Der Barbarei entgegen
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Titel: | Der Barbarei entgegen |
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Untertitel: | Wie der Rückfall in die Barbarei durch Kriegführung und Kriegsverbrecherprozesse unsere Zukunft bedroht |
Autor: | F. J. P. Veale |
Verweise | |
PDF: | Internet Archive (3. Auflage) |
Der Barbarei entgegen (dt. | engl. Advance to Barbarism) ist das Hauptwerk von F. J. P. Veale.
Erläuterung
Im „Politischen Lexikon“, herausgegeben von Dieter Vollmer, heißt es:
- Unter dem Eindruck des totalen Verfalls von Völkerrecht, insbesondere Kriegsrecht und Kampfethik im Zweiten Weltkrieg sowie der Behandlung der Besiegten durch die Sieger nach dem Kriege veröffentlichte V. 1948 bei Thomson & Smith in London die erste Fassung seines Hauptwerkes „Advance to Barbarism“, eine geschichtsphilosophisch angelegte, kulturpessimistisch gestimmte Darstellung des allgemeinen Stilbruchs und Rechtsverfalls in der Kriegführung seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
- 1953 erschien in den USA, bei der Nelson Publishing Company in Appleton eine wesentlich erweiterte zweite Fassung dieses Buches, in der besonders der Bombenterror gegen deutsche Städte (vgl. → Lindemann-Plan) sowie die Kriegsverbrecherprozesse der Sieger gegen die Besiegten (vgl. → Nürnberger Prozesse) als die Vorboten eines neuen Zeitalters der Barbarei gekennzeichnet wurden.
- 1954 brachte V. im Nölke-Verlag in Hamburg auch eine deutsche Fassung seines Buches „Der Barbarei entgegen“ heraus, bei Editorial Ahr in Barcelona eine spanische Ausgabe unter dem Titel „El crimen de Nuremberg“. 1958 veröffentlichte er bei Cooper in London und bei Devin-Adair in New York ein neues Buch „Crimes Discreetly Veiled“, das ein Jahr später bei Karl Heinz Priester in Wiesbaden unter dem Titel „Verschleierte Kriegsverbrechen“ auch in deutscher Übersetzung erschien und Kriegsuntaten der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs untersuchte.
- Inzwischen hatten in England die Bücher von Spaight und Snow über den Einsatz britischer Bombenflugzeuge im Zweiten Weltkrieg eindeutig enthüllt, daß es sich nicht um Vergeltung für deutsche Angriffe sondern um von langer Hand geplante Massenvernichtungsaktionen gehandelt hatte. Außerdem hatte Professor Barnes aus den USA von einem Gespräch Hoover → Truman im Jahre 1945 berichtet, das die Verantwortlichkeit des Letzteren für Hiroshima beleuchtete.
- Alles das machte eine nochmalige Neufassung und Erweiterung von „Advance to Barbarism“ notwendig, die zuerst 1962 in deutscher Übersetzung (als 2. Auflage der deutschen Fassung) bei Priester in Wiesbaden und erst 1968 bei der Mitre Press in London in englischer Sprache erschien.[1]
Dieter Vollmer schreibt in seiner Publikation „Politisches Geschehen des XX. Jahrhunderts“ zur zweiten deutschsprachigen Auflage von Veales Buch:
- noch Mai 1962 – Im Priester-Verlag in Wiesbaden erscheint die zweite Auflage des Buches „Der Barbarei entgegen“ von dem englischen Juristen und Historiker F. J. P. Veale in deutscher Sprache. Sie enthält die Zusammenfassung der dokumentarischen Nachweise für die britische Priorität in der Durchführung von Flächenbombenwürfen auf Wohnviertel, für den entscheidenden sowjetischen Einfluß auf die Programmierung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und insbesondere für die Kenntnis Präsident Trumans von den japanischen Kapitulationsangeboten vor Hiroshima. Darstellungen, die von diesem Sachverhalt abweichen, können nunmehr endgültig als unwahr gebrandmarkt werden. Wo auch immer an solchen unwahren Darstellungen festgehalten wird, geschieht es nunmehr eindeutig in unlauterer Absicht.[2]
1972 erschien die dritte deutschsprachige Auflage im Marienburg-Verlag in Würzburg. Es handelt sich allerdings um einen Nachdruck der zweiten Auflage von 1962, abgesehen von dem Geleitwort zur dritten Auflage von Friedrich August Freiherr von der Heydte.
Buchrezension
Friedrich Lenz in: „Nation Europa“ (1954, Heft 12):
- Der Engländer F. J. P. Veale hat ein Buch geschrieben, das in Deutschland jeder einzelne Mensch gelesen haben sollte, der im politischen Leben irgendwie mitreden will, insbesondere unsere Volksvertreter, Machthaber und Anwärter auf solche Stellungen.
- Der Titel stimmt zwar nicht ganz, denn wir gehen der Barbarei nicht „entgegen“, sondern sind schon mitten in ihr, und zwar seit dem 25. August 1939, dem Tag, da England durch seinen Vertrag mit Polen Feuer an die Zündschnur legte, sodaß der Zweite Weltkrieg entbrannte.
- Dieser kleine Irrtum schränkt aber den hohen Wert des Buches in keiner Weise ein, denn sein Verfasser, der bekannte englische Jurist F. J. P. Veale, behandelt mit der gleichen unerbittlichen Wahrheitsliebe und messerscharfen Logik wie sein Landsmann und Freund Captain Russell Grenfell in „Bedingungsloser Haß?“ folgende wichtige Fragen der Kriegführung und politischen Haltung der Alliierten in meisterhafter Form: Die Schuld an den Massenbombardierungen der Zivilisten – Die Rechtswidrigkeit und Unvernunft der Kriegsverbrecherprozesse – Das Verbrechen von Katyn – Das Verbrechen der Vertreibung von 15 Millionen Ostdeutschen.
- Erfreulich ist die klare Sprache, mit der diese Geschehnisse in Vergleich mit der Kriegführung früherer Zeiten gesetzt und von der rechtlichen, moralischen und politischen Seite beurteilt werden. Selbst ein mit diesen Fragen vertrauter Leser erfährt noch viele neue Vorgänge und gewinnt wertvolle historische Erkenntnisse. Die Anschaffung des Buches und seine Weiterempfehlung sollte jedem Nation-Europa-Leser ans Herz gelegt werden.
- Das Buch ist eine wertvolle Hilfe der Wahrheit, deren Siegeszug von niemand mehr aufgehalten werden kann und nach dessen Ende Deutschland, das die Welt zu schwärzen liebte, so erscheinen wird, wie es in Wirklichkeit ist.
- Dem unerschrockenen Verfasser wünsche ich aber nur eines, daß er nicht so unerwartet schnell „sterben“ möge, wie seine beiden gleich mutigen und anständigen Landsleute, der Historiker Grenfell und der Abgeordnete Ch. Cayzer.