Entführt (1938)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Entführt |
Originaltitel: | Kidnapped |
Produktionsland: | VSA |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Laufzeit: | 90 Minuten |
Sprache: | Englisch |
Filmproduktion: | 20th Century Fox |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Alfred L. Werker |
Drehbuch: | Robert Louis Stevenson |
Produzent: | Kenneth Macgowan |
Musik: | Arthur Lange, Charles Maxwell |
Kamera: | Gregg Toland |
Kostüm: | Gwen Wakeling |
Schnitt: | Allen McNeil |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Warner Baxter | Alan Breck |
Freddie Bartholomew | David Balfour |
Arleen Whelan | Jean MacDonald |
C. Aubrey Smith | Duke of Argyle |
Reginald Owen | Captain Hoseason |
John Carradine | Gordon |
Nigel Bruce | Neil MacDonald |
Miles Mander | Ebenezer Balfour |
Ralph Forbes | James |
Entführt (engl. Kidnapped) ist ein VS-amerikanischer Spielfilm von 1938. Deutsche Erstaufführung war am 20. Juli 1938. Als literarische Vorlage diente der Roman „Kidnapped“ von Robert Louis Stevenson.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Produktion
Der Film wurde von dem VS-amerikanischen Filmunternehmen 20th Century Fox produziert.
Handlung
„Entführt“ ist der Titel eines amerikanischen Filmes, der im Original „Kidnapped“ heißt und dadurch zu einer falschen Kombination führen kann, denn mit dem Begriff „Kidnapped“ verbindet sich heute für uns die Vorstellung von einem der gemeinsten Verbrechen, wie sie in den Vereinigten Staaten von einer besonders unmenschlichen Sorte der „Gängster“ ausgeübt werden.
Bei diesem Film lag aber das romantische und abenteuerliche Werk eines echten Erzählers und Dichters zugrunde: Stevenson, dem wir so viele wertvolle und erregende Erzählungen verdanken, schrieb auch diese von dem Patrioten und Rebellen Allan Breck, der sich vor etwa zweihundert Jahren gegen die englische Tribut- und Vorherrschaft erhob, und es ergibt sich für den Betrachter die seltsame Duplizität, daß heute ein solcher Film erscheint, da der Gegensatz zwischen Irland und England so scharf ist, wie er damals zwischen Schottland und England war. In einem Lande, wo gewisse demokratische Asphaltblätter eine mehr als zweifelhafte Freiheit (soweit es jedenfalls die eigene betrifft) als Tageslosung auf ihre Druckersehwärze geschrieben haben, sollte man sich doch grundsätzlich niemals über andere Staaten ereifern, wenn man selbst an allen Zeiten sich Rechte gewaltsam nahm, die einem vom Schicksal keineswegs gehörten.
Abgesehen von diesem kurzen Betrachtungsausflug in das Politische, das in dem Film ja auch gestreift wird, bleibt der überzeugende Eindruck eines spannend, sicher und geschickt gearbeiteten Filmes, den Alfred Wecker sorgsam und abwechslungsreich Inszeniert hat und in dem hervorragend gespielt wird. Nicht nur jede Nebenrolle wird durch einen Charakterdarsteller zur interessanten menschlichen Studie, sondern auch Warner Baxter als schottischer Rebell gibt eine überzeugende Leistung, ist soldatisch und männlich, vermeidet jedes Pathos und hat ebensoviel Herz wie Verstand. Freddie Bartholomew, dessen Fischerjunge aus „Manuel“ unvergessen ist und bleibt, beweist auch hier wieder, wie er ein frisches und unverbrauchtes Naturtalent ist, dem selbst Hollywood nichts anhaben konnte. Arleen Whelan ist ein liebes und reizendes Mädel. Die Zuschauer freuten sich über den guten Film von drüben.