Drei Frauen um Verdi

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Giuseppe Verdi
Drei Frauen um Verdi.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Drei Frauen um Verdi
Produktionsland: Italien, Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Stab
Regie: Carmine Gallone
Dialogregie: Dr. Konrad P. Rohnstein
Drehbuch: Lucio D’Ambra
Produktion: Tobis-Filmkunst GmbH
Musik: M. Tullio Serafin
Kamera: Massimo Terzano
Schnitt: Oswald Hafenrichter
Besetzung
Darsteller Rollen Deutsche Sprecher
Fosco Giachetti Giuseppe Verdi Siegfried Schürenberg
Germana Paolieri Margherita Barezzi Gerda Maurus
Gaby Morlay Guiseppina Strepponi Charlotte Berlow
Maria Cebotari Teresina Stolz Maria Cebotari
Camillo Pilotto Antoni Barezzi Alfred Haase
Benjamino Gigli Tenor Mirate (Gesang im O-Ton)
Febo Mari Marelli Werner Schott

Drei Frauen um Verdi ist ein italienisch-deutscher Biographiefilm von 1938. Die Uraufführung fand im September 1938 statt

Handlung

Quelle
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Lang und schwer ist der Leidensweg des jungen begabten Musikers Verdi. Er versucht Aufnahme in das Konservatorium in Mailand zu erlangen, fällt aber bei der Prüfung durch, weil er angeblich nur eine mittelmäßige Begabung habe. Ein Freund bringt ihn kurz nach dem Durchfall in ein Konzert, in dem beide ursprünglich vorgesehenen Dirigenten erkrankt sind. Der junge Verdi dirigiert mit Verve und sicherem Stilgefühl eine Symphonie. Bei dieser Gelegenheit lernt er die Sängerin Giuseppina Strepponi, die Schülerin des Konservatoriums ist, kennen.

Bald darauf stirbt in seiner Heimatstadt der Dirigent Provesi. Verdi kehrt zurück, um sich um seinen Posten zu bewerben, aber ohne jede Prüfung wird der Posten anderweitig besetzt. Verdi dirigiert nun auf dem Marktplatz in Buseto ein Symphoniekonzert, um seine Feinde zu schlagen. Aber sie versuchen, durch eine Katzenmusik dieses Konzert zu stören. Doch Verdi setzt sich trotzdem siegreich durch. Dann heiratet er die Tochter seines Gönners Barezzi Margherita. Die Ehe leidet darunter, daß Verdi allzuviel arbeitet. Beide Kinder, die sie ihm schenkt und auch Margherita selbst erkranken eines Tages an einem Fieber, an dem die Kinder sterben.

Und in seinem Schmerz um die eben erst verlorenen Kinder, seiner Sorge um die bereits vom Tode gezeichnete Gattin muß er eine fröhliche Musik schreiben, die er nur mit größter Mühe seiner leiderfüllten Seele abringt. Margherita, die immer mehr ihr Ende nahen fühlt, sucht noch einmal ihren Gatten zu ermutigen, indem sie ihm in heldenhafter Weise die Komödie von der Besserung ihrer Gesundheit vorspielt. Aber alles ist umsonst! Die unter so unglücklichen Umständen geborene Oper „Un giorno di Regno“ gelangt zur Erstaufführung, gerade als Margherita im Sterben liegt. Todkrank erwartet sie den Ausgang der Vorstellung in der „Scala“.

Ein wahrhaft katastrophaler Ausgang, denn die Oper wurde ausgepfiffen. Verzweifelt kehrt Verdi nach Hause zurück, wo ihn Margherita mit einem Lächeln auf den Lippen erwartet: er täuscht sie über den Mißerfolg hinweg, indem er ihr den ungeheuren Beifall schildert, den er mit seiner Oper geerntet habe. Nun kann Margherita zufrieden sterben; es quält sie nur der eine Gedanke, daß eine andere Frau ihren Platz an seiner Seite einnehmen und die Erfolge eines langen Lebens mit ihm teilen könnte. In Gegenwart ihres Vaters Barezzi nimmt die sterbende Margherita ihrem Gatten das Versprechen ab, daß er niemals eine andere Frau zu seiner Gattin machen werde. Es ist die tragische Stunde des Komponisten. Jede Kraft in ihm ist gebrochen, der vom Schicksal schwer Geprüfte hüllt sich in dumpfes Schweigen und flüchtet verzweifelt in die Einsamkeit, die ihn fast ins Elend treibt. Aber Giuseppina Strepponi, die eine immer stärkere Liebe zu Verdi empfindet, wacht über ihn. Sie sucht ihn überall, bis sie endlich sein Versteck ausfindig gemacht hat. Und als an einem kalten Herbstabend Verdi in seine Behausung zurückkehrt, findet er ein Klavier vor und ein neues Textbuch, das er vertonen soll: „Nabucco“.

