Freiligrath, Ferdinand
Hermann Ferdinand Freiligrath ( 17. Juni 1810 in Detmold; 18. März 1876 in Cannstatt bei Stuttgart) war ein deutscher revolutionärer Dichter des Vormärz und Lyriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Freiligrath verließ im Jahre 1825 das Gymnasium und erlernte anschließend den Beruf eines Kaufmanns. Im Jahre 1839 begann er in Unkel am Rhein ein Leben als freier Schriftsteller. 1838 erschien mit außerordentlichem Erfolg der Sammelband „Gedichte“. Mit seinem Freund Levin Schücking veröffentlichte er im Jahre 1840 den Band "Das malerische und romantische Westphalen".
Ab 1842 erhielt er auf Empfehlung Alexander von Humboldts eine Ehrenpension des preußischen Königs, auf die er 1844 verzichtete. Die im Jahre 1844 veröffentlichte Gedichtsammlung "Ein Glaubensbekenntniß" markiert Freiligraths Wende zum radikaldemokratischen Autor. In diese Zeit fällt auch sein Kontakt zu Georg Herwegh. Wegen seiner radikalpolitischen Ziele verfolgt, ging er 1845 nach Brüssel, wo er Karl Marx begegnete. Im gleichen Jahr zog er in die Schweiz. Hier lernte er Franz Liszt und Gottfried Keller kennen.
1846 ging er aus finanziellen Gründen als Kaufmann nach London. Im Revolutionsjahr 1848 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Redakteur der Neuen Rheinischen Zeitung. Die deutsche Revolution 1848 befürwortete er mit Gedichten wie "Februar-Klänge" und "Die Revolution". Wegen seiner Veröffentlichungen wurde er in Deutschland verhaftet und floh, so daß er erst 1850 wieder zurückkehren konnte. Zwei Jahre später mußte er erneut nach England fliehen und kam erst nach seiner Amnestie 1868 in den Norddeutschen Bund zurück.
Einführung in Leben und Schaffen
Kurze Einführung in Leben und Schaffen aus dem Buch „Deutsche Geisteshelden - Aus dem Leben deutscher Dichter“:[1]
Gedichte (Auswahl)
Die Freiheit! Das Recht!
Die letzte Strophe seines bekannten Gedichtes "Die Freiheit! Das Recht!" lautet:
- Wohl ruhn dann schon manche, die jetzo noch leiden:
- Doch ihr Schlummer ist süß, und ihr Ruhn ist gerecht!
- Und licht an den Gräbern stehen die Beiden,
- Die wir ihnen auch danken - die Freiheit! das Recht!
- Unterdeß hebt die Gläser! Ihr Wohl, die da stritten!
- Die da stritten, und muthig ins Elend drum schritten!
- Die das Recht uns verfochten, und Unrecht drum litten!
- Hoch ewig das Recht - und die Freiheit durchs Recht!
- Die Freiheit durchs Recht!
Deutsche Farben
Siehe auch
Werke (Auswahl)
- Gedichte (1841) (PDF-Datei)
- Ein Glaubensbekenntniss: Zeitgedichte (1844) (PDF-Datei)
- Sechs Gedichte (1846) (PDF-Datei)
- Neuere politische und sociale Gedichte von Ferdinand Freiligrath (PDF-Datei) Band 1
- Zwischen den Garben (PDF-Datei)
- Gesammelte Dichtungen (1886) (PDF-Dateien: Bände 1-2, Bände 3-4, Bände 5-6)
Literatur
- Wilhelm Buchner: „Ferdinand Freiligrath - ein Dichterleben in Briefen“, 1881 (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
- PDF Gisberte Freiligrath: Beiträge zur Biographie Ferdinand Freiligraths, 1889
- PDF Eduard Schmidt-Weissenfels: Ferdinand Freiligrath, ein biographisches Denkmal, 1876
- PDF Berthold Auerbach: Rede auf Ferdinand Freiligrath gehalten am 7. September 1867 zu Darmstadt
- PDF August Kippenberg: Ferdinand Freiligrath. Zum Verständniss des Dichters und als Begleitgabe zum seinen Werken, 1868
Verweise
- Das vollständige Gedicht „Die Freiheit! Das Recht!“
- Biographie und Gedichte auf zeno.org (Keine direkte Einbindung, da von dort aus auf die linksextreme Wikipedia verwiesen wird)
- Über Freiligrath
- Freiligrath: „Ein Glaubensbekenntniß“