Boenigk, Oskar von (1846)
Oskar Sylvius Moritz Ferdinand Freiherr von Boenigk (auch Oscar und Bönigk; 12. April 1846 in Glogau; 26. Dezember 1921 in Göttingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie zur Disposition (z. D.) des Deutschen Heeres und ein indirekter Vorfahre des späteren Flieger-Asses Oskar von Boenigk.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Oskar von Boenigk, Sohn von Premierleutnant a. D. und Oberinspektor der Garnisonverwaltung zu Glogau Wilhelm Sylvius Franz Freiherr von Boenigk (1806–1870) und dessen zweiten Gemahlin (seit 1840) Lyda Luise Henreitta Marie, geb. von Pritzelwitz (1818–1895), war Kadettenschüler und Offizier. Er nahm 1866 am Deutschen Bruderkrieg und 1870/71 am deutsch-französischen Krieg teil. Als Generalleutnant mit dem Prädikat „Exzellenz“ (seit 1901) wurde er Präses der Ober-Examinations-Kommission im Kriegsministerium wohnhaft in der Lindenstraße 4, Berlin. Er war u. a. Mitglied der „Altertumsgesellschaft Prussia zu Königsberg in Preußen“, bis 1945 der älteste Geschichtsverein Ostpreußens, und der Ober-Militärstudienkommission.
Familie
Oskar von Boenigk, der dem Reichsfreiherrnstand entstammt (Diplom vom 19. Juli 1736) und dessen Vater Haupt der jüngeren Linie der Adelsfamilie war, hatte fünf Geschwister: Olga (Tochter aus der 1835 geschlossenen ersten Ehe seines Vaters mit der Offizierstochter Luise von Wienskowski, gen. von Saltzwedel, die 1837 verstarb), Clara ( 1843), Kurt Moritz Sylvius ( 1844), Kuno ( 1848) und Bruno ( ?).
Ehe
Oskar von Boenigk heiratete am 4. Mai 1873 in Göttingen seine Verlobte Theodore/Theodora „Dörchen“ Wilhelmine Henriette Friederike Tugendreich von Quistorp (1852–1932), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:
- Wilhelm Sylvius Gustav Theodor Barthold Kuno (1874–1934)
- Dr. med. und praktizierender Arzt in den VSA nach Auswanderung
- Gustav Sylvius Hans Hermann Eugen (1878–1948)
- Hauptmann der Reserve der Preußischen Armee und Rechtsritter des Johanniter-Ordens
- Curt-Erich Sylvius Hans (auch Kurt; 1888–1963)
- Hauptkadettenanstalt, dann ab 1907 Fähnrich und 1908 Offizier der Preußischen Armee (Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2), Hauptmann im Ersten Weltkrieg, Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen, mehrfach verwundet (u. a. Verlust eines Auges), zuletzt Adjutant des Armee-Oberkommandos 1 (Verabschiedung am 20. Juli 1920), 1935 Ergänzungsoffizier der Wehrmacht, Hauptmann (E), kurz darauf Major (E) bei der Wehrersatz-Inspektion Bremen, Oberstleutnant am 1. März 1940, Oberst am 1. April 1942, Inhaber des Kriegsverdienstkreuzes II. und I. Klasse mit Schwertern.
Auszeichnungen (Auszug)
- Erinnerungskreuz „Königsgrätz” für Combattanten am 3. Juni 1866
- Roter-Adler-Orden, IV. Klasse mit Schwertern am 20. September 1866
- Eisernes Kreuz, II. Klasse 1870 am 19. Januar 1873 mit Wirkung vom 25. September 1870
- Kriegs-Denkmünze 1870/1871 am 1. August 1871
- Dienstauszeichnungskreuz für 25 Dienstjahre der Offiziere am 16. Juni 1887
- Kronen-Orden vom 21. August 1889
- Königlich Norwegischer Sankt Olavs-Orden, Kommandeurkreuz, II. Klasse (somit ohne Stern) am 21. April 1894
- Jubiläums-Eichenlaub „25“ zum Eisernen Kreuz, II. Klasse 1870/1895
- Roter-Adler-Orden, III. Klasse mit der Schleife und Schwerter am Ring am 18. Januar 1896
- Komturkreuz II. Klasse des württbg. Friedrichsordens am 29. Mai 1896
- Zentenarmedaille am 22. März 1897
- Kronen-Orden, II. Klasse am 18. Januar 1898
- Roter-Adler-Order, II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ring am 18. Januar 1903 (Halsorden)
- Großkreuz des sächs. Albrechts-Orden am 16. April 1903
- Ehrenkreuz I. Klasse des fürstlich Schaumburg-Lippischen Hausordens am 14. November 1903
- Kronen-Orden, I. Klasse am 18. Januar 1904
- Großkreuz des württbg. Friedrichsorden am 29. Januar 1904
- Großkreuz des mecklenb.-schwerinischen Greifenorden am 9. April 1906
Werke (Auswahl)
- Ueber Landesvertheidigung nach Östen im ersten Jahrhundert der Ordensherrschaft
- Der Galtgarben und seine Befestigungen
- Ueber ostpreußische Burgwälle in ihren einzelnen Theilen