Darwin, Charles

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Pfeil 1 start metapedia.png Darwin ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Darwin (Auswahlseite) aufgeführt.
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Charles Robert Darwin (Lebensrune.png 12. Februar 1809 in Shrewsbury; Todesrune.png 19. April 1882 in Downe [heutige Schreibung: Down]) war ein englischer Naturforscher. Er gilt wegen seiner grundlegenden Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der herausragendsten Naturwissenschaftler aller Zeiten.

Lebenslauf

Seine Ende 1831 begonnene und fast fünf Jahre andauernde Reise mit dem Vermessungsschiff HMS Beagle, die den jungen Darwin einmal um die Welt führte, war zugleich ein Schlüsselerlebnis für sein späteres Werk. Er hatte sie auch deshalb unternommen, um einem auf Wunsch der Eltern begonnenen Theologie-Studium auszuweichen. Der breiten Öffentlichkeit wurde Darwin erstmals durch seinen 1839 herausgegebenen Reisebericht bekannt. Mit seiner Theorie über die Entstehung der Korallenriffe und weiteren geologischen Schriften erlangte er in wissenschaftlichen Kreisen eine bleibende Anerkennung als Geologe. Seine Untersuchungen an den Rankenfußkrebsen verschafften ihm Mitte der 1850er Jahre zusätzlich einen angesehenen Ruf als Zoologe und Taxonom.

Die Entstehung der Arten

Recht früh, nämlich bereits 1838, entwarf Darwin seine Theorie der Artentstehung durch Anpassung geeigneter Individuen an den umgebenden Lebensraum mittels Erb-Variation und natürlicher Selektion. Er erklärte so die phylogenetische Entwicklung aller Organismen und ihre Aufspaltung in verschiedene Arten. Über 20 Jahre lang trug er Belege für diese Theorie zusammen, behielt seine Ideen – aus berechtigter Angst vor gesellschaftlicher (und sogar fachlicher) Ablehnung – jedoch noch für sich. 1842 und 1844 verfaßte Darwin knappe Abrisse seiner Theorie, die er jedoch ebenfalls nicht veröffentlichte. Ab 1856 arbeitete er an einem umfangreichen Manuskript mit dem Titel Natural Selection.

Der Impuls durch die parallelen Forschungen von Wallace

Durch einen Brief des in Ostasien lebenden Privatgelehrten Alfred Russel Wallace (1823-1913), der dessen Ternate-Manuskript mit ganz ähnlichen Gedanken zur Artentstehung enthielt, kam es im Sommer 1858 schließlich zu einer Veröffentlichung der Theorien über die Evolution durch die beiden Männer. Das heißt, Wallace anerkannte den Rang Darwins, der schließlich jahrelang (während seiner Weltreise) einzigartige Fundstücke in großer Zahl, aus Flora und Fauna der Kontinente, nach London an die Royal Society gesandt hatte und allein deshalb hohes persönliches Renommee unter den einflußreichen Forschern genoß. Wallace stimmte deshalb einer gemeinsamen Veröffentlichung der gemeinsamen Ideen in zwei Texten zu. Darwin seinerseits brach keinen Prioritätsstreit vom Zaun und beförderte das Schreiben von Wallace in die wissenschaftliche Gemeinschaft.

Hauptwerke

Ein Jahr später folgte Darwins Hauptwerk On the Origin of Species (Über die Entstehung der Arten, 1859), das – als naturwissenschaftlich folgenreichste Erklärung für die Diversität des Lebens – die Grundlage der modernen Evolutionsbiologie bildet und einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der modernen Biologie darstellt. Erster Anknüpfungspunkt von Darwins gesamter Argumentation waren – neben seinen zahlreichen Beobachtungen (namentlich auch der später so genannten Darwin-Finken auf Galapagos) –, die vielen Nachrichten aus Fachzeitschriften der britischen Tierzüchter und persönliche Gespräche mit diesen. Darwin bestritt in diesem Werk, daß alle Tierarten zu einem Zeitpunkt entstanden seien, und diese Aussage allein schon war – auch ohne die später weitaus kontroverser behandelte Selektionstheorie – ein direkter Angriff auf das Schicklichkeits-Christentum der britischen Gesellschaft seiner Zeit.

1871 diskutierte Darwin in The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex die natürliche Abstammung des Menschen als Art, und die geschlechtliche Zuchtwahl. Mit der sexuellen Selektion beschrieb er einen weiteren Selektionsmechanismus und formulierte eine Theorie, die die Abstammung des Menschen erklären soll.

In seinem letzten Lebensjahrzehnt zog Darwin sich nach Downe – (heute Down) in der Nähe von London – zurück und untersuchte Kletterpflanzen, Orchideen und fleischfressende Pflanzen. Er leistete wichtige Beiträge zur Botanik. Sein Lebenswerk umfaßt, über die weltbewegenden Forschungen hinaus, unzählige Studien, etwa über Mimik bei Menschen, über Korallenriffe in Australien und das Verhalten der Regenwürmer in seinem Garten hinter dem hochherrschaftlichen Anwesen in Downe.

