Estnischer Bund der Freiheitskämpfer

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Die Freiheitskämpfer am 25. Mai 1933 auf einer Kundgebung, an der 10 000 Menschen teilnahmen. Der vierte von links ist Artur Sirk und der siebente Andres Larka.

Eesti Vabadussõjalaste Liit (dt. Estnischer Bund der Freiheitskämpfer) war eine in den 1930er Jahren in Estland existierende Organisation, dessen Ziel es war Freiheitskämpfer zu organisieren und alle Vereine der Freiheitskämpfer zu sammeln, die sich zur Demokratie und Unabhängigkeit bekennen. Die Organisation war nationalistisch und autoritär. Sie sah ihr Vorbild in den italienischen Schwarzhemden. Anfangs war die Organisation keine politische Partei. Später als Partei forderte sie stärkere Rechte für den Präsidenten und daß der Präsident vom Volk direkt gewählt wird. Der Verein wurde anfangs auch von den Baltischen Nationalsozialisten unterstützt.

Geschichte

Bund Estnischer Freiheitskämpfer wurde am 28. Oktober 1933 registriert. Der erste Vorgänger des Bundes der Estnischen Freiheitskämpfer war der 1920 gegründete Bund der Demobilisierten Soldaten. 1929 wurde der Zentralbund der Estnischen Freiheitskämpfer gegründet. Führer des Vereines war Generalmajor Andres Larka, goßen Einfluß hatte auch Artur Sirk, der als eigentliche Führer der Organisation gilt.

1931 hatte der Verein 3000, 1932 15.000 und 1933 40.000 Mitglieder. Im Neujahr 1934 hatte der Bund 60 000 Mitglieder erreicht (ungefähr 6% der Bevölkerung).

Ab 1932 wurden auch Leute in die Organisation genommen die nicht im Estnischen Freiheitskrieg (1918–1920) gekämpft hatten. Im August nächsten Jahres wurde die Organisation von der Regierung aufgelöst. Danach wurde sie wieder reorganisiert als Bund Estnischer Freiheitskämpfer.

Am 7. Dezember 1933 legten die Freiheitskämpfer dem Estnischen Parlament einen Entwurf für das Gesetz zum Kampf gegen Marxismus, das den Verbot der Sozialistischen Partei beinhaltete. Das Parlament verabschiedete das Gesetz nicht.

Am 17. Dezember fand in Tallinn der Kongreß des Bunds statt. Daran nahmen 1019 Delegaten teil. Es wurde eine Führung von 13 Mann gewählt und das Programm der Organisation entgegen genommen.

Im Januar 1934 bekamen die Freiheitskämpfer bei den Regionalwahlen 10,7% der Stimmen. In den Städten sogar 41,2%. Sie erhielten die Mehrheit in Tallinn, Tartu und Narwa.

Artur Sirk am 24. Januar 1934: „Die Freiheitskämpfer werden so lange weiterkämpfen, bis sie an der Macht sind.“

Danach begannen die Vorbereitungen zu den Präsidentenwahlen. Um einen Kandidaten auf zu stellen mußte er 10 000 Unterschriften dazu haben. Die Freiheitskämpfer stellten als ihren Präsidentenkandidat Andres Larka auf. Bei der Sammlung von Unterschriften bekam Andres Larka 51% (52 436), Johan Laidoner 30% und Konstantin Päts 15% der Unterschriften. General Larka bekam am ersten tag 20 000 Stimmen, wobei Päts nicht mal am 12. März 1934 10 000 Stimmen hatte.

So war das Ergebnis der Kommenden Wahlen ziemlich sicher. Die Konkurrenten, vor allem der amtierende Präsident Päts, begannen Gerüchte zu verbreiten, daß die Freiheitskämpfer einen Stadtstreich planen.

Am 12. März 1934 wurde der Bund der Estnischen Freiheitskämpfer vom Staatsoberhaupt Päts und dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte Laidoner verboten. Es wurde der Ausnahmezustand aus gerufen der bis zum Ende der Estnischen Republik dauerte. Die Führer des Bundes wurden festgenommen und inhaftiert. Alle staatlichen Organisationen wurden von Mitgliedern des Bundes der Estnischen Freiheitskämpfer gesäubert. 1936 wurden viele von ihnen erneut zu noch längere Strafen verurteilt. Artur Sirk gelang es 1934 aus der Haft zu fliehen, 1937 wurde er von Agenten der Politischen Polizei in Luxemburg umgebracht.

Verweise