Fischer, William Genrikowitsch
Rudolf Iwanowitsch Abel ( 11. Juli 1903 in Benwell/Newcastle upon Tyne, England; 15. November 1971 in Moskau), geboren als William Genrikowitsch Fischer alias Rudolf Ivanovich Abel, („Willie“) William Genrikowitsch (August) Fisher (auch Fischer), Emil Robert Goldfus (auch Goldfuss, Goldfuß), Frank, Marc, Andrew Kayotis, Martin Collins, war ein Spion der Sowjetunion in den VSA. Er war unter anderem am Verrat von VS-amerikanischen Atomgeheimnissen an die Sowjetunion beteiligt.
Leben
Abel wurde am 11. Juli 1903 in England als Halbrusse unter dem Namen William Genrichowitsch Fisher geboren. Dort wuchs er auf, und 1920 siedelte er mit der Familie in die Sowjetunion über. Bereits als 25jähriger arbeitete er in der Auslandsspionage OGPU und hielt sich zu diesem Zweck wieder in England auf. Ab 1941 war er Referatsleiter in der 4. NKWD-Abteilung in Moskau.
Er war dann Oberst des sowjetischen Geheimdienstes und von 1948 bis zu seiner Verhaftung Spion in den VSA. Am 2. August 1902 war dem Neu Yorker Ehepaar Goldfus ein Sohn geboren worden, der zwei Monate später starb. Dessen Geburtspapiere verwendete Abel für seinen Decknamen Emil Robert Goldfus. Am 21. Juli 1957 wurde der sowjetische Agent als William Fisher durch das FBI verhaftet. Er gab bei seiner Verhaftung dann den Namen des bereits 1955 verstorbenen Rudolf Iwanowitsch Abel an, wodurch er unter diesem Namen bekannt wurde. 1957 wurde der KGB-Oberst zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 10. Februar 1962 wurde er auf der Glienicker Brücke an der Demarkationslinie zwischen Potsdam (DDR) und West-Berlin gegen den VS-amerikanischen U-2-Piloten Francis Powers ausgetauscht.
Rudolf Iwanowitsch Abel wurde im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) aufgrund seiner Tätigkeit als „Kundschafter für die Sowjetunion“ und als „Tschekist“ als großes Vorbild verehrt. Er hielt zudem einige Gastvorlesungen an der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.
Verweis
- Rätsel um Goldfus (Der Spiegel 37/1957)