Financial Times Deutschland
Die Financial Times Deutschland (FTD) war eine von 2000–2012 bestehende Tageszeitung in der BRD. Sie erschien montags bis freitags mit einer verkauften Auflage von etwa 100.000 Exemplaren. Ihre Themen waren Wirtschaft, Finanzen und Politik. Sie wurde bei der G+J Wirtschaftsmedien GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg verlegt. Die monatlichen Periodika Capital, Impulse und die Netzzeitschrift Börse Online waren verwandte Veröffentlichungen desselben Verlags. Die Zeitung war ein Pflichtblatt der Deutschen Börse.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Financial Times Deutschland hob sich wie auch die originale britische Financial Times von anderen Zeitungen dadurch hervor, daß sie auf lachsfarbenes Papier gedruckt wurde, welches die Financial Times traditionell seit 1893 nutzt.
Der ursprüngliche Besitzer Pearson plc veröffentlichte die erste Ausgabe am 21. Februar 2000 als deutschsprachige Ausgabe der Londoner Financial Times, die seit 1957 der Pearson plc gehört. Die deutsche Financial Times wurde seit dem 1. Januar 2008 durch den mehrheitlich (nahe unter 75 %) der Bertelsmann AG gehörenden Medienkonzern Gruner + Jahr geführt, der 50 % der Anteile gekauft hatte und am Ende des Monats rückwirkend den Rest erwarb.[1]
Seit 1997 arbeitete Christoph Keese an Gründung und Aufbau der neuen Wirtschaftszeitung Financial Times Deutschland mit. Dort war er seit 1999 Prokurist und geschäftsführender Redakteur und dann Stellvertreter des Chefredakteurs Andrew Gowers.[2] Am 1. September 2001 wurde er gemeinsam mit Wolfgang Münchau Chefredakteur des Blattes, einem deutsch-britischen Gemeinschaftsunternehmen der Verlage Gruner + Jahr und Pearson. Aufsehen erregte die wirtschaftsliberale Tageszeitung – gedruckt auf lachsfarbenem Papier und gemacht von einer ambitionierten Gruppe vorwiegend junger Journalisten – nicht nur mit fachlich qualifizierter und mit Hintergrundwissen gespickter Berichterstattung aus der Wirtschaft. Auch sein Feuilleton und sein Politikteil wagten neues, so vor der Bundestagswahl im September 2002 mit einer klaren Wahlempfehlung für eine neue Bundesregierung unter Führung der CDU/CSU und Edmund Stoibers. Das Blatt erschien im Februar 2000 erstmals an den Kiosken und hatte im 3. Quartal 2003 bereits eine Auflage von knapp 93.000 Exemplaren erzielt. Als „Jungmanager in unverwüstlich aufgeräumter Stimmung, einer von der Sorte mit überschüssigem Elan“ beschrieb ihn die „DIE WELT“ (8. Juli 2002). Ab Sommer 2003 führte Christoph Keese die Zeitung allein.
Am 7. Dezember 2012 erschien die Zeitung zum letzten Mal, nachdem im November 2012 das Ende des Blattes angekündigt worden war.
Personen
- Peter Ehrlich, Chefkorrespondent, gehörte zur Gründungsgruppe
- Cordula Tutt, gehörte zur Gründungsgruppe
Bekannte Autoren und Journalisten
- Sabine Muscat, seit 2007 Korrespondentin
Verweise
Auszeichnungen
- 2013: Henri-Nannen-Preis