Breschnew, Leonid

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Leonid Breschnew

Leonid Iljitsch Breschnew (Lebensrune.png 19. Dezember 1906 in Kamenskoje in der Ukraine; Todesrune.png 10. November 1982 in Moskau) war ein sowjet-bolschewistischer Politiker, Staats- und von 1964 bis 1982 Parteichef der KPdSU. Er ist verantwortlich für die Sprengung des 700jährigen Königsberger Schlosses und die endgültige Auslöschung der gesamten deutschen Kultur in Ostdeutschland.

Werdegang

Leonid Iljitsch Breschnew war der Sohn eines Hüttenarbeiters russischer Nationalität (nach einer anderen Version soll er Kosakenblut gehabt haben) und mußte selbst vom 15. Lebensjahr an arbeiten. In Abendkursen absolvierte er 1927 in Kursk das Technikum für Bodennutzung und Melioration und arbeitete anschließend bis 1931 im Ural als Landvermesser und Meliorationsfachmann, später auch als stellvertretender Leiter der Ural-Bodenverwaltung Swerdlowsk. Von 1931 bis 1935 studierte er noch einmal in Abendkursen Metallurgie und schloß dieses Studium als Dipl.-Ing. ab. Danach war er von 1936 bis 1937 Direktor eines Technikums für Metallurgie, außerdem stellvertretender Vorsitzender des Stadtsowjet von Dnjepropetrowsk. Bereits 1923 war er Mitglied des Komsomol geworden, 1931 schloß er sich der KPdSU an. Der Parteifunktionär wurde 1938 Abteilungsleiter im ukrainischen KP-Gebietskomitee Dnjepropetrowsk. In jener Zeit wurde er mit Chruschtschow (damals 1. Parteisekretär der Ukraine) bekannt. 1939 wurde Breschnew Agitprop-Sekretär des Gebietsparteikomitees, dann ab 1940 Sekretär für Verteidigung. Im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland war er Politkommissar und anschließend seit 1952 im Zentralkomitee und seit 1957 Mitglied des Präsidiums der KPdSU. 1960-1964 war Breschnew Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets. 1964 wurde er als Nachfolger Chruschtschows Erster Sekretär des Zentralkomitees. 1976 wurde er Marschall der Sowjetunion und ab 1977 war er als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets auch zugleich Staatsoberhaupt des sowjet-bolschewistischen Machtimperiums.

Geschichtsfälschungen

Unter Breschnew kehrte man zu den stalinistischen Tabuisierungspraktiken zurück, so in der zwischen 1973 und 1982 herausgebrachten zwölfbändigen Geschichte des Zweiten Weltkrieges. 1989 meinte dazu der russische Schriftsteller und Kriegsveteran Viktor Astafjew:

„Jedenfalls hatte ich mit dem, was lange Zeit über den Krieg geschrieben wurde, als Frontsoldat nicht das geringste zu tun. Ich war in einem völlig anderen Krieg.“[1]

1978 ließ sich Breschnew vom Präsidium des Obersten Sowjet, dessen Vorsitzender er zugleich war, die höchste sowjetische Kriegsauszeichnung, den Siegesorden, verleihen. Nach dieser Ehrung aus Anlaß des 60. Jahrestages der Sowjet-Armee konnte sich Marschall Breschnew, seit einem halben Jahr auch Träger der Friedensmedaille der UNO, bei offiziellen Anlässen mit 12 sowjetischen und 14 ausländischen Orden schmücken. Der Siegesorden, ein fünfstrahliger, mit 125 Brillanten besetzter Stern, war 1945 zuletzt vergeben worden, an König Michael II. von Rumänien, der zwei Jahre später allerdings bei den Sowjets in Ungnade fiel und sein Land verlassen mußte.

