Dreyer, Willi
Willi Dreyer, auch Willy ( 11. September 1900 in Berlin; 21. März 1924), war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dreyer war von Beruf Schlosser.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war Dreyer noch ein Kind, doch als neunzehnjähriger Jüngling zog er 1919 in das Baltikum, marschierte in der Eisernen Division, kämpfte in Rußland vor Litau, Riga und Libau und zog mit den Lützow-Jägern mit. 1921 war er im Freikorps Oberland im Grenzschutz Oberschlesiens am Kampf gegen die polnischen Aggressoren beteiligt. Er wurde verwundet, seine Tapferkeit wurde mit dem Baltenkreuz, dem Malteserkreuz sowie dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Im Jahre 1923 beteiligte er sich am sogenannten Ruhrkampf, wo er von den Franzosen gefangengenommen wurde. Ein französisches Gericht verurteilte ihn zum Tode, dann wurde er durch eine Deportation nach der Teufelsinsel Saint-Martin-de-Ré „begnadigt“. Am 21. März 1924 starb der Schlosser Willi Dreyer, fern von der Heimat auf der französischen Teufelsinsel, sein Leichnam wurde in die Heimat überführt.
Karl Jarres hielt am 13. Mai 1924 an der Leiche Dreyers die Traueransprache auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin. Sein Leichnam wurde in Eichwalde der Heimaterde übergeben. Auf seinem Grabstein standen die Worte:
- „Er starb für Rhein und Ruhr“
Nachruhm
Ihm zu Ehren erhielt in Eichwalde die Dreyer-Allee ihren Namen.
Friedrich Berger schrieb das Bühnenstück „Ich hatt' einen Kameraden“ über das Schicksal Dreyers.
Bildergalerie
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordlandverlag, 2., stark erweiterte Ausgabe, Fretterode 2010, ISBN 3981240901
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag, München 1938
- Gustav Ritter und Edler von Oetinger: In Ketten vom Ruhrgebiet nach Saint Martin de Ré, 1925