Faulhaber, Michael von
Michael von Faulhaber ( 5. März 1869 in Klosterheidenfeld; 12. Juni 1952 in München) war ein deutscher Erzbischof und römisch-katholischer Theologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des Bäckermeisters Michael und dessen Frau Margarete, geb. Schmitt, besuchte Faulhaber das Priesterseminar in Würzburg, wurde 1892 zum Priester geweiht und lehrte ab 1903 als Professor für Theologie in Straßburg. 1911 wurde er Bischof von Speyer und 1917 Erzbischof von München-Freising, nachdem er zuvor als Feldprobst in der Armee gedient hatte. 1921 erfolgte seine Erhebung zum Kardinal durch Papst Benedikt XV. Faulhaber war deutsch-national geprägt und verurteilte die Novemberrevolution 1918 als „Hochverrat und Meineid“.
1933 war er am Zustandekommen des Konkordiats zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan beteiligt. Als strikter Gegner staatlicher Einmischung in kirchliche Belange zeigte er sich – nach einem Treffen mit Adolf Hitler am 4. November 1936 auf dem Obersalzberg – tief beeindruckt vom deutschen Staatsoberhaupt. Nach dem Bürgerbräuattentat 1939 dankte er öffentlich für die „wunderbare Errettung des Führers“ und wertete das mißlungene Attentat vom 20. Juli 1944 als „Gottesurteil“. Für den Kampf der deutschen Wehrmacht erbat er Gottes Segen.
Nach Kriegsende wandte er sich gegen die Siegerjustiz. Bezüglich eines Films über die angeblichen Zustände in deutschen Konzentrationslagern sagte er: „Ich habe schon Schrecklicheres gesehen – Frauen und Kinder, die als lebende Fackeln über die Straßen und Plätze unserer deutschen Städte flüchteten.“[1]
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse
- Militärverdienst-Kreuz (Bayern) I. und II. Klasse
- Alexanderorden (Bulgarien)
Siehe auch
Literatur
- Johann von Leers: Der Kardinal und die Germanen – Eine Auseinandersetzung mit Kardinal Faulhaber, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1934
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel (1821–1846) • Karl August Kardinal Graf von Reisach (1846–1856) • Gregor von Scherr (1856–1877) • Anton von Steichele (1878–1889) • Antonius von Thoma (1889–1897) • Franz Joseph von Stein (1898–1909) • Franziskus Kardinal von Bettinger (1909–1917) • Michael Kardinal von Faulhaber (1917–1952) • Joseph Kardinal Wendel (1952–1960) • Julius Kardinal Döpfner (1961–1976) • Joseph Kardinal Ratzinger (1977–1982) • Friedrich Kardinal Wetter (1982–2007) • Reinhard Kardinal Marx (seit 2008)
Matthäus Georg von Chandelle (1818–1826) • Johann Martin Manl (1827–1835) • Peter von Richarz (1835–1836) • Johann Jakob von Geissel (1837–1842) • Nikolaus von Weis (1842–1869) • Konrad Reither (1870–1871) • Daniel Bonifaz von Haneberg (1872–1876) • Joseph Georg von Ehrler (1878–1905) • Konrad von Busch (1905–1910) • Michael von Faulhaber (1910–1917) • Ludwig Sebastian (1917–1943) • Joseph Wendel (1943–1952) • Isidor Markus Emanuel (1953–1968) • Friedrich Wetter (1968–1982) • Anton Schlembach (1983–2007) • Karl-Heinz Wiesemann (seit 2008)
Fußnoten
- Geboren 1869
- Gestorben 1952
- Deutscher Erzbischof
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Deutscher Theologe
- Deutscher Kardinal
- Korporierter im KV
- Deutscher Hochschullehrer
- Hochschullehrer (Universität Straßburg)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)
- Ehrenbürger von München
- Römisch-katholische Kirche
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1914)
- Träger des Hubertusordens
- Träger des St. Alexander-Ordens
- Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Ritter)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (I. Klasse)
- Nobilitierter (Bayern)
- Mitglied des Bayerischen Reichsrates