Etrich-Rumpler „Taube“

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Rumpler „Taube“ der kaiserlichen Fliegertruppe als Ausstellungsstück in den VSA; gebaut 1913 mit Mercedes-Motor D.IIIa; auch die k. u. k. Luftfahrtruppen hatten bei Etrich einige dieser Flugzeuge bestellt.

Die Etrich-Rumpler „Taube“ (vielfach auch nur Rumpler „Taube“ genannt) ist eine von den deutschen Flugzeugkonstrukteuren Ignaz „Igo“ Etrich und Edmund Rumpler mit Hilfe eines gekauften Original-Gleiters von Otto Lilienthal entwickeltes und von 1910 bis 1918 im deutschen Kaiserreich beim Rumpler-Luftfahrzeugbau GmbH gebautes Schul-, Aufklärungs- und Kampfflugzeug.

Erläuterung

Flugschülerin Melli Beese hinter Fluglehrer Hellmuth Hirth

Das Flugzeug, welches am 6. April 1910 als „Apparat“ oder „Fluggerät“ vom Flugplatz in Wiener Neustadt aus (in 30 Minuten von Wiener Neustadt nach Wien) den Erstflug absolvierte (Flugzeugführer war Karl Illner), war ein Eindecker mit außenliegender Drahtverspannung und einem unter der Tragfläche verlaufenden Hilfsholm („Brücke“). Es besaß keine Querruder und keine Flügelklappen. Es war in allen drei Achsen durch Flächenverwindung steuerbar. Das Fahrwerk war lenkbar und hatte an der Mittelkufe eine Bodenbremse.

1911 kostete das deutsche Flugzeug „Taube“ etwa 20.000 Mark. Mit der „Taube“ gewann der Flugpionier Helmuth Hirth 1911 den ersten „Zuverlässigkeitsflug“ und den „Kathreiner-Preis“ für den Flug München-Berlin. Die reine Flugzeit für die 540 km betrug knapp sechs Stunden. Das war schneller als die Eisenbahn, das damals schnellste Verkehrsfahrzeug. Alfred Friedrich errang im Dezember 1912 auf einer Rumpler „Taube“ im Alleinflug einen neuen deutschen Dauerrekord mit einer Flugzeit von 5 Stunden 10 Minuten und unternahm als erster den Flug Berlin – Paris – London im Jahre 1913.

Beschreibung

Rumpler Wasser-„Taube“ mit Doppelschwimmer statt Fahrwerk für das Marineflugwesen als Küsten- und Seeaufklärer
Eine Abbildung der Rumpler „Taube“ war Bestandteil der Flugzeugführerabzeichen Preußens und Bayerns.
Etrich-Rumpler Taube
Beschreibung
Verwendung Schul-, Aufklärungs- und Kampfflugzeug
Besatzung 2
Allgemeine Daten
Länge 33.5 ft 9,9 m
Spannweite 45.83 ft 14,3 m
Höhe 10.5 ft 3,2 m
Flügelfläche 280 ft² 32,5 m²
Gewicht
Leergewicht 950 lb 650 kg
Maximalgewicht 1200 lb 850 kg
Motor
Motor 4-Zylinder Argus
oder 6-Zylinder Mercedes Typ E4F
Leistung 74 kW 100 PS
Leistung
Maximalgeschwindigkeit 60 mph 100 km/h
Reichweite 140 km
Dienstgipfelhöhe 10,000 ft 2000 m
Bewaffnung
Waffen Gewehre und Pistolen
Granaten Granaten von Hand abgeworfen (2 kg)

Technische Daten

Max Immelmanns „Kampftaube“
Kenngröße Etrich A.II Jeannin A[1] LFG A DFW A[2] Germania A.I Gotha A.I[3] Gotha A.II[4]
Erstflug:    1914 1913 1913 1913 1914 1914 1914
geliefert:    2 26 1 26 1
Länge:    9,85 m 9,69 m 9,69 m 11,50 m 10,20 m 10,00 m 8,50 m
Flügelspannweite:    14,35 m 13,87 m 13,87 m 14,00 m 14,00 m 14,50 m 14,00 m
Höhe:    3,15 m 2,97 m 2,97 m 3,20 m 3,15 m 2,80 m
Flügelfläche:    28,00 m² 36,00 m² 36,00 m² 30,00 m² 30,00 m² 33,50 m² 28,00 m²
Leergewicht:  565 kg 600 kg 600 kg 600 kg 690 kg
Startgewicht:  950 kg 850 kg 850 kg 860 kg 1.062 kg
wassergekühlter Reihenmotor Austro-Daimler, 120 PS Opel Argus As.I, 100 PS Opel Argus As.I, 100 PS Mercedes G4F, 95 PS Mercedes D.I, 105 PS Mercedes D.I, 105 PS
Höchstgeschwindigkeit:  115 km/h 115 km/h 115 km/h 109 km/h 96 km/h 120 km/h
Steiggeschwindigkeit auf 800 m:  12 min
Gipfelhöhe:  3.000 m
Reichweite:  300 km 300 km 300 km 380 km 385 km 600 km
Flugdauer:  4 h
Besatzung:    2 2 2 2 2 2 2

Produktion

Da das Baumuster ohne Abgabe von Lizenzgebühren nachgebaut werden konnte, fertigten mehr als 40 Firmen diesen Typ, die ihn im Lauf der Zeit mehr oder weniger veränderten. Die Konstruktionsänderungen betrafen alle Komponenten der Maschine: die Motorisierung, den Rahmen (die Stahltaube hatte einen Stahlrahmen), die Tragfläche und die Steuerung, die statt Verwindungsmechanismen durch „normale“ Ruder realisiert wurde.

Alphabetische, unvollständige Liste:

Hersteller Stückzahl Anmerkungen
Edmund Rumpler (Rumpler-Luftfahrzeugbau GmbH, Berlin-Johannisthal) 200 [5]
Lohner 36
Gothaer 10 LE.1, LE.2, LE.3 (Land Eindecker)
Igo Etrich ?
Deutsche Flugzeug-Werke ?
Halberstädter Flugzeugwerke ? Halberstadt „Taube“ III
Karl Jatho (Hannoversche Flugzeugwerke) > 3 Jatho „Stahltaube“

Verweise

Fußnoten

  1. „Stahltaube“
  2. „Stahltaube“
  3. Werksbezeichnung LE3
  4. „Rösner-Taube“, Werksbezeichnung LE4
  5. (geschätzte Zahl anhand verschiedener Internetquellen)