Creveld, Martin van

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Prof. em. Dr. Martin van Creveld

Martin Levi van Creveld (Lebensrune.png 5. März 1946 in Rotterdam) ist ein jüdischer Militärhistoriker und -theoretiker aus Israel. Mehrere von van Crevelds Werken gehören – als einzige eines zeitgenössischen ausländischen Autors – zur Pflichtlektüre VS-amerikanischer Offiziere.

Wirken und Positionen

Martin van Creveld hielt am 7. Juni 2018 einen Gastvortrag zum Thema: „Wir Weicheier? Mentalitätsentwicklungen in der westlichen Welt und deren Implikationen“. Van Creveld folgte einer Einladung des Vereins der Freunde der Landesverteidigungsakademie (Kommandant der Akademie: Generalleutnant Erich Csitkovit) und der Forschungsgruppe für Polemologie und Rechtsethik der Universität Wien.

Bekanntheitsgrad

In der BRD ist van Creveld vor allem bekannt geworden durch seine umfassende Arbeit über die deutsche Wehrmacht, deren Kampfkraft und innere Geschlossenheit er – ohne sie moralisch zu beurteilen – im Vergleich zu den anderen Streitkräften des Zweiten Weltkrieges als überlegen einstuft.[1] Hier finden seine Thesen auch Anklang in rechtskonservativen Medien wie der Zeitschrift „Sezession“ und der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, die er auch öffentlich politisch unterstützt.

Van Creveld ist auch bekannt durch seine Bücher „Frauen und Krieg“ und „Das bevorzugte Geschlecht“. Der Journalist und Schriftsteller Arne Hoffmann hält van Crevelds „Das bevorzugte Geschlecht“ für ein Grundlagenwerk für die Männerbewegung im Kampf gegen die von ihm angenommene systematische Diskriminierung von Männern.[2]

Kritik der VS-amerikanischen Iran-Politik

Ebenso kritisiert van Creveld das Verhalten der VS-Regierung gegenüber dem Iran. Dessen Bestrebungen zu atomarer Aufrüstung stellten keine ernsthafte Bedrohung für die Welt dar, vielmehr seien diese Reaktion auf die massenhafte Präsenz amerikanischer Truppen im direkten Umfeld des Irans. Weiterhin warnt er vor den fatalen Auswirkungen, die ein Krieg gegen den Iran haben würde. Hinter dahingehenden Absichten vermutet er zum einen den Grundsatz der VSA, jede andere Macht am Erwerb von Atomwaffen zu hindern, zum anderen das israelische Kalkül, Unterstützung aus dem Ausland zu bekommen:

„Offensichtlich geht es darum, von Ländern wie Deutschland oder den USA Geld und Waffen zu bekommen. Dieses Spielchen spielen die Zionisten nun schon seit hundert Jahren – und zwar mit großem Erfolg.“[3]

Ablehnung der Verweiblichung moderner Armeen

Van Creveld ist ein entschiedener Gegner des Einsatzes von Frauen in modernen Armeen. Er sagt, daß hierdurch sexuelle Übergriffe vorprogrammiert seien. Er merkte an, daß die „wachsende Anwesenheit von Frauen in einer Armee sowohl Symptom als auch Ursache für deren Niedergang“ sei. Außerdem bemängelte er, daß das Leben einer Frau offenbar höher als das eines Mannes geschätzt werde. Insofern könne nicht von einer Benachteiligung von Frauen, sondern es müsse vielmehr von einer pauschalen Benachteiligung von Männern die Rede sein.[4]

