Das leichte Mädchen
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Das leichte Mädchen |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Ufa-Filmkunst GmbH |
Stab | |
Regie: | Fritz Peter Buch |
Drehbuch: | Fritz Peter Buch, Paul Helwigä |
Musik: | Werner Bochmann |
Kamera: | Igor Oberberg |
Schnitt: | Elisabeth Neumann |
Choreographie: | Sabine Ress |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Jeannette Betge | Grossmutter Olga |
Willy Fritsch | Dietz Frobelius |
Friedl Czepa | Henriette |
René Deltgen | Student Brutus |
Paul Kemp | Bertel |
Lina Carstens | Großtante Emma |
Robert Taube | Alexander Frobelius |
Jakob Tiedtke | Onkel Otto |
Claire Winter | Irmgard |
Erich Fiedler | Paul |
Olga Limburg | Tante Adele |
Else Ehser | Tante Christa |
Jeanette Bethge | Großmutter Olga |
Ingolf Kuntze | Herr von Eisenzahn |
Karl Etlinger | Theaterdirektor |
Walter Ladengast | Anselmus |
Werner Stock | Fleck |
Horst Birr | Jupp |
Marjan Lex | Liese |
Rudolf Helmar | Fox |
Gaston Briese | |
Elisabeth Botz | |
Gerhard Dammann | |
Angelo Ferrari | |
Lutz Götz | |
Adolf Hille | |
Friedrich Honna | |
Siegfried Jäger | |
Käte Jöken-König | |
Maria Krahn | |
William Leo | |
Klaus Pohl | |
Oscar Sabo | |
Albert Venohr | |
Hans Wallner | |
Max Wilmsen | |
Walter Wollmann |
Das leichte Mädchen ist ein deutscher Spielfilm von 1940. Die Dreharbeiten fanden vom Januar bis März 1940 statt. Die Uraufführung war am 27. Mai 1941 in Berlin.
Handlung
Man schreibt das Jahr 1845. Der junge Dietz Frobelius, Sohn eines repurtierlichen und vernünftigen Herrn Papas, Junior einer achtbaren Firma in der kleinen Residenzstadt hat das außerordentliche Mißfallen seiner Familie erregt. Denn nichts ist reputierlicher, achtbarer und ehrpußliger als die Verwandtschaft, welcher sich Dietz als Enkel und Neffe zu rechnen die Ehre hat!
Während sich nämlich sämtliche Tanten und Onkels zu ihrem genialen Einfall beglückwünschen, Diets mit seiner Kusine Irmgard zu vermählen, während sie sich nicht scheuen, eine lange und beschwerliche Postkutschenreise nach der Residenz zu unternehmen, um das für die Familie (und für die Firma ...) so segensreiche Vorhaben in die Wege zu leiten, geht dieser Dietz hin und hängt sich an eine kleine Schauspielerin! An ein Mädchen vom Theater! Er liebt es angeblich!! Liebe – wenn man das schon hört, auch so eine exaltierte, neumodische Erfindung der jungen Leute! „Zu unserer Zeit“, sagt die Verwandtschaft, „zu unserer Zeit ... na ...“
Dietz läßt Verwandtschaft Verwandtschaft sein und eilt in die Arme seiner Henriette. Ein liebes, charaktervolles und gescheites Mädel. Leider muß Henriette morgen die Stadt verlassen. Ihr Vertrag am Theater ist abgelaufen und sie will nun ihre Mutter besuchen. Unter den Studenten des Landes gärt es, es sind einzelne Unruhen ausgebrochen. Da die Wege zu unsicher geworden sind, hat die Post ihren Reiseverkehr eingestellt. Doch Dietz gelingt es, Henriette einen Platz im Wagen des Herrn v. Eisenzahn zu sichern, der, im geheimen Auftrag höheren Orts, das gleiche Ziel hat wie die junge reizende Schauspielerin.
Dietz’ Verschwinden aus dem väterlichen Haus während der wichtigen Besprechungen des Familienrates hat die Verwandschaft gänzlich aus dem Konzept gebracht. Onkel Cäsar, Onkel Otto und Neffe Paul haben sich unter Anführung der massiven Großtante Emma das Theaterstück und Henriette mit hellodernder Empörung angesehen – Henriette, man denke, zieht sich auf offener Bühne aus! Als sie nach ihrer Rückkehr daheim mit Dietz zusammentreffen, entfesselt sich ein Familiengewitter mit Windstärke zehn.
Frobelius senior, der Vater von Dietz, ergreift offen Partei für seinen Jungen – und damit ist natürlich für die liebe Verwandtschaft des Bleibens nicht länger. Morgen früh werden sie reisen, im gemieten Wagen eines Fuhrmanns. Zwei nur sind darüber etwas betrübt: Kusine Irmgard und Bertl – Bertl, der halb und halb zur Familie gerechnet wird und in seiner rührend komischen, treuherzigen Weise das Herz Irmgards erobert hat. Das Schicksal, seit je merkwürdige Winkelzüge liebend, zwingt Henriette am nächsten Tag, den Wagen des Herrn v. Eisenzahn zu verlassen und dafür in den der Verwandten umzusteigen. Das gegenseitige Erkennen ist nicht ohne Reiz, doch als Henriette den ausgehungerten Reisenden von ihrem ihrem leckeren Mundvorrat anbieten kann, tritt so etwas wie ein stillschweigender Waffenstand ein.
Plötzlich wird der Wagen angehalten – eine Handvoll revoltierender Studenten, eigentlich mit Ingrimm Herrn v. Eisenzahn erwartend, nimmt die Reisenden, gefangen und bringt sie in einem verlassenen Gasthof unter. Der sich sehr großartig gebende Anführer der Studenten, „Hauptmann Brutus“, könnte sie ja wieder laufen lassen, aber diese kleine, blonde, verdammt hübsche Schauspielerin hat es ihm angetan ...
Und nachdem ein Bestechungsmanöver des überschlauen Onkels fehlgeschlagen ist, kommt die so ehrbare Verwandschaft auf die ebenso naheliegende wie „moralische“ Idee, den Absichten des Herrn Hauptmanns Vorschub zu leisten, Henriette in dessen Kemenate übernachten zu lassen und ... und ... und vielleicht kann man dann morgen wieder frei und ledig seines Weges ziehen! Überlegen onkelhaft bestürmen die Herren, süßlich und ölig die Damen die hilflos verzweifelte Henriette. Bänglich starrt sie durch das Fenster – da macht sie eine Entdeckung – führt ein hastig-heimliches Gespräch – und steigt dann entschlossen nach oben in die Höhle des Löwen.
Der Löwe aber hat seine Höhle verlassen. Dietz und Bertl sind nämlich den Reisenden heimlich gefolgt und in den Gasthof eingedrungen! Nach einer rasch informierenden Aussprache mit Dietz hat Brutus mit seinen Leuten das Haus geräumt. Noch lärmen, lachen und singen die abziehenden Studenten vor den Fenstern – da stürmt die liebe, gute, moralische Verwandschaft, von Henriette gerufen, in das Zimmer von Brutus. Überrascht, geschlagen und gedemütigt bleibt ihr nichts anderes übrig, als über Dietz und Henriette wie auch über Irmgard und Bertl den Segen der Familie austzuschütten ...