Die Kette der Gerontokraten

Die späten Jahre der Regierungszeit Breschnews gelten als Beginn einer Gerontokratie, die – für jedermann äußerlich sichtbar – die völlige Erstarrung und Reformunfähigkeit des Sowjet-Systems offenbarte. Der unerwartete, und eine Kaskade weltpolitischer Verwerfungen auslösende, Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan im Dezember 1979 (um die dortigen kommunistischen Putschisten an der Macht zu halten), beruhte auf einer krassen Fehleinschätzung von Bedingungen und Verhältnissen. Eine schwere Fehleinschätzung, die tatsächlich nur noch wenig Ähnlichkeit hatte mit der lauernden, kalten Politik eines Josef Stalin. Russische Stabsoffiziere verdeutlichten der Welt, was das Wort Korruption eigentlich bedeutet, indem sie in diesem Krieg Munition, Granatenwerfer und Fahrzeuge an Mudschahiddin-Truppen verkauften.

Nach dem Tod Breschnews war der jüdische KGB-Geheimdienstler Juri Andropow (1914–1984) von 1982 bis 1984 Generalsekretär. Auf ihn folgte Konstantin Tschernenko (1911–1985), seit den 1940er Jahren ein enger Gefolgsmann Breschnews, im Amt des Generalsekretärs in der kurzen Spanne 1984/85.

Abgelöst wurde diese Episode von der finalen Periode, der als „Perestroika“ (Umgestaltung) bezeichneten Niedergangsphase des Warschauer Pakts. Im März 1985 nämlich, am Tag nach dem Tod des Generalsekretärs der KPdSU, Konstantin Tschernenko, wurde Michail Gorbatschow – wenige Tage wiederum nach seinem eigenen 54. Geburtstag – zum zweitjüngsten Generalsekretär in der Geschichte der Kommunistischen Partei gewählt.

Der Untergang des Warschauer Pakts

Nach der epochalen Wende von 1989 (Grenzöffnungen in Ungarn, Volksaufstand in Leipzig und Berlin, Abdankung mehrerer gerontokratischer Marionettenregime im Herrschaftsraum des Warschauer Pakts) begannen die anderen Mitgliedstaaten jenes „Bündnisses“ hinter dem Eisernen Vorhang, auf einen Abzug der sowjetischen Truppen aus ihren Ländern und auf die Auflösung des Warschauer Pakts zu drängen. Die militärischen Strukturen des „Bündnisses“ – faktisch eine mit dem Mittel der Massenhinrichtungen etablierte kommunistische Befehlsgesellschaft – wurden am 31. März 1991, und sodann der Warschauer Pakt selbst am 1. Juli 1991, offiziell aufgelöst. Die in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn stationierten sowjetischen Truppen wurden abgezogen; in Deutschland blieben – auf ehemaligem DDR-Gebiet – dagegen bis Ende Oktober 1994 sowjetische (ab 22. Dezember 1991 russische) Truppen stationiert.

Der in lächerlicher Weise ordensbehängte Leonid Breschnew (mitsamt seiner sich zu feudalen Jagdausflügen einfindenden Autokraten-Clique, die sich gerne an der erlegten Wildbret-Strecke fotografieren ließ) war da längst nicht mehr am Leben. Aber es war sein eigenes System – die Fortsetzung eines dynamisch-aggressiven Stalinismus, bloß eben ohne jegliche Rücksicht auf Umstände –, das damals unterging.

Persönliches

Der britische Professor für Russische Geschichte Robert Service hat dargelegt, daß Breschnews Ehefrau Viktoria Petrowna Breschnewa, die dieser 1928 geheiratet hatte und mit der er bis zu seinem Tod 1982 verheiratet war, jüdischer Herkunft war.[2] Aus der Ehe gingen zwei jüdische Mischlinge hervor.

Siehe auch

Literatur

  • Stéphane Courtois / Nicolas Werth / Jean-Louis Panné / Andrzej Paczkowski / Karel Bartosek / Jean Louis Margolin: Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen und Terror. [77 Abbildungen, 6 Karten; mit dem Kapitel »Die Aufarbeitung des Sozialismus in der DDR« von Joachim Gauck und Ehrhard Neubert.] Piper-Verlag, München/Zürich Mai 1998, ISBN 978-3-492-04053-5 [Französische Originalausgabe: 1997]
  • Anatoli Iwanow: Logik des Alptraums (HTML-Version, PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung (VffG) 1999, 3. Jahrgang, Heft 1
  2. Robert Service History of Modern Russia: From Tsarism to the Twenty-first Century. Penguin Books Ltd., 2009, ISBN 0-14-103797-0, S. 382