Olympische Sommerspiele 1928

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Amsterdam 1928: Der holländische Fußball-Internationale und Standardverteidiger Harry Denis leistet den olympischen Eid an der Fahne seines Landes vor den Vertretern der Nationen.

Die Olympischen Sommerspiele 1928 (offiziell Spiele der IX. Olympiade genannt) fanden vom 17. Mai bis 12. August 1928 in Amsterdam, Niederlande statt.

Wissenswertes

Knarrend im alten Gebälk drehten sich nah und fern die Flügel der Mühlen. Still und schwer stand in den geraden Kanälen ein trübes Wasser. Auf der Dammstraße klapperte über die sauber gesetzten Ziegel der Holzschuh einer Bäuerin. 30 km von Amsterdam bedeutete das Wort „Olympia“ noch ein leeres Phantom. Aber dieser Geist der Beschaulichkeit und des Friedens war die Atmosphäre der IX. Olympischen Spiele. Die Zeit hat nach 10 Jahren Linderung der klaffenden Wunden des Weltbrandes gebracht. Zum ersten Mal schlossen sich die Glieder zu einer lückenlosen Kette, die die Welt umspannte. Nach 16jähriger Abwesenheit kehrte Deutschland in den Kreis der Nationen zurück.

Deutschland, dessen Sport in dieser Zeitspanne wie eine Flamme aus einem Funken emporgelodert war; in dessen Leben der Sport Kultur und Hoffnung einer größeren Zukunft wurde. Deutschland, das blutend und zerfetzt in seinem Volkskörper, in der Erstarkung des Leibes die Grundlagen für die geistige Erneuerung baute. Deutschland sollte der Eckstein werden in dem Kampf Europas gegen die übermächtige amerikanische Welt. Wohl stießen die deutschen Kämpfer bis in die Entscheidungen vor, aber dann gebrach es an Erfahrung, an letzter Konzentration, die aus der unsichtbaren Willensgewalt der Nation quellen mußte. Der Ansturm verebbte, in der Leichtathletik blieb ein Sieg versagt. In der Gesamtwertung der Länder stieg Deutschland elf ersten, neun zweiten und zwanzig dritten Preisen Finnland auf den zweiten Platz. —

Symbolhaft strahlte an einer Stelle aus den deutschen Leistungen ein besonders Licht: Im stolzen Triumph der Wasserballmannschaft manifestierte sich der Gemeinschafts- und Kameradschaftsgeist einer kommenden Zeit. In Stockholm wurde das erste Wasserballturnier noch ohne Beteiligung Deutschlands ausgetragen, nun führte der Versuch zu einem ungeahnten Endsieg. Das Spiel gegen den Favoriten Ungarn schlug seine Wellen weit über das Wasserbecken des Stadions hinaus. Aus einem Pausenstand von 0:2 wurde ein 2:2 und dann in der Verlängerung ein phänomenaler 5:2-Sieg. Wenn sich im Dunkel der Nacht die Schatten der Bauten über die Kampfstätten legten, dann schritten in der Stille wie unsterbliche Götter die gigantischen Heroen der europäischen Elite durch das graue Wolkenmeer. Mag Amerika die Fülle der Siege an das Sternenbanner geknüpft haben, an einsamer Größe reichte keiner der Kämpfer an das edle Paar heran, dessen Haltung und Größe wie Wahrzeichen des olympischen Gedankens vor den Augen der Menschen standen. In Lord Burghley feierte das alte Europa in Erscheinen und Leistung seinen edelsten Sieger, und schweigend, wie er gekommen, nahm der große Nurmi aus dem jungen finnischen Volke Abschied für immer auf dem olympischen Siegerturm.

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