Nachwirkung

Bei den äußerst heftigen öffentlichen Debatten um seine Theorie war Darwin nicht anwesend. Er war weder eitel, noch demagogisch begabt, weder streitsüchtig, noch rechthaberisch. Als 1860 die „British Association for the Advancement of Science“ in Oxford tagte, standen sich der konservative Oxforder Bischof Samuel Wilberforce und Richard Owen, ein Freund und früherer Mitarbeiter Darwins, gegenüber. Ferner noch Thomas Henry Huxley als Vertreter des abwesenden Charles Darwin. Owen und Huxley hatten für die Evolutionstheorie plädiert. Vor 700 bis 1.000 Zuschauern hatte der ältere Professor John Stevens Henslow, trotz religiöser Bedenken, ebenfalls für Darwin plädiert. Nach vier Stunden endete der Disput. Der Hauptvorwurf gegen den lautstarken Bischof Wilberforce besagte, dieser habe keinerlei Kenntnisse in der Botanik, vor allem aber, er könne das Buch Darwins eigentlich nicht gelesen haben.

Öffentliche Auseinandersetzungen über wissenschaftliche Fragen haben oftmals bis heute eine vergleichbare Qualität: Wissen ist ungleich verteilt, Fleiß ist ungleich verteilt. Politische, ideologische oder Gewerbeinteressen bleiben typischerweise unausgesprochen. Vermeintliche Autorität steht gegen Fachexpertise und Demagogie steht gegen Empirie. Heute wird – etwa in Sachen Monsanto-Hybridweizen oder in Sachen Finanzwirtschaft – mit ähnlicher Leidenschaft bei wissenschaftlichen Fragen öffentlich aneinander vorbei geredet, und erst ein Generationswechsel (oder eine Katastrophe in der realen Welt) klärt dann vielleicht die Fronten halbwegs. Hohe und höchste gesellschaftliche Autoritäten stoßen die Fachwelt vor den Kopf oder verweigern jede Erklärung ihres Tuns, damals wie heute.

In den Konflikten um Darwins Theorie geraten Wissenschaftler periodisch immer wieder insbesondere mit christlichen Verbänden aneinander. In den USA etwa greift eine Schule der evangelikalen Gläubigkeit jetzt gerade um sich, die Museen einrichtet, in denen Menschen und Dinosaurier präsentiert werden als gleichzeitig lebende Arten. Dies geschieht ungeachtet des Umstands, daß Evolutionsbiologen zwischen dem Untergang der Dinosaurier und dem Aufkommen des Menschen einen Zeitraum von 65 Millionen Jahren postulieren.

Werke (Auswahl)

  • Charles Darwin: Das Lesebuch. Herausgegeben, eingeleitet und mit Begleittexten versehen von Julia Voss. Frankfurt a.M., S. Fischer Verlag 2008, ISBN 978-3-10-010232-4
  • Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl (Zwei Bände in einem PDF-Datei, HTML-Version)
  • Über die Einrichtungen zur Befruchtung Britischer und ausländischer Orchideen durch Insekten und über die günstigen Erfolge der Wechselbefruchtung (PDF-Datei)
  • Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzen-Reich durch natürliche Züchtung, oder Erhaltung der vervollkommneten Rassen im Kampfe um's Daseyn (PDF-Datei)

Literatur

  • Francis Darwin:
    • Charles Darwin. Sein Leben, dargestellt in einem autobiographischen Capitel (1893) (PDF-Datei)
    • Leben und Briefe von Charles Darwin (1887) (PDF-Datei)
  • Richard Dawkins: Die Schöpfungslüge: Warum Darwin recht hat. Ullstein Taschenbuch, 2012, ISBN 978-3548374277 [528 S.]
  • Johannes Hemleben: Charles Darwin in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 38.–40. Tausend 1982, ISBN 3-499-50137-6
  • Wolfgang Lefevre: Die Entstehung der biologischen Evolutionstheorie. Frankfurt a.M. / Berlin / Wien, Ullstein Verlag 1984, ISBN 3-548-35186-7
  • Ernst Mayr:
    • Eine neue Philosophie der Biologie. Mit einem Vorwort von Hubert Markl. Piper-Verlag, München 1991 [Amerikanische Originalausgabe: 1988], ISBN 3-492-03491-8 [Auf Ernst Mayr geht die Unterscheidung von »Teleologie« und »Teleonomie« zurück]
    • Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt. Vielfalt, Evolution und Vererbung. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York / Tokyo 1984, ISBN 3-540-13259-7. [Englischsprachige Originalausgabe: 1982; Cambridge, Massachusetts; London, England]
  • Siegfried Schmitz: Charles Darwin. Leben -- Werk -- Wirkung. Econ-Verlag, Düsseldorf 1983, ISBN 3-612-10018-1 [Reihe: Hermes Handlexikon]
  • Karlheinz Deschner (Hg.): Das Christentum im Urteil seiner Gegner. Frankfurt am Main / Berlin, Ullstein 1990, ISBN 3-548-34659-6 [zweibändige Originalausgabe: 1986], S. 267–277
  • Hans-Joachim Zillmer: Darwins Irrtum. Vorsintflutliche Funde beweisen: Dinosaurier und Menschen lebten gemeinsam. Langen/Müller Verlag; ISBN 978-3-78446008-6
  • Friedrich Rolle:Charles Darwins Lehre von der Entstehung der Arten im Pflanzen- und Tierreich in ihrer Anwendung auf die Schöpfungsgeschichte (1863)

Verweise