Deutsche Sprachwelt

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Die Deutsche Sprachwelt (DSW) bezeichnet sich als eine unabhängige, überregionale Zeitschrift für Sprachpflege. Herausgeber ist der Verein für Sprachpflege e. V. (VfS). Die DSW tritt für die Erhaltung einer lebendigen deutschen Sprache ein und fordert allgemein bessere Verständlichkeit in der Sprache. Besonders wendet sie sich gegen einen übertriebenen Gebrauch von Anglizismen und gegen die sogenannte Rechtschreibreform. Chefredakteur ist Thomas Paulwitz.

Die Deutsche Sprachwelt wird kostenlos abgegeben und finanziert sich nach Vereinsangaben vor allem aus Spenden. Sie erscheint vierteljährlich in einer gedruckten Fassung mit eigenen Ausgaben in Deutschland und in Österreich und veröffentlicht aktuelle Nachrichten zur Sprache im Weltnetz. Laut einer DSW-Leserbefragung aus dem Jahr 2002 erreichte die Zeitschrift etwa 80.000 Leser; eine unabhängige Erhebung der IVW liegt jedoch nicht vor. Die DSW erscheint in traditioneller Rechtschreibung.

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Position

Die Deutsche Sprachwelt bezeichnet sich als „unabhängig und überparteilich“.[1] In der DSW schrieben Politiker verschiedener Parteien. Der Chefredakteur der Deutschen Sprachwelt, Thomas Paulwitz, hielt es im Mai 2006 für richtig, sich von der NPD zu distanzieren.[2]

Chefredakteur Thomas Paulwitz wurde 2006 der von der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, für die er selbst regelmäßig schreibt, mitvergebene Gerhard-Löwenthal-Preis [3] zuerkannt.

Sprachpolitische Forderungen

Zum „Tag der deutschen Sprache“ 2003 veröffentlichte die DSW „zehn sprachpolitische Forderungen“:

  1. Deutsch muß im öffentlichen Raum die vorrangige Sprache sein.
  2. Die Unterrichtssprache in Schulen und Hochschulen ist Deutsch. Deutsch muß nationale Wissenschaftssprache sein.
  3. Die deutsche Rechtschreibung muß einheitlich geregelt sein.
  4. Deutsch muß in der Europäischen Union Arbeits- und Veröffentlichungssprache sein.
  5. Die deutschen Mundarten und die deutsche Schrift sind besonders zu schützen.
  6. Die Beherrschung der deutschen Sprache ist Voraussetzung für Einbürgerung und langfristigen Aufenthalt.
  7. Bildung und Familie müssen gefördert werden, um die deutsche Sprache zu stärken.
  8. Die deutsche Sprache muß auch im Ausland gefördert werden.
  9. Die deutsche Sprache ist vor politischem Mißbrauch zu schützen.
  10. Ein neuer Deutscher Sprachrat betreut die Erfüllung dieser Forderungen.

Autoren

Zu den Autoren der Deutschen Sprachwelt zählen Sprachwissenschaftler, Politiker, Schriftsteller und Dichter (wie Reiner Kunze) und Lehrer (wie Josef Kraus).

Sprachwissenschaftler

Unter anderem schrieben diese universitären Sprachwissenschaftler für die Deutsche Sprachwelt: Theodor Ickler, Horst Haider Munske, Heinz Dieter Pohl, Dagmar Schmauks, Heinz-Günter Schmitz, Hermann Zabel.

Aktionen

Aufrufe und Kampagnen

Die DSW hat verschiedentlich Aufrufe verfaßt, etwa zur Auswechslung der Fußballkommentatoren im Fernsehen (2004), zum „Sprachfasten“ (2005) und startet Kampagnen wie die Aktion „Deutschpflicht für Politiker“ (2006).

Wettbewerbe

Die Deutsche Sprachwelt veranstaltet auch Nachwuchswettbewerbe, mit denen die deutsche Sprache gefördert werden soll. Im Jahr 2006 schrieb sie den Wettbewerb für Fußballkommentatoren „Sport ist Wort“ aus, den der Münchner Sportstudent Frank Hanauer gewann. 2007 suchte die Zeitschrift im Rahmen der von ihr zum 175. Todesjahr Goethes mitorganisierten Veranstaltungsreihe „Goethe lebt“ Dichternachwuchs.

Sprachwahrer des Jahres

Die Deutsche Sprachwelt hat das Wort „Sprachwahrer“ bekanntgemacht. Seit dem Jahr 2000 kürt die Leserschaft der DSW alljährlich die Sprachwahrer des Jahres, um einen in ihren Augen vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen.[4]Sprachwahrer des Jahres 2013“ wurden u. a. die Deutsche Bahn und Otfried Preußler.

Sprachsünder-Ecke

Seit Sommer 2005 (Ausgabe 20) veröffentlicht die DSW in jeder Ausgabe eine „Sprachsünder-Ecke“ und ruft ihre Leser auf, die „Sprachsünder“ zu einem gepflegteren Deutsch aufzufordern. Bisher standen in der Sprachsünder-Ecke unter anderem: Deutsche Telekom, Deutsche Bahn, Günther Oettinger, Robert-Koch-Institut, Norisbank, Ministerriege Nordrhein-Westfalens, Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS), Österreichische Bundesregierung, Duden-Redaktion, Langenscheidt, BASF AG.

Sprachwelt-Briefmarken

Zum „Welttag der Muttersprache“ 2004 gab die DSW in einer Auflage von 10.000 Stück eine eigene, für Österreich vollgültige Briefmarke heraus, „als Antwort auf das Kauderwelsch bei der Deutschen Post“. Noch im selben Jahr folgte eine weitere Marke mit der Aufschrift „X-Mas? Nein danke! Wir feiern besinnliche Weihnachten“.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. vgl. Deutsche Sprachwelt, Ausgabe 24, Sommer 2006, Seite 1
  2. Aktion „Deutschpflicht für Politiker“ bleibt streng überparteilich (21. Juli 2006)
  3. Gerhard-Löwenthal-Preis
  4. Übersicht auf der Netzpräsenz der Zeitung [1]