Verdi will aber keine Musik mehr schreiben. Jedoch mit zarter Gewalt gelingt es Giuseppina, in Verdi die alte Energie wieder zu erwecken. Das neue Werk geht rasch seiner Vollendung entgegen und wird, mit Giuseppina in der Hauptrolle, an der „Scala“ uraufgeführt. Dasselbe Publikum, das vor nicht allzu langer Zeit den jungen Meister ausgepfiffen hatte, feiert in ihm nunmehr den Genius, der durch „Nabucco“ mit einem Schlag berühmt wird. Aus diesem Erfolg entsteht die offene Liebe Verdis zu Giuseppina. Er verlangt jedoch von ihr, daß sie ihre Bühnenlaufbahn ein für allemal aufgibt: die Frau, die von Verdi geliebt wird, kann und darf sich nicht auf der Bühne zeigen. Die Liebe inspiriert die neuen Werke Verdis bis zum beispiellosen Triumph der Oper „Die Schlacht von Legnano“. Giuseppina aber ist nicht restlos glücklich. Es genügt ihr nicht, nur die Gefährtin Verdis zu sein, sie will seine rechtmäßige Gattin werden. Aber der Meister, treu dem einmal geleisteten Schwur, will hiervon nichts wissen. Giuseppina flüchtet nach Paris, gefolgt von Verdi, der ohne sie nicht mehr leben kann.

Auch in Paris wird Verdi überall gefeiert, er aber will nur die Frau wiederfinden, die für ihn das Leben bedeutet. – Giuseppina gesellt sich wieder zu ihm. Sie versteht, daß der Meister das seiner sterbenden Frau gegebene Versprechen nicht lösen kann. Sie wird allen moralischen Bedenken der Gesellschaft zum Trotz die getreue Gefährtin Verdis bleiben. Nun beginnt die Zeit der großen Triumphe Verdis. Er hat den berühmten Tenor Mirate entdeckt, der sein Lieblingsdarsteller und bester Freund wird und den Opern „Rigoletto“. „Troubadour“ und „La Traviata“ überall zum Erfolg verhilft. Verdi ist jedoch des Gefeiertsein müde und will sich auf seinen Landsitz in S. Agata zurückziehen. Durch das feindselige Verhalten der Dorfbewohner gegenüber Giuseppina Strepponi, mit der er zusammenlebt, ohne mit ihr verheiratet zu sein, wird ihm das Leben dort verleidet. Giuseppina wird eines Tages auf dem Marktplatz von S. Agata von den Marktweibern belästigt. Ein würdiger alter Herr beobachtet die Szene und kommt der bedrängten Guiseppina zu Hilfe. Er gibt sich Guiseppina gegenüber als der alte Barezzi, der Vater Margheritas, zu erkennen. Giuseppina führt Barezzi zu Verdi; die beiden Männer versöhnen sich, und Barezzi, immer noch der gütige Vater und Gönner Verdis, befreit diesen von dem der sterbenden Margherita gegebenen Versprechen; Verdi soll Guiseppina heiraten. Verdi und Guiseppina sind nun glücklich verheiratet; keine andere Frau wäre würdiger als sie, an der Seite des großen Meisters zu stehen in der Stunde der größten Erfolge, die ihn zum Triumph des „Don Carlos“ in Bologna führen.

Da tritt die dritte Frau in das Leben Verdis. Teresina Stolz, die große deutsche Sängerin, ist die Hauptdarstellerin in „Don Carlos“. Sie trat bereits des öfteren als Verdi-Interpretin hervor und fühlt sich sehr stark zu dem Komponisten hingezogen. Ein doppeltes Eifersuchtsdrama umlauert, Verdi wegen seiner geistigen Freundschaft mit Teresina Stolz, die einerseits den Bruch zwischen Verdi und ihrem Geliebten, dem Kapellmeister Mariani, herbeiführt und andererseits Giuseppina Strepponi das entgelten läßt, was sie Margherita Barezzi zufügte, indem sie Verdi veranlaßte, seinen heiligen Schwur zu brechen, und mit ihr die Ehe einzugehen.

Gestärkt durch die Liebesbeweise Verdis empört sich in Giuseppina der Stolz der Frau gegen die fortgesetzte Anwesenheit der Rivalin. Es kommt zu einer Aussprache der beiden Frauen. Teresina hat Mitleid mit der verzweifelten, um ihren Mann kämpfenden Frau, macht ihr klar, daß nichts auf der Welt, auch nicht ihre Jugend und kein Triumph, den sie für Verdi als Sängerin erkämpfen kann, nur zur Hälfte das aufwiegt, was Giuseppina für ihn bedeutet. Die Szene klingt in eine große Versöhnung aus. Und Verdi, getragen von der Liebe zweier Frauen und angefeuert durch seinen treuen Freund Ghistanzoni, der ihn an die Opfer erinnert, die Margherita seinerzeit für Ihn gebracht hat, vollendet sein Meisterwerk „A i d a“. Ein neuer Triumph in der Scala; Mailand feiert im Namen Italiens den höchsten Sieg eines unsterblichen Meisters.