Der Gasmann
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Gasmann |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Stab | |
Regie: | Carl Froelich |
Drehbuch: | Heinrich Spoerl |
Produktion: | Froelich-Film |
Musik: | Hansom Milde-Meißner |
Kamera: | Reimar Kuntze |
Schnitt: | Gustav Lohse, Johanna Rosinski |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Heinz Rühmann | Hermann Knittel |
Anny Ondra | Erika Knittel |
Will Dohm | Schwager Alfred |
Erika Helmke | Blondes Fräulein Lilott |
Franz Weber | Gerichtsvorsitzender |
Kurt Vespermann | Staatsanwalt |
Hans Leibelt | Prominenter Verteidiger |
Charlotte Susa | Schöne Zeugin |
Walter Steinbeck | Herr, der nicht erkannt sein möchte |
Ewald Wenck | 1. Kriminalbeamte |
Oscar Sabo | Pensionierter Schutzmann |
Paul Bildt | Nervenarzt Dr. Brauer |
Kurt Seifert | Finanzbeamter |
Reinhard Kolldehoff | 1. Polizeibeamte |
Bruno Ziener | Vornehmer alter Herr |
Der Gasmann ist ein Lustspiel von 1941.
Gedreht wurde der Film vom 19. August bis Oktober 1940 in Froelich-Studio Berlin-Tempelhof.
Die Uraufführung fand am 1. August 1941 im Gloria-Palast in Berlin statt.
Handlung
Eines Morgens steigt Knittel, Kassierer des Gaswerk, glücklich verheirateter Vater von zwei Kindern, auf dem Anhalter Bahnhof aus, nur notdürftig mit einem Seidenpyjama, Regenschirm und einem zerknüllten Scheck über 10.000 Mark bekleidet. Seiner fatalen Situation sucht er durch würdevolles Stirnrunzeln und bald unbekümmert stolzierenden; bald mausartig da von husehenden Gang zu entrinnen. Dies ist der Anfang der komischen Odyssee eines kleinen Mannes, dessen Lebensweg durch ein Finanzglück so geglättet wird, daß er ins Rutschen gerät. Erst muß er, wie ein Großverdiener, eine Freundin haben: die kostet Geld und bringt nur trübe Erfahrungen dafür ein. Die Vergebung der eigenen Frau erkauft Knittel mit dem Verfügungsrecht über das Geld: und sie kann nicht umhin, so sehr er sie warnt, sich durch Anschaffungen verdächtig zu machen. Woher hat der Gasmann die Tausende? Die lieben Nachbarn passen auf und denunzieren. In geschlossener Phalanx rücken nun Steuer, Polizei und Staatsanwalt gegen Knittel an, der sich dieser Übermacht durch Einnebeln unsichtbar zu machen sucht. Leider schwindelt er so intelligent, daß die Behörden ihm glauben: schon müssen wir fürchten, den harmlosen Kleinen als großen Schurken, eine Paragraphenschlinge kunstvoll um den Hals gelegt, am Baum des Gesetzes zappeln zu sehen - bis endlich jener wahrhaft große Mann, der die zehntausend Mark spendete, seine vornehme Freundin als rettenden Engel vor die Schranken des Gerichts entsendet, die Knittel durch Ihr mit der Überlegenheit Wohlfundierter Unmoral vorgetragenes Zeugnis rettet. Heinrich Spoerl hat dies Märchen von dem kleinen Jungen, der sich in dem großen Wald verirrt hat, geschrieben: nur daß der große Wald diesmal die großstädtische Zivilisation unserer Tage ist. Rühmann, Männlein in Taschenformat, hat viele Möglichkeiten zu feinstem Spiel: herzig und töricht, pfiffig und energisch am falschen Ort, putzig, weil er sich so ernst nimmt.
Kritiken
- „Humorvolles zum Thema "doppelte Moral" in einem allzu biederen Lustspiel.“ – katholische film-dienst