Busch, Julius Hermann Moritz

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Julius Hermann Moritz Busch

Julius Hermann Moritz Busch (* 13. Februar 1821 in Dresden; † 16. November 1899 in Leipzig) war ein deutscher Publizist, Nationalist und Journalist. In seinen Schriften unterstützte er entschieden die Deutschland einende Politik Otto von Bismarcks.

Leben

Revolutionszeit 1848

Busch studierte in Leipzig Theologie und Philosophie, widmete sich aber seit 1847 ausschließlich seiner schriftstellerischen Laufbahn. Er redigierte die „Novellenzeitung“ und übersetzte verschiedene Romane von Dickens und Thackeray. 1849 nahm er am Dresdner Maiaufstand teil und war durch den Niedergang der im Jahre 1848 in ihm erweckten Hoffnungen so schwer enttäuscht, daß er 1851 nach den Vereinigten Staaten auswanderte. Nachdem er dort einen großen Teil der atlantischen und westlichen Staaten bereist und sich insbesondere in Ohio aufgehalten hatte, kehrte er indes schon 1852, in vielerlei Hinsicht enttäuscht in seinen Erwartungen an dieses Land, in die Heimat zurück. Resultate des Aufenthalts in den VSA waren die Schrift „Wanderungen zwischen Hudson und Mississippi“ (1854) und das Büchlein „Geschichte der Mormonen“ (1857).

Reisen nach Südost-Europa und in den Orient

Im Jahre 1853 bereiste Busch im Auftrag einer Gesellschaft von Patrioten sechs Monate die Elbherzogtümer, um deren Ziel einer Befreiung von der dänischen Besatzung dann in den „Schleswig-holsteinischen Briefen“ (1856) und in zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften zu unterstützen. Später unternahm er im Auftrag des Österreichischen Lloyd mehrere Reisen in die Levante. 1857 war er in Ägypten und Nubien, das Jahr darauf in Griechenland, 1859 in Palästina, Syrien, Kleinasien, dem europäischen Teil der Türkei, Rumänien und Ungarn. Schriftstellerische Folgen dieser Reisen waren unter anderen: „Eine Wallfahrt nach Jerusalem“ (1861), „Bilder aus dem Orient“ (1862) und „Bilder aus Griechenland“ (1863), beide mit Stahlstichen von A. Löffler; ferner Reisehandbücher für die Türkei, für Ägypten und für Griechenland für den Verlag des Lloyd in Triest.

Entschiedene Unterstützung der Bismarckschen Politik

Ab 1856 beteiligte sich Busch an der Redaktion der Zeitschrift „Die Grenzboten“, die er von 1859 bis zum Ausbruch des Deutsch-Dänischen Kriegs selbstständig führte. 1864 trat er in die Dienste des Herzogs Friedrich von Augustenburg, dessen Sache er von Kiel aus in der Presse verteidigte, bis er sich überzeugte, daß der Herzog der nationalen Idee auch nicht das notwendigste Opfer bringen wollte. Im Januar 1865 seinen Abschied nehmend, kehrte er nach Leipzig zurück, wo er die Redaktion der „Grenzboten“ von neuem übernahm und bis kurz vor dem Ausbruch des Preußisch-Österreichischen Kriegs führte.

Busch war ein entschiedener Anhänger der Politik Bismarcks. In den Jahren 1866 und 1867 war er während des Übergangsjahrs als Adlatus für die Presse in der Umgebung Hans von Hardenbergs in Hannover tätig und stellte seine Erfahrungen während dieser Zeit in der Schrift „Das Übergangsjahr in Hannover“ (1868) zusammen. Nach Leipzig zurückgekehrt, veröffentlichte er die Bearbeitung von Lenormants „Urgeschichte des Orients“.

Im Januar 1870 wurde er in das Pressebüro des auswärtigen Amtes in Berlin berufen, begleitete den Reichskanzler im Deutsch-Französischen Krieg und verblieb, mit ihm von Versailles zurückgekehrt, noch bis zum März 1873 in jener Stellung, die er dann aufgab, um die Redaktion des „Hannoverschen Kuriers“ zu übernehmen. 1878 siedelte er dauerhaft nach Berlin über, von wo aus er namentlich in den politischen Artikeln der „Grenzboten“ die neuesten politischen und nationalökonomischen Gedanken des Reichskanzlers vertritt.

Schriften

  • Wanderungen zwischen Hudson und Mississippi. Stuttgart und Tübingen 1854 (Band 1, Band 2)
  • Schleswig-Holsteinische Briefe. Leipzig 1856 (Netzbuch)
  • Geschichte der Mormonen. Leipzig 1857 (Netzbuch)
  • Aegypten. Reisehandbuch für Aegypten und die angränzenden dem Pascha unterworfenen Länder.. 1858
  • Erinnerungen vom Nil. Die Stadt Saladins. In: (Leipziger) Illustrierte Zeitung Nr. 809, 1. Jan. 1859
  • Eine Wallfahrt nach Jerusalem. Leipzig 1861 (Netzbuch)
  • Bilder aus dem Orient. Triest 1862
  • Bilder aus Griechenland. Triest 1863
  • Das Übergangsjahr in Hannover. Leipzig 1868
  • Abriss der Urgeschichte des Orients bis zu den medischen Kriegen. 1869-71
  • Die Türkei. Reisehandbuch für Rumelien, die untere Donau, Anatolien, Syrien, Palästina, Rhodus und Cypern.. 1870
  • Zur Geschichte der Internationale. Leipzig 1872
  • Amerikanische Humoristen. Übertragungen von Romanen Aldrichs, Mark Twaines, Bret Hartes u. a., Leipzig 1875 ff.
  • Deutscher Volkshumor. Leipzig 1877
  • Deutscher Volksglaube. Leipzig 1877
  • Die gute alte Zeit. Leipzig 1878, 2 Bde.
  • Graf Bismarck und seine Leute während des Kriegs mit Frankreich. Nach Tagebuchsblättern. Leipzig 1878, 2 Bände
  • Neue Tagebuchsblätter des Verfassers von 'Graf Bismarck und seine Leute'. Leipzig 1879 (Netzbuch)
  • Wunderliche Heilige. Religiöse und politische Geheimbünde. Hannovover 1879
  • Unser Reichskanzler. Leipzig 1884
  • Bismarck und sein Werk. 1898
  • Bismarck: some Secret Pages of his History. London 1898, deutsch von Grunow unter dem Titel Tagebuchblätter
  • Mit Bismarck vor Paris. Erlebnisse und Gespräche mit dem großen Kanzler während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71; Bearbeitet und herausgegeben von Helmut Sündermann. Zentralverlag der NSDAP, Frz. Eher Nachf., München 1940

Verweise