Dräger, Johann Heinrich

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J. Heinrich Dräger - Welt im Wandel.jpg

Johann Heinrich Dräger (Lebensrune.png 29. Juli 1847 in Kirchwerder; Todesrune.png 29. Mai 1917 in Lübeck) war ein deutscher Unternehmer und Gründer der Firma „Dräger & Gerling“, die ab 1902 als Drägerwerk weitergeführt wurde.

Leben

Er übernahm zunächst die Uhrmacherwerkstatt seines Vaters und betrieb später ein Geschäft für Nähmaschinen und optische Instrumente. Im Jahre 1889 gründete er in Lübeck die Firma „Dräger & Gerling“ und war Erfinder und Fabrikant von Sauerstoff-Rettungs-Geräten. Das Patent über das Lubeca-Ventil, mit dem einer Hochdruckflasche kontrolliert Gase entnommen werden konnten, begründete die technologische Führung des Unternehmens im Bereich der Druckregulierung von Gasen. 1891 wurde Johann Heinrich Dräger alleiniger Inhaber und baute danach Manometer und Bierzapfanlagen, die als Neuheit mit komprimiertem Kohlendioxid betrieben wurden. 1896 entwickelte er den autogenen Schweiß- und Schneidbrenner.

Später wandte er sich der Problematik von komprimiertem Sauerstoff zu und entwickelte sowohl Medizinprodukte als auch Taucherausrüstungen und brachte 1899 den Oxygen/Hydrogen-Automaten auf den Markt, dazu einen Hochdruckmanometer, mit dem sich erstmals der genaue Füllstand von Sauerstoff-Flaschen anzeigen ließ.

Zusammen mit Prof. Dr. Otto Roth entwickelte er 1902 den Roth-Dräger-Narkoseapparat, der zum ersten Mal durch verläßliche Mischung der Gase eine zuverlässige Narkose von Patienten ermöglichte. Seine Atemschutzgeräte für Gruben- und Feuerwehren fanden globalen Absatz. 1907 entwickelte er die Kalipatrone, mit der das Kohlendioxid in sauerstoffarmer Umgebung gebunden werden konnte. 1909 ging das Beatmungsgerät „Pulmotor“ in Serie, das sich vor allem bei Bergsteiger- und Flugunfällen bewährte. Darüber hinaus entwickelte er eine Luftreinigungsanlage für U-Boote und Tauchretter für deren Besatzungen, die im Film „Morgenrot“ auch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Im Ersten Weltkrieg entwickelte er Atemschutzausrüstungen für deutsche Soldaten zum Schutz vor Giftgasen.

Fortgang nach dem Tode und den beiden Zerstörungen Deutschlands

Nach dem Tode von Johann Heinrich Dräger mitten im Ersten Weltkrieg gegen Deutschland und dem nachfolgenden Zusammenbruch durch die Novemberrevolte wurde die Fabrikation durch das Versailler Schanddiktat weitgehend zerstört. Sein Sohn Bernhard Dräger baute das Unternehmen danach mühsam wieder auf, verstarb jedoch früh. Der Nachfolger Heinrich Dräger führte das Unternehmen dann während der Zeit des Nationalsozialismus zu neuer Weltgeltung. Diese Zeit wurde zum hellsten Kapitel der Firmengeschichte – nicht zuletzt durch die Entwicklung eines Höhenatmers und Standard-Sauerstoffsystems für deutsche Militärflugzeuge, durch die es gelang, anglo-amerikanische Terrorbomber von deutschem Reichsgebiet fernzuhalten, und der Fabrikation der „Volksgasmaske“.

Ebenso war die Firma zuständig für die Entwicklung der revolutionären „Gegenlunge“ (später: Dräger-Gegenlunge). Dieses Gerät war eine Weiterentwicklung des „Tauchretters“, wie er auf den späteren deutschen U-Booten Verwendung fand, und kam bereits 1928 auf den Markt. Allerdings erlaubte es aufgrund seiner Konstruktion nur ein Aufrechtgehen auf dem Meeresgrund, kein Schwimmen unter Wasser. Hans Hass war daher erstmals im Frühjahr 1941 bei der Firma Dräger in Lübeck und änderte dort in Zusammenarbeit mit deren technischem Direktor, Oberingenieur Hermann Stelzner, die „Gegenlunge“ (ein autonomes Schwimmtauchgerät) für seinen Verwendungszweck um. Diese Entwicklung und die Tests durch Hass und Alfred von Wurzian sollte die Voraussetzung für den Einsatz deutscher Meereskämpfer sein.[1]

Nach dem neuerlichen Weltkrieg gegen Deutschland wurde trotz Zerstörung, Patentraub und Demontage bereits 1947 die Eiserne Lunge entwickelt, da aufgrund der sogenannten „Befreiung“ in Restdeutschland eine Polio-Epidemie ausgebrochen war.

Werke (Auswahl)

  • Welt im Wandel – Lebenserinnerungen von Heinrich Dräger, 1914 (Nachdruck im Verlag Reichl, 1994, ISBN 3876672139)

Fußnoten

  1. Während der Expeditionen 1941 und 1942 hatte Wurzian erkannt, wie nutzbringend das neue Tauchgerät auch für militärische Einsätze sein konnte. Er hatte begonnen, für seine Idee einer deutschen Kampfschwimmereinheit zu werben.