Post

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Die Post war im 15. Jahrhundert eine Relaisstation, wo ankommende Boten und Pferde „behufs Weiterbeförderung der von ihnen mitgebrachten Briefe durch vorher aufgestellte (postierte) neue Kräfte abgelöst wurden“. Als die Briefbeförderung für die allgemeine Benutzung organisiert wurde, wurde der Begiff Post auch die Bezeichnung für die gesamte Beförderungseinrichtung, ebenso für Postgebäude.

Geschichte bis 1924

Die Vorläufer der heutigen Post werden in drei Verkehrsformen eingeteilt:

  • Einzelbotendienst (Gänge, Ritte, Fahrten), ausgeführt durch Boten. Dazu gehörten auch die altägyptischen Läufer (Heimerodromen), die cursores, später tabelarii (von tabella – Brieftäfelchen) und die ständigen Boten der Städte und Klöster, die Withingen des Deutschritterordens, die seit 1718 zwischen Wien und Konstantinopel verkehrenden Regierungskuriere.
  • Staatsrelaisdienst, ausgeführt in militärischen und politischen Staatsangelegenheiten. Dazu gehörten der im 6. Jh. v. d. Z. von Cyrus eingerichtete Angeiron genannte Kurierdienst. Cäsar hatte zur Verbreitung von Nachrichten in gleichmäßiger Entfernung aufgestellte Reiter (equites dispositi) zur Verbindung von Rom mit den Provinzen. Karl der Große hatte eigene Fronfuhrwerke in seinem Reich, und die Kalifen hatten im 10. Jahrhundert schon knapp 1.000 Stationen, die sich über das mohammedanische Gebiet erstreckten.
  • Korporationsbotendienst, ausgeführt auf bestimmten Strecken für einen begrenzten geistlichen oder weltlichen Personenkreis. Die Blütezeit für diese Botenanstalten begann mit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Auf den großen westeuropäischen Handelsstraßen entstanden regelmäßige und ineinandergreifende Botenkurse z. B. des Rheinischen Städtebundes und der Hanse.

Der wirtschaftliche Fortschritt und das Bedürfnis nach Beförderung von Privatbriefen wurde von der aus Bergamo stammenden Familie Taxis erkannt. 1504 traf König Philipp der Schöne mit Franz von Taxis ein Abkommen, nach dem dieser sich verpflichtete, eine Postverbindung zwischen den Niederlanden, dem Hofe Maximilians I. in Deutschland, der Hofhaltung der Könige von Frankreich und dem Spanischen Hofe ins Leben zu rufen und zu unterhalten.

Diese Vereinbarung wurde beim Regierungsantritt Karls I. (dem späteren Kaiser Karl V.) durch Vertrag mit Franz und Johann Baptist von Taxis so erweitert, daß die Postkutschenlinie zur Verbindung mit den habsburgischen Besitzungen in Italien nach Rom und Neapel ausgedehnt wurden. Dieser erste Postkurs Brüssel – Wien – Italien wurde wurde bald durch Seitenkurse nach Paris und Südfrankreich erweitert; Kurse zwischen Nürnberg, Frankfurt a. M. und Schaffhausen kamen hinzu; im Norden erstreckte sich der Taxissche Postlauf bis Hamburg. 1615 wurde Lamoral von Taxis unter Erhebung in den Grafenstand zum Reichsgeneralpostmeister ernannt. Außer von den Taxis wurde auch von anderer Seite die Einrichtung dieser neuzeitlichen Posten mit vorübergehendem Erfolg versucht.

Auch einzelne Städte, besonders solche, in denen die Handelskooperation mit dem Magistrat zusammenfiel (z. B. Nürnberg 1570, Rotterdam noch 1714), strebten ein eigenes Postwesen an. Der Kaiser selbst errichtete sogar ein eigenes Postwesen in seinen österreichischen Erblanden und verpachtete es an Privatpersonen, zuletzt im Jahre 1627 an die Grafen von Paar. Karl VI. löste das Post-Erblehen ab, und der Betrieb in der Region Österreich ging an den Staat über.

Der Große Kurfürst war dann der erste, der die Ordnung des Postwesens selbst in die Hand nahm, 1664 die brandenburgisch-preußische Post gründete, die den Ausgangspunkt der Reichspost bildete. Mit der fortschreitenden Schwächung der Reichsgewalt verringerte sich auch das Taxische Postgebiet stetig, bis es zuletzt auf die kleineren süd- und mitteldeutschen Territorien beschränkt war.

Bildergalerie

Seit 1713 stand auf diesem Grundstück ein Wohnhaus für Postillone – das waren private Fuhrleute, die im Auftrag der Post die Beförderung von Personen und Postsendungen erledigten. Nach 1766 befand sich hier die Posthalterei mit Wohnräumen des königlichen Posthalters, eines Generalunternehmers, der alle Fuhraufgaben des Postwesens übernahm und ausführen ließ. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war diese traditionelle Struktur dem lebhaften Postfuhrverkehr in Berlin nicht mehr gewachsen. 1874 wurde der Postfuhrbetrieb der Reichspost eingegliedert und einem neu gegründeten Postfuhramt übertragen.

Verweise