter Vollmer, Erwin Guido Kolbenheyer, Will Vesper, Bruno Brehm, Wilhelm Pleyer, Kurt Ziesel, Erich Kern, Hjalmar Schacht, Theodor Oberländer, Otto Schmidt-Hannover, Holle Grimm, Kurt Vowinckel, David L. Hoggan und Paul Rassinier. Karl Mages leitete den „Arbeitskreis Presse“ und redigierte das Organ „Das Freies Forum“. GfP-Geschäftsführer, Ehrenvorsitzender und Gründer war Werner Hänsler. Laut ihm hatte die GfP im Jahr 1964 750 Mitglieder. Hänsler sagte in einem Panorama-Interview 1964:
- „Ich habe die Gesellschaft gegründet – zusammen mit anderen Mitgliedern – 1960 bei der internationalen Buchmesse in Frankfurt, aus dem Wunsch heraus, hier eine Heimat zu schaffen für Menschen, denen die Freiheit der Publizistik und die Wahrhaftigkeit in der Publizistik ein Anliegen ist.“[2]
Aussagen der Gesellschaft für freie Publizistik e. V.
Niemals wurden Freiheit, Wahrheit, Menschenwürde so oft wie in unserer Zeit im Munde geführt. Es sind leider nur schöne Worte, denn in Wahrheit leben wir in einer Zeit der Intoleranz, die weitgehend nur das dem Zeitgeist gemäße Wort duldet.
Uns wird ein Menschenbild geboten, das ebenso verzeichnet wie verlogen ist; uns wird im Nationalen wie im Internationalen eine Welt vorgeführt, wie sie in den Hirnen von Ideologen besteht; uns wird als Kunst verkauft, was Herz und Hirn vor Kälte frösteln läßt, und ein Geschichtsbild vermittelt, das uns Deutsche zur ewigen Büßernation stempelt.
Das alles ist möglich, weil trotz den Geboten des Grundgesetzes der Staat Tabuzonen hat und die „Veröffentlichte Meinung“ als vierte – „nein, als erste“ – Gewalt im Staat herrscht. Sie macht Schriftsteller mundtot, verdächtigt angesehene Verlage des Extremismus und behindert den Weg ihrer Bücher und Schriften in den Handel und damit zum Leser. So wird der Mensch Opfer eines anscheinend alles beherrschenden Zeitgeistes. Aber der Mensch hat ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Er muß die Freiheit haben, sie dort zu suchen, wo er sie zu finden hofft.
Die GfP hat sich die Aufgabe gestellt, sich für die Freiheit und Wahrheit des Wortes einzusetzen, insbesondere
- wahrheitswidrige Medienausssagen aufzugreifen und mit Leserbriefen und Gegendarstellungen zu korrigieren und strafbare Handlungen auf dem Mediengebiet juristisch prüfen zu lassen
- Stellungnahmen zu wichtigen Geschehnissen der Vergangenheit und der Gegenwart in den Medien anzustreben
- Das Geschichtsbewußtsein in regionalen und überregionalen Vortragsveranstaltungen zu stärken
- Politische Organisationen zu unterstützen und zu fördern, die gleichen Zielen dienen. Die GfP braucht dazu die Unterstützung aller, die sich dieser Aufgabe verbunden fühlen.
Zu Pfingsten 1960 trafen sich in Neustadt/Weinstraße Verleger, Redakteure, Schriftsteller, Buchhändler und Freunde einer freien Publizistik, um sich gegen eine unheilvolle Entwicklung zu verbünden und zur Sammlung aller aufzurufen, die für die Wahrheit und Freiheit eintreten wollen. Anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1960 wurde die „Gesellschaft für Freie Publizistik“ als eingetragener Verein gegründet. Begründer waren u. a. Helmut Sündermann, Kurt Ziesel, Erich Kern, Herbert Böhme sowie Peter Kleist.
Nach über 40jährigem Bestehen und mit vielen hundert Mitgliedern in 15 Ländern der Erde kann die GfP auf eine vielfältige Tätigkeit und erfolgreiche Maßnahmen zurückblicken. In einer Reihe von Arbeitskreisen zwischen Hamburg und München finden öffentliche Vortragsveranstaltungen statt, bei denen Redner zu Problemen der Gegenwartspublizistik Stellung nehmen.
Vorsitz
- Fritz Schneider von 1960 bis 1962
- Kurt Vowinckel von 1963 bis 1970
- Werner Hänsler von 1970 bis 1973
- Gert Sudholt von 1973 bis 1983
- Holle Grimm von 1983 bis 1985
- Gert Sudholt von 1985 bis 1991
- Rolf Kosiek von 1991 bis 2005
- Andreas Molau von 2005 bis 2010
- Martin Pfeiffer seit Mai 2010
Ehrenvorsitzende / Ehrenmitglieder
- 1964: Emmanuel J. Reichenberger
- 1970: Kurt Vowinckel
- 1973: Werner Hänsler
- 1976: Erich Kern
- 1993: Werner Kuhnt
- 1994: Holle Grimm
- 2005: Rolf Kosiek
Kongresse und Publikationen
Die GfP organisiert seit 1975 Jahreskongresse, an denen Autoren, Wissenschaftler und Politiker teilnehmen. Die Vorträge der Kongresse werden von der GfP in Sammelbänden veröffentlicht. Außerdem erscheint seit 1961 periodisch das Das Freie Forum als Organisationsrundbrief. Seit 1963 verleiht die Gesellschaft die Ulrich-von-Hutten-Medaille.
Liste von Vortragenden
Zu den Vortragenden, die vielfach auch Mitglieder der GfP sind, gehören u. a.:[3]
- Richard W. Eichler
- Robert Hepp
- Alfred Keck
- Theodor Schmidt-Kaler
- Hans-Helmuth Knütter
- Peter Dehoust
- Georg Franz-Willing
- David Irving
- Dankwart Kluge
- Rolf Kosiek
- Franz Kurowski
- Jordis Freiherr von Lohausen
- Gert Meier
- Andreas Mölzer
- Harald Neubauer
- Wilfred von Oven
- Karl Richter
- Hans-Dietrich Sander
- Otto Scrinzi
- Gert Sudholt
- Franz Uhle-Wettler
- Reinhard Uhle-Wettler
- Thor von Waldstein
- Udo Walendy
- Austin Joseph App
- Wjatscheslaw Daschitschew
- Felix Ermacora
- Werner Georg Haverbeck
- Bolko Freiherr von Richthofen
- Fritz Münch
- Emil Schlee
- Bernhard Willms
- Rudolf Aschenauer
- Felix Buck
- Günter Deckert
- Markus Josef Klein
- Hans-Ulrich Kopp
- Werner Kuhnt
- Andreas Molau
- Nikolaus von Preradovich
- Herbert Schaller
- Josef Schüßlburner
- Herbert Schweiger
- Gustav Sichelschmidt
- Wolfgang Strauß
- Hans Georg von Studnitz
- Adolf von Thadden
- Horst Rudolf Übelacker
- Heinrich Zillich
Förderpreis für Publizistik
2008 verlieh die Gesellschaft ihren jährlichen Förderpreis für Publizistik der Zeitschrift Hier & Jetzt, einem vierteljährlich erscheinenden Organ der Jungen Nationaldemokraten.
Siehe auch
Verweise
- Weltnetzpräsenz der GfP
- Das freie Forum, Mitteilungsblatt der GfP, Ausgabe September 2024