Deutsche Reichspartei

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Deutsche Reichspartei
Deutsche Reichspartei.gif
existierte von 22. Januar 1950 bis 4. Dezember 1965
Parteivorsitzende
Hans-Heinrich Scheffer (1950 bis Oktober 1953)
Direktorium mit Wilhelm Meinberg, Alexander Andrae und Adolf von Thadden (29. November 1953 bis 1957?)
Heinrich Kunstmann (1956 für Alexander Andrae bis 2. Dezember 1961)
Adolf von Thadden (2. Dezember 1961 bis 1965)

Die Deutsche Reichspartei (DRP) war eine von 1950 bis 1965 bestehende Partei in der Bundesrepublik Deutschland, die vor allem dem radikalen Flügel des Weimarer Konservatismus nahestand und antikommunistisch geprägt war. Sie löste sich im Zuge der Gründung der NPD auf.

Inhaltlich lehnte die DRP die bestehende Teilung und Besetzung des Deutschen Reiches ab und forderte die volle Wiederherstellung des Reiches in seinen rechtmäßigen Grenzen, wobei als Mindestziel die Grenzen von 1937 genannt wurden, als Maximalziel jedoch die Grenzen des Deutschen Kaiserreichs. Daneben setzte sich die DRP stark für die Belange der deutschen Landwirtschaft ein. Die ideologische Gleichstellung von Mann und Frau lehnte sie hingegen ab, ebenso wie eine sogenannte Aufarbeitung der „NS-Vergangenheit“. Außenpolitisch vertrat die DRP mit der Suche nach Bündnispartnern als Ausgangspunkt einer nationalen Sammlung und nach einer anfänglichen antibolschewistischen Westorientierung einen nationalneutralistischen Kurs.[1]

Zu den Vorläufern der DRP gehörten die Deutsche Konservative Partei (DKP), die Deutsche Aufbau-Partei (DAP) und die Nationaldemokratische Partei (NDP). Nach der Fusionierung von DKP und DAP März 1946 bildeten sie im Juni 1948 mit der NDP die Arbeitsgemeinschaft Nationale Rechte. In Niedersachsen gewann die DKP-DRP (Deutsche Rechtspartei) kurzzeitig Unterstützung durch die Gemeinschaft unabhängiger Deutscher (GuD) um Otto Ernst Remer, Fritz Rößler und Fritz Dorls. Mit fünf Abgeordneten der DKP-DRP und einem über FDP-Liste gewählten Abgeordneten der NDP im ersten Bundestag wurde außerhalb des Fraktionsstatus als Nationale Rechte operiert. Im Januar 1950 wurde dann aus dem Landesverband Niedersachsen der Deutschen Rechtspartei um Adolf von Thadden und Wilhelm Meinberg und der NDP die Deutsche Reichspartei (DRP) gegründet. Mit der Brechung der Mobilisierungskraft der Sozialistischen Reichspartei (SRP) unter ehemaligen Nationalsozialisten durch das Verbot der SRP am 23. Oktober 1952 standen der DRP diese Wählerschicht ebenso wie auch der bislang von der Deutschen Gemeinschaft (DG) beherrschte Süden und Südwesten Deutschlands offen.[2] Durch geeignete Angebote an vormalige Kader der SRP gelang es ihr, zur hegemonialen Kraft in einem politischen Randbereich der jungen Republik zu werden.[3] Mit einer aktionistischen, in nationalen Jugendbünden aufgewachsenen Jugend begann Ende der 1950er Jahre eine Phase erheblicher Außenwirkung, die stellenweise aber außer Kontrolle geriet. Ab 1963 begannen die Planungen zur Veränderung der Parteienlandschaft im nationalen Lager. Auf kommunaler Ebene wurden Arbeitsgemeinschaften und Listenverbindungen ebenso wie die Doppelmitgliedschaft in der November 1964 gegründeten NPD vorangetrieben. Dadurch wurden Parteiapparat und Mitgliederstruktur der DRP unter – im Vergleich zu üblichen Parteifusionen – geringen Verlusten in die NPD überführt.[4]

Parteiorgane waren der Reichsruf – Wochenzeitung für das nationale Deutschland und Das Ziel von Johannes Hertel. Unabhängig von der Parteileitung gründeten der Verleger Karl Waldemar Schütz und Adolf von Thadden die Deutsche Wochen-Zeitung. Prominenter Unterstützer war Hans-Ulrich Rudel.

Verweise

Fußnoten

  1. Botsch, Gideon: Parteipolitische Kontinuitäten der „Nationalen Opposition“ - Von der Deutschen Reichspartei zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) 2 (2011) S. 113-137.
  2. Botsch. Kontinuitäten. S. 120.
  3. Schmollinger, Horst: Die Deutsche Reichspartei. In: Stöss, Richard (Hg.): Parteien-Handbuch. Band 2. 1986. S. 1112-1191.
  4. Jenke, Manfred: Die nationale Rechte - Parteien, Politiker, Publizisten. 1967. S. 98-117.