Borckenhagen, Johann Friedrich Ludwig
Johann Friedrich Ludwig Borckenhagen (auch: Borkenhagen; 14. August 1818 in Königsberg; gefallen 4. Dezember 1870 in Amiens) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt Oberstleutnant und Abteilungskommandeur.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Borckenhagen trat der Preußischen Armee bei und diente ab 1839 als Sekondeleutnant (am 18. Oktober 1838 befördert) in der 10. Batterie, dann ab 1844 in der 6. Batterie der 4. Artillerie-Brigade. Ab 1845 war er dann Feuerwerk Lieutenant (Frw. Lt.) in der 1. Batterie der Brigade. Als Premierleutnant diente er u. a. beim 4. Artillerie-Regiment. Hauptmann Borckenhagen war noch 1865 Chef der 1. reitenden Batterie im Magdeburgischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 4, 1866, im Deutschen Bruderkrieg, wurde er dann Artillerie-Offizier vom Platz der Festung Coblenz und Ehrenbreitstein. Im Deutsch-Französischen Krieg war er Kommandeur der Reitenden-Abteilung der Rheinischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 8/8. Artillerie-Brigade.
Tod
Bei der Schlacht bei Amiens am 27. November 1870 wurde die französische Nordarmee von der 1. Armee des Norddeutschen Bundes entscheidend geschlagen, aber auch die deutschen Verluste waren groß: 66 Offiziere und 1184 Mann waren verwundet oder gar gefallen. Unter den Toten befand sich der als Militärschriftsteller bekannte Hauptmann May vom Infanterie-Regiment Nr. 44 und Sekonde-Lieutnant Stanislaus Prinz von Hatzfeld aus Schlesien vom 2. Rheinischen Husaren-Regiment Nr. 9 (durch Bajonettstich in den Unterleib). Major Hans Theodor Leopold von Dallmer (Schuß durch das rechte Ellenbogengelenk), Führer des Infanterie-Regiments Nr. 44 und Oberstlieutnant Borckenhagen von der Artillerie des 8. Armee-Korps wurden schwer verwundet und in das Feldlazarett nach Amiens verbracht. Major von Dallmer konnte mit der Zeit genesen und wurde 1895 Generalleutnant, Oberstlieutnant Ludwig Borckenhagen hatte dabei weniger Glück, er verstarb am 4. Dezember 1870.[1]
Familie
Ludwig Borckenhagen war mit Julie Emilie Helene, geb. Seydel ( 13. April 1820 in Minden; 1. Januar 1888 in Kiel), verheiratet, Tochter von Friedrich Wilhelm Seydel (1775–1872). Aus der Ehe sind sechs Kinder entsprossen:[2]
- 13. März 1849 Julie Charlotte Bert Friederike ∞ 30. März 1876 Friedrich Carl Heinrich Christian Seydel (1847–1919), Präsident der Königlichen Eisenbahndirektion in Halle an der Saale und Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat
- 15. Juli 1850 Friedrich Ludwig Wilhelm Carl, Admiral ∞ Margarethe Clara Kapp, u. a. Schwester von Wolfgang Kapp
- 21. Februar 1852 Karl Ludwig Ferdinand, Kaufmann, Zeitungsverleger, Mitbegründer des Afrikanerbond ∞ 10. Februar 1875 Missionsstation Bethany (Oranjefreistaat)May Dolly Blackmore (1853–1923); sieben Kinder[3]
- 22. August 1853 Dorothea Marie Adelheid Elisabeth ∞ Max von Fischel, Admiral
- 1. Dezember 1855 Albert Ludwig Emil Hans, Major und Kommandeur der Reitenden-Abteilung des Feld-Artillerie Regiments Nr. 34 in Metz ∞ 23. April 1887 Charlotte Caroline Anna Hagedorn; drei Kinder
- 25. Mai 1857 Friedrich „Fritz“, General der Artillerie
Auszeichnungen (Auszug)
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Medjidie-Orden, III. Klasse (TM3)
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse
- Eisernes Kreuz (1870), II. Klasse (ggf. auch I. Klasse)