Zitate

  • „Wir besitzen mehrere Hunderte von Atomsprengköpfen und Raketen und können sie auf Ziele in allen Richtungen werfen, vielleicht selbst auf Rom. Die meisten europäischen Städte sind durch unsere Luftwaffe erreichbar. [...] Unsere Streitkräfte sind jedoch nicht die dreizehntstärkste der Welt, sondern eher die zweit- oder drittstärkste. Wir haben die Möglichkeit, die Welt mit uns zusammen untergehen zu lassen. Und ich kann Ihnen versprechen, daß dies auch geschieht, bevor Israel untergeht.“ — Martin van Creveld im Jahre 2003[5]
  • „Ich erinnere mich noch gut an eine US-Militärparty, die ich vor Jahren hier in Israel besucht habe. Jeder US-Soldat dort war Latino und hatte einen spanischen Namen.“ — Martin van Creveld[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • The Rise and Decline of the State, Cambridge University Press, Cambridge et al. 1999, ISBN 978-0-521651-90-5
    • Aufstieg und Untergang des Staates, Gerling-Akademie-Verlag, München 1999, ISBN 978-3-932425-13-4
  • Men, Women, and War – Do Women Belong in the Front Line?, Cassell & Co., London 2001, ISBN 978-0-304359-59-2
    • Frauen und Krieg, Gerling Akademie Verlag, München 2001, ISBN 978-3-932425-33-2
  • The Privileged Sex, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2003, ISBN 978-1-484983-12-6
    • Das bevorzugte Geschlecht, Gerling Akademie Verlag, München 2003, ISBN 978-3-932425-52-3
  • The Transformation of War – The Most Radical Reinterpretation of Armed Conflict Since Clausewitz, Free Press, New York 1991, ISBN 978-0-029331-55-2
    • Die Zukunft des Krieges – Wie wird Krieg geführt und warum?, Murmann, Hamburg 2004, ISBN 978-3-938017-14-2
  • Fighting Power – German and U.S. Army Performance, 1939–1945, Greenwood Press, Westport 1982, ISBN 978-0-313091-57-5
    • Kampfkraft – Militärische Organisation und Leistung der deutschen und amerikanischen Armee 1939–1945, Ares Verlag, Graz 2005, ISBN 978-3-902475-17-6
  • The Changing Face of War – Lessons of Combat, From the Marne to Iraq, Presidio Press, New York 2007, ISBN 978-0-891419-0-13
    • Gesichter des Krieges – Der Wandel bewaffneter Konflikte von 1900 bis heute, Siedler, München 2008, ISBN 978-3-886808-95-3
  • The Culture of War, Presidio Press, New York 2008, ISBN 978-0-345505-40-8
    • Kriegs-Kultur – Warum wir kämpfen: Die tiefen Wurzeln bewaffneter Konflikte, Ares Verlag, Graz 2011, ISBN 978-3-902475-97-8
  • Pussycats – Why the Rest Keeps Beating the West and What Can Be Done About It, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2016, ISBN 978-1-533232-00-7
    • Wir Weicheier – Warum wir uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist, Ares Verlag 2017, ISBN 978-3-902732-67-5[7]
  • Equality – The Impossible Quest, Castalia House, Kouvola 2016, ISBN 978-9-527065-52-5
    • Gleichheit – Das falsche Versprechen, Manuscriptum, Lüdinghausen/Berlin 2018, ISBN 978-3-944872-83-4
  • Hitler in Hell, Castalia House, Kouvola 2017, ISBN 978-9-527065-28-0
    • Hitler in Hell. Was er noch zu sagen hätte ..., Ares Verlag, Graz 2018, ISBN 978-3-990810-00-2

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Martin van Creveld: Kampfkraft – Militärische Organisation und militärische Leistung 1939–1945, Freiburg 1989
  2. Arne Hoffmann: Zustände: Frauen jammern, Männer arbeiten, eigentümlich frei Nr. 37, S. 11
  3. Die iranische Atombombe ist keine Gefahr für Israel, Junge Freiheit, 11. März 2010
  4. 33-cabinet.png Abgerufen am 5. April 2017. Bei WebCite® archivieren.Israelischer Militärexperte: Probleme auf der Gorch Fock waren absehbarJunge Freiheit, 26. Januar 2011
  5. 33-cabinet.png Abgerufen am 5. März 2012. Archiviert bei WebCite®.The war gameThe Observer, 21. September 2003:

    We possess several hundred atomic warheads and rockets and can launch them at targets in all directions, perhaps even at Rome. Most European capitals are targets for our air force. Let me quote General Moshe Dayan: “Israel must be like a mad dog, too dangerous to bother.” I consider it all hopeless at this point. We shall have to try to prevent things from coming to that, if at all possible. Our armed forces, however, are not the thirtieth strongest in the world, but rather the second or third. We have the capability to take the world down with us. And I can assure you that that will happen before Israel goes under.

  6. Junge Freiheit, 23/17, S. 3
  7. Siehe dazu: Deep Roots (Pseudonym): „Wir Weicheier“, Morgenwacht, 4. Oktober 2018