Langen, Carl-Friedrich von

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Carl-Friedrich Freiherr von Langen

Carl-Friedrich Freiherr von Langen (Lebensrune.png 25. Juli 1887 in Klein Belitz; Todesrune.png 3. August 1934 in Potsdam) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres (zuletzt Rittmeister) und Oberreiterführer des SA-Reitersturmes (zuletzt SA-Obersturmbannführer) sowie Reitsportler, Herrenreiter und Olympiasieger. Sein Name kennzeichnet den Beginn deutscher Weltgeltung in der Reiterei, er war Europas vielseitigster Reiter und Mecklenburgs erster Olympiasieger.

Werdegang

Carl-Friedrich Freiherr von Langen heiratet 1930 seine Verlobte Marie Luise von Prollius

Freiherr von Langen wuchs auf den Gütern seines Vaters Rittmeister Karl von Langen, eines reitsportbegeisterten Pferdezüchters, auf. Seine reiterliche Laufbahn begann bei den Potsdamer 1. Garde-Ulanen, zu seinen Reiterfreunden gehörten Friedrich Sigismund Prinz von Preußen und Eduard Franz Moritz Pulvermann, die sich immer wieder bei Rudolf Johann von Schlitz, genannt von Goertz (1884–1933) auf dem Rittergut Brunkensen bei Ahlfeld zur Ausbildung trafen.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg war er zuletzt Rittmeister im 1. Garde-Ulanen-Regiment im Garde-Korps. Nach einem Sturz vom Pferd bei einem Patrouillenritt in den Karpaten 1915[1] kämpfte von Langen bis 1919 mit Lähmungen.

Nachkriegszeit

1920 startete er seine Laufbahn als Turnierreiter und gewann das Große Hannoversche Jagdspringen auf dem Wallach „Hanko“, der im Herbst 1914 in der Marneschlacht von den Franzosen erbeutet worden war und ihm von seinem Freund Hanko von Knobelsdorff geschenkt wurde.[2]

1923 gewann er in Malmö in den Disziplinen Dressur, Military, Springen und Vielseitigkeit. Bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 siegte von Langen bei der Einzel- und Mannschafts-Dressurprüfung und erhielt die Goldmedaille.

Mecklenburg und Pommern war er durch seine Güter Klein Belitz, Boldenstorf und Parow verbunden. Im Juli 1929 trat von Langen in Stralsund als Schirmherr eines Turnieres auf. 1933 wurde er Präsident des regionalen Reit- und Fahrverbandes sowie SA-Obersturmbannführer eines SA-Reitersturms.

Tod

Bei der vorolympischen Qualifikation für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin stürzte von Langen am 25. Juli 1934 (nach vereinzelten Quellen am 15. Juli) am Wassergraben mit der Stute „Irene“ bei der Military (Vielseitigkeit) auf dem Truppenübungsplatz Döberitz. Er ritt trotz aller Warnungen weiter und erlitt bei einem zweiten Sturz schwere innere Verletzungen, an denen er am 3. August 1934 starb.

Am 6. August 1934, drei Tag nach seinem Tod und somit gemäß von Langens letztem Willen, fanden die Trauerfeier mit 1.000 Trauergästen aus Adel und Militär und die Beisetzung in der Familiengruft in Neuhof statt. Reichsweit wurde von Langens Tod nur durch den gleichzeitigen Tod und die Beisetzungsfeierlichkeiten Paul von Hindenburgs überschattet.

Familie

Carl-Friedrich war seit 1930 mit Marie Luise Freifrau von Langen, geb. von Prollius (Lebensrune.png 1897), verheiratet. Ihr Sohn Karl Anton Freiherr von Langen gründete nach dem Krieg den Landesverband der Reit- und Fahrvereine Hamburg 1948 neu.

Wirkung

Von Clemens Laar wurde über das Leben von Langens 1936 das Buch „…reitet für Deutschland“ herausgegeben, das 1941 verfilmt wurde. 1968 erschien eine Briefmarke mit seinem Portrait. 1992 wurden zu seinem Gedenken ein Schauturnier durchgeführt und eine Gedenktafel am Schloß Parow angebracht.

Der durch Paul Schockemöhle zum Pferdefestival in Redefin ausgegebene Preis In Memoriam Freiherr von Langen mußte nach der „Entdeckung“ von Langens SA-Vergangenheit 2013 umbenannt werden. Straßenumbenennungen dürften wohl bald folgen.

Bildergalerie

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Nach anderen Quellen kam er 1914 an die russische Front und kehrte noch im selben Jahr nach einer in den Pripjetsümpfen erlittenen Infektion hüftabwärts an beiden Beinen gelähmt als Kriegsversehrter heim.
  2. „Hanko“ war ein französisches Beutepferd, das im Herbst 1914 während der Marneschlacht nach einer Attacke zwischen französischen Kürassieren und der Schwadron des Rittmeisters Hanko von Knobelsdorff vom 3. Grendadier-Regiment zu Pferde zugelaufen war. Hanko von Knobelsdorff nahm das Pferd (ursprünglich mit einem anderen Namen) als Ersatz für sein eigenes. Bei der Übernahme durch Carl Friedrich Freiherr von Langen nahm die sportliche Karriere des Pferdes seinen Lauf. Hier erhielt das Pferd seinen neuen Namen „Hanko“ zu Ehren des großzügigen Freundes. Um nur einige Erfolge zu nennen: 44 erste Preise, 32 zweite Preise und 15 dritte Preise. Er war Sieger im Spring-Derby, und in Rom gewann er das Hochspringen. Ein Gedenkstein für den Wallach „Hanko“ befindet sich noch heute hinter dem Schloß von Alt Plestlin (Stand: 2016).
  3. Erik Eggers, Michael Wulzinger: Brauner Herrenreiter. Der Spiegel Nr. 10/2013 vom 4. März 2013, Seite 119