Ferdinand I. (Österreich)

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Ferdinand I. Karl Leopold Joseph Franz Marcellin, auch der Gütige genannt, (Lebensrune.png 19. April 1793 in Wien; Todesrune.png 29. Juni 1875 in Prag) war von 1835 bis 1848 Kaiser von Österreich und König von Böhmen sowie als Ferdinand V. seit 1830 König von Ungarn und Kroatien. Er war der zweite von insgesamt vier österreichischen Kaisern aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Er trug den stolzen Namen des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand I..

Werdegang

Nach den von Franz I. unter Einfluß Metternichs verfaßten Bestimmungen des politischen Testamentes folgte F. seinem Vater auf den Thron. Trotz allen Bedenken hielt man an der hausgesetzlichen Thronfolgeordnung fest, um den Grundsatz der Legitimität zu wahren und Rivalitäten unter den Erzherzögen zu verhindern. Da F. nicht selbständig regieren konnte – es waren Anzeichen einer epileptischen Disposition vorhanden – wurde die Staatsleitung nach dem Willen Franz I. mit Übergehung der befähigteren Erzherzöge Karl und Johann dem jüngsten Bruder Erzherzog Ludwig und dem Staatskanzler Fürst Metternich übertragen. Da der für die Verwaltung verantwortliche Innenminister, F. A. Graf Kolowrat sein Amt behielt, ergab sich eine Regentschaft von drei Männern, von denen der Erzherzog „ehrenhaft und guten Willens, aber energie- und schwunglos, beeinflußbar und wenig begabt, langsam und steif“ (Srbik) der schwächste war. Da die beiden Minister nicht harmonierten, die beiseite geschobenen Erzherzöge eine oppositionelle Haltung einnahmen, konnte das Regierungssystem nie recht funktionieren und verfiel einer Untätigkeit, die auch echtem konservativem Geist widersprach und zur Kritik herausforderte. F., der 1830 zum König von Ungarn gekrönt wurde und 1838 zu Mailand die lombardische Krone empfing, besaß sympathische menschliche Eigenschaften, die ihm den Beinamen „der Gütige“ einbrachten. Er gab bei zahlreichen Gelegenheiten Beweise von echter Menschenfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft, wahrer Herzensgüte und Treue und wurde vom Volk wirklich geliebt, aber sein mildes, leutseliges Wesen, seine tiefe Frömmigkeit und sein unbegrenztes Wohlwollen konnten den Mangel an geistiger Kraft und selbständiger Urteilsfähigkeit nicht ersetzen. Sein Interesse galt vor allem dem materiellen Aufschwung der Monarchie, der industriellen und landwirtschaftlichen Entwicklung, aber auch die militärische Organisation und Ausrüstung machten unter seiner Regierung wesentliche Fortschritte. Die Ausgestaltung des Eisenbahnnetzes, der Bau der gewaltigen Brücke, die Venedig mit dem Festland verband, und der Kettenbrücke in Budapest sind mit seinem Namen verbunden, ebenso die Erbauung des äußeren Burgtores. Die innere Schwäche seiner Regierung offenbarte sich, als am 13.3.1848 die Revolution in Wien ausbrach und mit ihrer ungeheueren Problematik die Monarchie schwer erschütterte. Der Mangel einer zentralen Autorität, die eine zielbewußte Politik ermöglichte, machte sich in der Verwirrung erst recht fühlbar. F. unterschrieb bereitwillig die ihm vorgelegten konstitutionellen Forderungen, folgte aber auch widerstandslos dem Rat seiner Umgebung, sich der immer radikaler werdenden revolutionären Bewegung durch die Abreise nach Innsbruck zu entziehen, wo der im engsten Familienkreis schon längst erwogene Entschluß, ihn zur Abdankung zu bewegen, zur Reife kam. Er fügte sich ohne Widerstand. Für kurze Zeit kehrte der Hof nach Wien zurück, wo der Kaiser mit Jubel empfangen wurde, begab sich aber bald nach Olmütz, wo F. am 2.12.1848 die Krone zugunsten seines Neffen [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)<Franz Joseph]] niederlegte. F. verlegte seinen Wohnsitz nach Prag, wo er sich ganz den Werken einer ungewöhnlichen Wohltätigkeit und Humanität widmete.[1]

Familie

Ferdinand, Sohn des römisch-deutschen Kaisers Franz II. Joseph Karl von Österreich (1768–1835) und der Maria Theresia von Neapel-Sizilien (1772–1807), war mit Maria Anna, Prinzessin von Savoyen, Tochter von Viktor Emanuel I. und Maria Theresia von Österreich-Este verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

Fußnoten